Craniosacral-Therapie: Für was ist sie geeignet?

Die Craniosacral-Therapie ist eine verwandte Methode der Osteopathie. Welche Kosten sind damit verbunden und wann ist die Craniosacral-Therapie eigentlich sinnvoll? Alles zu Nebenwirkungen und Behandlung erfahren Sie hier.

stehende Person legt die Hände seitlich auf den Kopf einer auf dem Rücken liegenden Person

Was ist die Craniosacral-Therapie?

Die heutige Craniosacral-Therapie ging in den 70er-Jahren durch John E. Upledger aus der Osteopathie hervor. Sie entwickelte sich zu einer eigenständigen Methode der Komplementärmedizin. Die Therapieform basiert auf der Vorstellung, dass der Körper einen eigenen Rhythmus hat, den Craniosacral-Rhythmus. Dieser Rhythmus entsteht durch die Bewegung der Gehirn-Rückenmark-Flüssigkeit, des Liquors, die zwischen dem Schädel (Cranium) und dem Kreuzbein (Sacrum) pulsiert. Der Craniosacral-Rhythmus überträgt sich auf den gesamten Körper und soll die Entwicklung und Leistungsfähigkeit des Menschen beeinflussen.

Craniosacral-Therapeutinnen und -Therapeuten spüren diesen Rhythmus mit den Händen auf und geben sanfte Impulse, um die rhythmische Bewegung anzuregen und Blockaden zu lösen. Ziel der Therapie ist es, die Selbstheilungskräfte des Körpers zu aktivieren und das Gleichgewicht wiederherzustellen. Durch diesen Ansatz ist die Craniosacral-Therapie für Menschen jeden Alters geeignet und unterstützt bei verschiedenen Beschwerden.

Cranio-Sacral-Therapie: Welche Kosten?

Die Craniosacral-Therapie gehört zur Komplementärmedizin. Ihre Kosten sind abhängig von der Behandlungsdauer. Wie viel Zeit eine Craniosacral-Therapie beansprucht, variiert wiederum je nach Behandlungsgrund.

Wird die Cranio-Sacral-Therapie von der Krankenkasse bezahlt?

Die Grundversicherung zahlt keine Leistungen für die Cranio-Sacral-Therapie. Helsana übernimmt je nach Zusatzversicherung einen grossen Teil der Therapiekosten. Mit COMPLETA erhalten Sie beispielsweise 75% der Kosten der Craniosacral-Therapie bei einer anerkannten Therapeutin oder einem anerkannten Therapeuten gemäss unserer Liste

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Unterschied zwischen Osteopathie und Cranio-Sacral-Therapie?

Die Osteopathie und die Craniosacral-Therapie haben gemeinsame Wurzeln und helfen dem Körper, sich selbst zu regulieren. Osteopathen befassen sich mit dem gesamten Bewegungsapparat, einschliesslich Muskeln, Sehnen, Bänder und Organe. Die Osteopathin ertastet Verspannungen und Bewegungseinschränkungen und versucht mit verschiedenen Techniken, betroffene Gelenke und Muskeln zu mobilisieren.

Bei der Craniosacral-Therapie konzentrieren sich die Therapeutinnen und Therapeuten speziell auf den Craniosacral-Rhythmus – den körpereigenen Puls der Flüssigkeit zwischen Schädel und Kreuzbein. Die Qualität dieser rhythmischen Bewegungen gibt Hinweise über den Zustand des Organismus und welche Strukturen des Körpers verändert sind. Mit feinen manuellen Impulsen versucht der Cranioscacral-Therapeut, die normale Strömung des Liquors wiederherzustellen und so Funktionsstörungen im Nervensystem, Gewebe, an Organen, Muskeln und Knochen zu beheben.

Cranio-Sacral-Therapie: Welche Anwendungsgebiete?

Die Therapieform wird bei diversen Beschwerden und Belastungen eingesetzt. Einige typische Anwendungsgebiete sind:

Stress und Spannungszustände

Die Craniosacral-Therapie kann bei Stress beruhigend auf das Nervensystem wirken und dadurch die Entspannung fördern. Durch Berührungen am Kopf und Rücken können die Techniken körperliche und emotionale Spannungen lösen.

Kopfschmerzen und Migräne

Bei der Behandlung von Kopfschmerzen oder Migräne konzentriert sich die Craniosacral-Therapie auf die Spannungen im Nacken- und Kopfbereich. Die Handgriffe können die Flüssigkeitszirkulation verbessern und so die Häufigkeit und Intensität von Kopfschmerzepisoden reduzieren.

Tinnitus

Die Craniosacral-Therapie wird auch bei Tinnitus eingesetzt. Dabei verwendet die Therapeutin oder der Therapeut Techniken, die die Muskeln um das Ohr herum entspannen. Diese Stimulationen können die Intensität der Ohrgeräusche verringern.

Rückenschmerzen

Die Therapie lindert Rückenschmerzen, indem sie Verspannungen in der Wirbelsäule und im umliegenden Gewebe löst. Dies kann bei akuten und chronischen Rückenbeschwerden helfen und die Beweglichkeit verbessern.

Chronische Schmerzen

Bei chronischen Schmerzen zielt die Craniosacral-Therapie darauf ab, das Gleichgewicht im Körper wiederherzustellen. Durch das Lösen von Blockaden im Bindegewebe können Schmerzen gelindert und das allgemeine Wohlbefinden gesteigert werden.

Schwangerschaft

Die Craniosacral-Therapie kann während der Schwangerschaft die körperliche Anpassung unterstützen und Schwangerschaftsbeschwerden lindern. Je nach Art der Beschwerden stimuliert die Therapeutin oder der Therapeut bestimmte Körperregionen.

Schlafstörungen

Die Therapie wirkt beruhigend auf das Nervensystem und verbessert so den Schlaf. Die entspannende Wirkung auf Körper und Psyche kann sowohl das Einschlafen als auch die Schlafqualität positiv beeinflussen.

Depression

Die Cranio-Sacral-Therapie hilft auch bei Depression. Die entspannende Wirkung auf das Nervensystem reduziert Stress, der oft mit depressiven Zuständen einhergeht.

Cranio-Sacral-Therapie auch bei Kindern sinnvoll?

Auch Kinder profitieren von der feinfühligen Methode der Craniosacral-Therapie:

  • Sanfte Behandlung:
    Die schonenden Techniken sind auch für sensible Kinder geeignet.
  • Beruhigung des Nervensystems bei Schlafproblemen:
    Diese Therapie kann besonders bei unruhigen Kindern sinnvoll sein. Durch die leichten Berührungen entspannt sich das Kind und fühlt sich wohl. Das baut Stress ab und verbessert die Schlafqualität.
  • Unterstützung bei Lern- und Konzentrationsschwierigkeiten:
    Die Entspannung des Nervensystems beeinflusst häufig auch die Konzentration und Lernfähigkeit positiv.

Die Craniosacral-Therapie kann daher ganzheitlich angewandt in vielen Situationen unterstützend wirken – schon Babys können davon profitieren.

Gibt es Nebenwirkungen nach der Craniosacral-Therapie?

Die Reaktionen nach einer Cranio-Sacral-Therapie sind von Person zu Person unterschiedlich. Im Idealfall fühlen Sie sich nach der Behandlung einfach nur gut. Die Behandlung setzt jedoch zahlreiche körperliche Prozesse in Gang. Diese müssen nicht spürbar sein, können aber als Nebenwirkungen auftreten:

  • Müdigkeit: Es kann sein, dass Sie nach der Cranio-Sacral-Therapie müde sind. Ein Zeichen dafür, dass Ihr Körper eher entspannt als gestresst ist.
  • Erstverschlimmerung: Vielleicht reagiert Ihr Körper mit einer kurzfristigen Erstverschlimmerung und sie nehmen eine Verstärkung der Beschwerden wahr. Wie jede manuelle Behandlung beeinflusst die Craniosacral-Therapie das Körpersystem – ohne diesen Impuls würde unser Körper keine Signale zur Selbstheilung erhalten. Dafür braucht er ein paar Tage Zeit. Teilweise musste er zuvor jahrelang Fehlfunktionen kompensieren.
  • Schmerzen: Möglich sind auch Schmerzen nach der Cranio-Sacral-Therapie, etwa weil die Behandlung die Durchblutung anregt und die Spannungen kurzfristig verstärkt.

Solche Erstverschlimmerungen sollten nicht länger als fünf Tage andauern. Danach sollte es deutlich besser werden und die Therapie wirken. Wenn die Beschwerden nicht nachlassen, handelt es sich nicht um eine klassische Erstverschlimmerung. Das muss weiter abgeklärt werden. Das gilt auch, wenn Sie heftige Reaktionen nach einer Craniosacral-Therapie bemerken, sprechen Sie unbedingt mit Ihrer Therapeutin und/oder Ihrem Arzt darüber. Auch wenn bestimmte Nebenwirkungen normal sind, ist es wichtig, Ihre Bedenken medizinisch zu prüfen.

Die Craniosacral-Therapie ist eine ganzheitliche komplementäre Behandlungsform für verschiedene körperliche und seelische Beschwerden. Wenden Sie sich an eine erfahrene Therapeutin oder einen erfahrenen Therapeuten, um von den Vorteilen zu profitieren. Und klären Sie doch vorher ab, ob Ihre Versicherung einen Teil der Kosten übernimmt. Wie Sie das herausfinden? Sie haben SANA oder COMPLETA abgeschlossen und der Craniosacral-Therapeut ist von uns anerkannt.

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