Leiden Sie öfters an Kopfschmerzen? Ist es vielleicht Migräne? Lernen Sie die Unterschiede zwischen einer Migräneattacke, Spannungskopfschmerz oder Cluster-Kopfschmerzen kennen, um sie effektiver zu bekämpfen.
Aua, in meinem Kopf hämmert es! Kopfschmerzen sind eine Volkskrankheit und gehören neben Rückenschmerzen zu den häufigsten Leiden hierzulande: Rund ein Drittel aller Frauen und ein Viertel aller Männer in der Schweiz leiden mindestens an einem Tag im Monat an pochend-pulsierenden oder dumpf-drückenden Kopfschmerzen. Dabei gibt es rund 200 verschiedene Arten von Kopfschmerzen, die unterschiedlich stark und oft mit zusätzlichen Symptomen auftreten. Die häufigsten Formen sind:
Sind Ihre Kopfschmerzen eher pochend-pulsierend, dumpf-drückend oder stechend? Weil Kopfschmerz nicht gleich Kopfschmerz ist, helfen den Betroffenen unterschiedliche Massnahmen. Unsere Checkliste zeigt, ob es sich bei Ihren Beschwerden um eine der typischen primären Kopfschmerzformen handelt. Machen Sie den Test:
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Spannungskopfschmerz
Migräne
Cluster-Kopfschmerzen
Wo am Kopf treten die Schmerzen auf?
auf beiden Kopfseiten oder ganzer Kopf betroffen
nur auf einer Seite des Kopfes
einseitig im Augen- und Schläfenbereich
Wie fühlt sich der Schmerz an?
drückend, beengend, dumpf
pochender, pulsierender Kopfschmerz
bohrend, stechend
Wie stark sind die Schmerzen?
leicht bis mittelschwer
sehr stark
extrem heftige Schmerzattacken
Schmerzdauer ohne Behandlung?
30 Minuten bis 7 Tage
zwischen 4 und 72 Stunden
zwischen 15 und 180 Minuten
Wie häufig sind die Anfälle?
sporadische oder chronische Kopfschmerzen
1 bis 3 Migräneanfälle pro Monat
Unvermittelte Kopfschmerz-Attacken; in Intervallen bis zu acht Mal am Tag
Treten Begleitsymptome auf?
nein
Ja; zum Beispiel Übelkeit und Erbrechen, Empfindlichkeit gegen Licht und Geräusche; oft geht dem Migräne-Anfall eine «Aura-Phase» voran – mit Seh-, Sprachstörungen oder Lähmungserscheinungen
Augentränen, laufende Nase, Schwitzen an Stirn oder im Gesicht
Verschlimmert körperliche Aktivität die Schmerzen?
Nein; wird evtl. sogar als mildernd empfunden
Ja; Betroffene suchen eher Ruhe und Dunkelheit
Erhöhter Bewegungsdrang während der Attacke
Spannungskopfschmerzen, Migräne und Cluster-Kopfschmerzen machen rund 90 Prozent der Kopfschmerzen aus. Sie zählen zu den sogenannt primären Kopfschmerzen. Das heisst, sie sind ein Krankheitsbild für sich. Von sekundären Kopfschmerzen sprechen Experten, wenn Kopfschmerzen als Begleitsymptom einer anderen bestehenden Krankheit auftreten. Ursache von sekundären Kopfschmerzen sind zum Beispiel Bluthochdruck, Grippe, Medikamente und Genussmittel wie Alkohol, Nikotin oder Koffein.
Migräne ist eine neurologische Erkrankung und zählt zu den häufigsten Krankheiten des Nervensystems. Rund 10 Prozent der Menschen in der Schweiz erleben wiederholt Migräneattacken. Frauen sind dreimal so häufig betroffen wie Männer. Mediziner gehen davon aus, dass die weiblichen Hormone die Schmerzentstehung beeinflussen. Bei einigen Migräne-Patientinnen und Migräne-Patienten kündigt eine sogenannte Aura die nächste Migräneattacke an. Eine Migräne-Aura zeigt sich mit Wahrnehmungsstörungen beim Sehen und Hören. Typischen Symptome, die bei Migräne mit Aura vor den starken Schmerzen auftreten, sind: Sehstörungen (Blitze, Flimmern, eingeschränktes Sichtfeld, Doppelbild), Sprachstörungen, Gleichgewichtsstörungen sowie Lähmungserscheinungen.
Wer mehr Tage mit als ohne Kopfschmerzen lebt, ist vielleicht von einer chronischen Migräne betroffen. Darunter leiden weltweit 3 bis 5 Prozent der Bevölkerung. Typisch bei dieser Art von Schmerzen ist ein dumpfer Dauerkopfschmerz, der zeitweise durch einen pochend-pulsierenden Kopfschmerz überlagert wird. Eine chronische Migräne entwickelt sich meist aus einer vereinzelt auftretenden (episodischen) Migräne ohne Aura heraus. Die internationale Kopfschmerzgesellschaft bezeichnet Kopfschmerzen als «chronisch», wenn diese längerfristig an mindestens 15 Tagen pro Monat und für mindestens 4 Stunden täglich auftreten.
Die Ursachen einer Migräne sind noch nicht endgültig geklärt. Weil oft mehrere Familienmitglieder davon betroffen sind, gehen Experten unter anderem von genetischen Faktoren aus. Wenn Sie häufiger unter Kopfschmerzen leiden, sollten Sie nach den Auslösern suchen. Ein Kopfschmerztagebuch kann Ihnen dabei helfen. Migräne-Attacken lassen sich häufig durch Verhaltensänderungen mindern. Wie das geht, erfahren Sie in unserem Blogbeitrag «Tipps gegen Migräne». Beispielsweise können Stress, Schlafmangel, ein ungewohnter Schlaf-Wach-Rhythmus und ein stark schwankender Blutzuckerspiegel einen Schub auslösen. Bei Spannungskopfschmerzen gelten ungünstige Körperhaltungen oder eine verspannte Kaumuskulatur als mögliche Auslöser.