Verstopfung betrifft viele Menschen und belastet im Alltag mitunter stark. Was hilft gegen Verstopfung? Wie lässt sich Verstopfung lösen? Erfahren Sie mehr über Ursachen und Hausmittel und wann es ratsam ist, eine Ärztin oder einen Arzt aufzusuchen.
Bei einer Verstopfung (Obstipation) ist die normale Stuhlentleerung gestört. Von einer Verstopfung im Darm ist dann die Rede, wenn Sie weniger als drei Mal pro Woche Stuhlgang haben und dieser mit Beschwerden verbunden ist. Bei einer starken Verstopfung ist es bei mehr als 25% der Stuhlentleerungen nötig, manuell nachzuhelfen.
Eine Verstopfung hat in der Regel verschiedene Symptome und Begleiterscheinungen:
Welche Symptome auftreten und wie stark sie sind, ist von Mensch zu Mensch verschieden. Halten die Beschwerden länger als drei Monate an, liegt eine chronische Verstopfung (chronische Obstipation) vor. Weiche Stuhlgänge ohne Einnahme von Abführmitteln sind bei chronischer Verstopfung nur selten möglich.
Viele Frauen haben vor oder während der Menstruation Verstopfungen. Das liegt an den hormonellen Veränderungen während des Menstruationszyklus: In der zweiten Zyklushälfte schüttet der Körper vermehrt das Hormon Progesteron aus. Dieses verlangsamt die Darmbewegung und begünstigt so Verstopfung. Typische Symptome sind seltener Stuhlgang, harter Stuhl und ein Blähbauch. Auch bei PMS (prämenstruelles Syndrom) treten häufig Verstopfungen auf – gemeinsam mit weiteren Beschwerden wie Unterleibsschmerzen, Blähungen, Übelkeit oder Kopfschmerzen.
Es gibt viele Gründe für eine Verstopfung. Die häufigsten Ursachen sind:
In vielen Fällen liegt eine Kombination mehrerer Ursachen vor, die gemeinsam eine Verstopfung im Darm auslösen oder begünstigen.
Verstopfung zählt zu den häufigsten Schwangerschaftsbeschwerden. Viele Frauen haben bereits in der frühen Phase der Schwangerschaft Verstopfungen. Grund dafür sind hormonelle Veränderungen. Das Hormon Progesteron entspannt die Darmmuskulatur und verlangsamt die Verdauung. Vor der Geburt trägt der Druck der wachsenden Gebärmutter auf den Darm zur Verstopfung bei. Auch nach der Entbindung haben manche Frauen Verstopfungen. Nach der Geburt sind die Hormonumstellung, Flüssigkeitsmangel, Verletzungen im Genitalbereich und die Angst vor schmerzhaftem Stuhlgang mögliche Ursachen.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, eine Verstopfung zu lösen. Welche sich am besten eignet, hängt von der Ursache der Verstopfung und der Intensität der Beschwerden ab. Eine leichte Verstopfung des Darms lässt sich in vielen Fällen bereits durch eine Umstellung der Ernährung sowie ausreichende Flüssigkeitszufuhr, regelmässige Bewegung, eine Bauchmassage oder eine wärmende Bettflasche beheben. Im Folgenden erhalten Sie einen Überblick über Massnahmen und natürliche Mittel gegen Verstopfung.
Die Ernährung spielt eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, Verstopfungen zu lösen. Hier erfahren Sie, welche Lebensmittel bei Verstopfung vielfach helfen:
Viele Betroffene fragen sich: «Was sollte ich bei Verstopfung nicht essen?» Generell ist es ratsam, bei Verstopfung auf Lebensmittel zu verzichten, die stopfend wirken. Zu diesen gehören beispielsweise Weissmehlprodukte, weisser Reis, fettreiche Speisen, Schokolade, blähende Kohlsorten und unreife Bananen. Reife Bananen hingegen helfen unter Umständen bei Verstopfung.
Bei akuter Verstopfung bringen Hausmittel den Stuhlgang vielfach schnell wieder in Gang. Rizinusöl beispielsweise ist ein bewährtes Mittel. Es regt die Darmbewegung an, macht den Darminhalt weicher und wirkt oft schon innerhalb weniger Stunden. Lassen Sie sich bezüglich Einnahme und Dosis von einer Fachperson beraten. Dasselbe gilt für Bittersalz. Dieses zieht Wasser in den Darm, vergrössert das Stuhlvolumen und wirkt auf diese Weise abführend. Zu den natürlichen abführenden Lebensmitteln bei Verstopfung zählt zudem Trockenobst wie Pflaumen, Feigen und Aprikosen.
Bei einer Verstopfung erleichtern und beschleunigen verschiedene Medikamente und Mittel den Stuhlgang. Ihre Wirkung ist unterschiedlich:
Bei starken Schmerzen helfen Medikamente gegen Verstopfung und Blähungen, die zusätzlich entschäumend wirken. Welches Mittel am besten geeignet ist, hängt von der Ursache und dem Schweregrad der Verstopfung ab. Lassen Sie sich von Ihrem Arzt, Ihrer Ärztin oder in einer Apotheke beraten. Achten Sie darauf, Abführmittel nicht zu lange einzunehmen, um eine Gewöhnung zu vermeiden.
Bei einer akuten Verstopfung, die plötzlich auftritt und mit starken Beschwerden verbunden ist, ist es ratsam, nach spätestens zwei bis drei Tagen ärztlichen Rat einzuholen – insbesondere, wenn die Verstopfung mit zusätzlichen Symptomen wie starken Bauchschmerzen, Fieber oder Blut im Stuhl auftritt. Auch bei einer Verstopfung, die länger als eine Woche anhält und sich mithilfe von Hausmitteln nicht löst, ist eine ärztliche Abklärung empfehlenswert.
Treten Verstopfung und Durchfall gleichzeitig auf, weist das unter Umständen auf einen Reizdarm, eine entzündliche Darmerkrankung oder – in seltenen Fällen – auf einen Darmverschluss hin. Suchen Sie in diesem Fall zeitnah einen Arzt oder eine Ärztin auf. Auch bei einer chronischen Verstopfung, die bereits mehrere Wochen oder Monate dauert, ist eine medizinische Abklärung sinnvoll, um die Ursache der Verstopfung zu erkennen und eine geeignete Behandlung einzuleiten.
Wenden Sie sich ausserdem an einen Arzt oder eine Ärztin, wenn die Verstopfung nach der Einnahme neuer Medikamente oder im Zusammenhang mit einer Allergie auftritt.
Eine ausgewogene Ernährung mit einem hohen Ballaststoffanteil, ausreichend Flüssigkeit sowie regelmässige Bewegung beugen Verstopfungen vor. Natürliche Hausmittel und rezeptfreie Medikamente aus der Apotheke helfen in vielen Fällen, akute Beschwerden zu lindern. Bleiben die Symptome trotz dieser Massnahmen bestehen oder treten zusätzliche Beschwerden auf, sprechen Sie in jedem Fall mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin.
Die Expertin stand dem Redaktionsteam bei diesem Artikel beratend zur Seite. Nicole Heim (Naturheilpraktikerin, PTA) arbeitet in der Helsana-Gesundheitsberatung. Sie unterstützt Kundinnen und Kunden bei Fragen rund um Prävention und Komplementärtherapien.
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