Welche Lebensmittel sind antientzündlich? Ist Ingwer entzündungshemmend? Welcher Tee hilft bei Entzündungen im Körper? Hier finden Sie Wissenswertes zur antientzündlichen Ernährung sowie eine Liste entzündungshemmender Lebensmittel.
Entzündungshemmende Lebensmittel enthalten viele hilfreiche Stoffe. Dazu gehören Antioxidantien, sekundäre Pflanzenstoffe und antientzündliche Fettsäuren. Diese gelangen in die Zellen des Körpers und unterstützen dort körpereigene Abwehrmechanismen. Die Begriffe «entzündungshemmend» und «antientzündlich» beschreiben die gleiche Wirkung im Körper. Sie bedeuten also dasselbe.
Antientzündliche Ernährung reduziert chronische Entzündungen im Körper und verbessert das allgemeine Wohlbefinden. Gezielt eingesetzt, beeinflussen entzündungshemmende Nahrungsmittel Entstehung und Verlauf entzündlicher Erkrankungen positiv. Sich antientzündlich zu ernähren heisst, regelmässig entzündungshemmende Lebensmittel zu essen.
Zu den wichtigsten antientzündlichen Lebensmitteln zählen Obst, Gemüse, Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Nüsse, pflanzliche Öle sowie bestimmte Kräuter und Gewürze. Sie beinhalten entzündungshemmende Nährstoffe wie Ballaststoffe, Vitamine und Mineralstoffe. Besonders wertvoll sind die Vitamine D, E und C sowie Magnesium, Zink und Selen.
Entzündungshemmende Ernährung stellt vollwertige pflanzliche Lebensmittel in den Mittelpunkt und reduziert tierische Produkte sowie stark verarbeitete Lebensmittel – insbesondere Zucker und raffinierte Kohlenhydrate. Das unterstützt den Körper, Entzündungsprozesse zu regulieren, und wirkt gesundheitsfördernd.
Die Mittelmeerdiät (mediterrane Ernährung) liefert dem Körper viele natürliche Entzündungshemmer und gehört damit zu den entzündungshemmenden Ernährungsweisen. Sie beinhaltet reichlich Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte, Vollkornprodukte und Olivenöl. Fisch wirkt ebenfalls entzündungshemmend und gehört bei der Mittelmeerdiät regelmässig auf den Speiseplan. Rotes Fleisch hingegen kommt nur selten auf den Tisch.
Bei der Vorbeugung und Bekämpfung von Entzündungen im Körper spielt die ausgewogene Ernährung eine zentrale Rolle. Der Grund: Einzelne Lebensmittel genügen nicht, um Entzündungen im Körper zu reduzieren. Erst die Kombination verschiedener nährstoffreicher, insbesondere pflanzlicher Lebensmittel hat eine antientzündliche Wirkung. Entzündungshemmende Nahrung umfasst glücklicherweise viele verschiedene Lebensmittel. Das ermöglicht es Ihnen, eine abwechslungsreiche antientzündliche Ernährung nach Ihren Vorlieben und Verträglichkeiten zusammenzustellen.
Zu den Top-Lebensmitteln mit antientzündlicher Wirkung zählt die Ananas. Sie enthält ein entzündungshemmendes Enzym und liefert dem Körper weitere wertvolle Nährstoffe wie Vitamin C, Kalium und Zink. Diese Vitamine und Mineralstoffe stärken das Immunsystem und unterstützen entzündungshemmende Prozesse.
Zitrusfrüchte enthalten viel Vitamin C. Das fördert die Produktion von weissen Blutkörperchen und stärkt die Immunabwehr. Zitrusfrüchte gehören deshalb zu den wichtigsten entzündungshemmenden Nahrungsmitteln. Dank ihrer Kombination aus Vitamin C und sekundären Pflanzenstoffen wirken insbesondere Orangen entzündungshemmend.
Pflanzliche Lebensmittel enthalten zusätzlich zu den Hauptnährstoffen (Kohlenhydrate, Eiweiss, Fett, Vitamine, Mineralstoffe) sekundäre Pflanzenstoffe. Das sind Farb-, Duft- und Aromastoffe, die den Pflanzen beispielsweise dazu dienen, Insekten anzuziehen oder Schädlinge abzuwehren. Sie sind meist nur in geringen Mengen enthalten. Viele von ihnen wirken sich günstig auf Prozesse in unserem Körper aus. Antioxidantien sind schützende Nährstoffe. Sie neutralisieren sogenannte freie Radikale, die bei Stoffwechselprozessen oder durch äussere Einflüsse im Körper entstehen und bei hoher Konzentration die Zellen schädigen.
Steinfrüchte wie Aprikosen, Kirschen und Datteln sind wertvolle Bestandteile der entzündungshemmenden Ernährung: Kirschen beinhalten eine hohe Konzentration an antioxidativen Pflanzenstoffen. Auch Datteln liefern dem Körper eine Vielzahl an Antioxidantien und gehören damit zu den antientzündlichen Lebensmitteln. Aprikosen haben ebenfalls entzündungshemmende Eigenschaften, die das Immunsystem stärken. Sie beinhalten viele Carotinoide – Pflanzenfarbstoffe, die unsere Zellen vor oxidativem Stress schützen und Entzündungsreaktionen hemmen.
Knoblauch und Zwiebeln zählen zu den wichtigsten antientzündlichen Lebensmitteln. Sie enthalten schwefelhaltige Verbindungen, die für ihre entzündungshemmenden Eigenschaften und positiven Wirkungen auf die Gelenke bekannt sind. Knoblauch schwächt die Produktion entzündungsfördernder Stoffe im Körper. Zwiebeln wirken aufgrund starker Antioxidantien entzündungshemmend und stärken das Immunsystem. Beide Zwiebelgewächse haben zudem eine antibakterielle und antimykotische (pilzhemmende) Wirkung und unterstützen den Körper auf diese Weise bei der Abwehr von Krankheitserregern.
Die Avocado enthält viele ungesättigte Fettsäuren, Vitamine und Mineralstoffe. Zu den wichtigsten entzündungshemmenden Bestandteilen der Avocado gehören Carotinoide, Vitamin C, Vitamin E und sekundäre Pflanzenstoffe. Diese reduzieren oxidativen Stress im Körper. Die Avocado enthält zudem einen hohen Anteil an einfach ungesättigten Fettsäuren. Diese gesunden Fette senken schädliches Cholesterin und unterstützen die Herzgesundheit. Bei Autoimmunerkrankungen wie Multipler Sklerose (MS) kann es empfehlenswert sein, Lebensmittel wie Avocados in die entzündungshemmende Ernährung zu integrieren: Ihre Nährstoffe stärken die Myelinscheiden (Schutzhüllen) der Nervenzellen und tragen bei manchen Betroffenen dazu bei, Entzündungen im Zentralnervensystem zu hemmen.
Brokkoli enthält wertvolle sekundäre Pflanzenstoffe, Vitamin C, Kalzium und Eisen und wirkt dadurch antientzündlich. Auch Rosenkohl ist entzündungshemmend, da er dem Körper Antioxidantien wie Vitamin C und Carotinoide liefert. Er enthält ausserdem Senföle, die antibakteriell wirken. Kohlrabi ist reich an Vitamin C und Kalium und besitzt dadurch entzündungshemmende Eigenschaften: Vitamin C stärkt das Immunsystem, während Kalium den Wasserhaushalt und die Funktion der Zellen reguliert.
Hülsenfrüchte, bestimmte Getreidearten und Gräser wie Quinoa enthalten wertvolle Nähr- und Ballaststoffe. Diese mindern Entzündungen im Körper. Haferflocken wirken dank löslichen Ballaststoffen entzündungshemmend und unterstützen dadurch das Immunsystem. Hafer enthält Antioxidantien, die oxidativen Stress reduzieren. Quinoa wirkt aufgrund von wertvollen sekundären Pflanzenstoffen entzündungshemmend und beinhaltet zudem alle neun lebenswichtigen Aminosäuren sowie Magnesium. Sekundäre Pflanzen- und Ballaststoffe sind die entzündungshemmenden Inhaltsstoffe von Linsen. Sie fördern die Darmgesundheit und liefern dem Körper Folsäure und Eisen. Auch Kichererbsen enthalten sekundäre Pflanzen- und Ballaststoffe sowie Proteine und Vitamin E. Dieses Vitamin reguliert die Talgproduktion und stabilisiert den Feuchtigkeitsgehalt der Haut, was besonders bei Akne hilfreich ist.
Produkte aus stark verarbeitetem Getreide wie Weissbrot, helle Teigwaren oder süsse Frühstücksmüsli begünstigen Entzündungen im Körper. Der Grund: Sie lassen den Blutzuckerspiegel stark ansteigen. Das fördert möglicherweise Entzündungen. Auch verarbeitete Haferprodukte wie Hafermilch oder Instant-Hafer führen schneller zu Blutzuckerspitzen als Vollkorn-Hafer.
Walnüsse sind wertvolle Entzündungshemmer: Sie beinhalten Omega-3-Fettsäuren, Vitamin E und sekundäre Pflanzenstoffe. Auch Mandeln enthalten entzündungshemmende Fettsäuren und Antioxidantien. Zusätzlich liefern sie dem Körper Magnesium. Leinsamen und Chiasamen wirken ebenfalls antientzündlich: Omega-3-Fettsäuren, sekundäre Pflanzen- und Ballaststoffe regulieren Entzündungsprozesse und senken in manchen Fällen das Risiko für bestimmte Krebsarten.
Pflanzliche Öle wie Oliven- und Kokosöl gehören ebenfalls zu den entzündungshemmenden Nahrungsmitteln. Sie enthalten wertvolle Fettsäuren und Antioxidantien, die Entzündungen im Körper lindern. Olivenöl hat einen hohen Anteil an einfach ungesättigten Fettsäuren und beinhaltet zudem Oleocanthal. Oleocanthal hat ähnliche entzündungshemmende Effekte wie Ibuprofen. Ausserdem liefert Olivenöl dem Körper Vitamin E und Antioxidantien. Bevorzugen Sie kaltgepresste, native Olivenöle (extra vergine). Raffinierte Öle verlieren beim Erhitzen die entzündungslindernde Wirkung. Kokosöl enthält Fettsäuren, die der Körper gut verwerten kann. Zusätzlich hat es antibakterielle und antivirale Eigenschaften.
Zur entzündungshemmenden Ernährung eignen sich auch bestimmte Milchprodukte, insbesondere fermentierte Lebensmittel wie Joghurt, Buttermilch und Kefir. Ihre entzündungshemmende Wirkung kommt von den probiotischen Bakterien sowie von Proteinen und Mineralstoffen. Die probiotischen Bakterien fördern eine gesunde Darmflora und hemmen Entzündungsreaktionen im Körper. Zusätzlich enthalten diese antientzündlichen Lebensmittel wichtige Nährstoffe wie Calcium, Proteine und B-Vitamine.
Verschiedene Teesorten enthalten Antioxidantien, sekundäre Pflanzen- und andere antientzündliche Stoffe. Wer entzündungshemmende Tees in die Ernährung integriert, schützt das Immunsystem vor schädlichen Reizen. Trinken Sie diese Tees mehrmals täglich über einen längeren Zeitraum. So entfalten sie ihre Wirkung am besten.
In Matcha, dem fein gemahlenen grünen Tee, ist die Konzentration antientzündlicher Antioxidantien deutlich höher als im herkömmlichen grünen Tee. Sie neutralisieren freie Radikale und hemmen entzündungsfördernde Enzyme und Stoffe. Matcha enthält zudem L-Theanin. Diese Aminosäure fördert Entspannung und reduziert unter Umständen Stress. Die Kombination aus Antioxidantien und L-Theanin unterstützt das Immunsystem und fördert die Gesamtgesundheit. Dadurch ist Matcha ein wertvoller Bestandteil der antientzündlichen Ernährung.
Gewürze und Kräuter enthalten vielfältige entzündungshemmende Wirkstoffe und sind wertvolle Bestandteile der Phytotherapie (Pflanzenheilkunde). Sie mindern Entzündungen im Körper und stärken das Immunsystem. Integrieren Sie Gewürze und Kräuter als natürliche Entzündungshemmer in Ihren Alltag:
Chronische Entzündungen belasten den Organismus und begünstigen die Entstehung verschiedener Krankheiten. Sie entstehen oft durch Stress, Bewegungsmangel, Umweltgifte und eine unausgewogene Ernährung. All dies beeinflusst das Mikrobiom, die Gesamtheit aller Mikroorganismen im Darm. Ein gestörtes Mikrobiom macht die Darmwand durchlässiger. Dadurch gelangen Entzündungsstoffe einfacher in den Blutkreislauf und in die Organe.
Gezielte entzündungshemmende Ernährung hilft, dem vorzubeugen: Bei Erkrankungen der Haut wie Neurodermitis oder Akne inversa unterstützt sie die Darmgesundheit und verbessert gleichzeitig die Barrierefunktion der Haut. Hormonelle Erkrankungen wie Endometriose, Hashimoto und Lipödem profitieren ebenfalls von der antientzündlichen Ernährung: Die Wirkstoffe entzündungshemmender Lebensmittel beeinflussen den Hormonstoffwechsel positiv und mildern Begleiterscheinungen.
Bei der Umstellung auf entzündungshemmende Nahrungsmittel empfiehlt sich ein schrittweises Vorgehen. Berücksichtigen Sie dabei eventuelle Lebensmittelunverträglichkeiten. Eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Bewegung und Stressabbau lindern chronische Entzündungen im Körper womöglich bereits.
Holen Sie den Rat Ihrer Ärztin oder Ihres Arztes ein, bevor Sie Ihre Ernährung umstellen. Auch eine professionelle Ernährungsberatung unterstützt Sie dabei. Qualifiziertes Fachpersonal finden Sie über unsere Komplementärtherapie-Suche.
Wenn Ihre Ärztin oder Ihr Arzt Ihnen eine Ernährungsberatung verordnet, übernehmen wir die Kosten aus der Grundversicherung – vorausgesetzt, die Beratung erfolgt durch eine anerkannte Fachperson für Ernährungsberatung oder im Spital und die gesetzlichen Bestimmungen sind erfüllt. Es gelten zudem die üblichen Bedingungen: Die Kosten werden abzüglich Jahresfranchise und Selbstbehalt übernommen.
Aus den Zusatzversicherungen SANA und COMPLETA bezahlen wir zudem einen Kostenbeitrag von 75% bis maximal 200 Franken pro Kalenderjahr an «Kurse für Ernährung, Entspannung, Bewegung und Angebote von Helsana-Kooperationspartnern». Der Kostenbeitrag gilt beispielsweise für Ernährungskurse des Schweizerischen Verbands der Ernährungsberater/innen (SVDE) oder für Abnehmprogramme von WeightWatchers, eBalance.ch und Betty Bossi.
Wenn Sie bereits COMPLETA abgeschlossen haben, können Sie Ihren Versicherungsschutz mit COMPLETA PLUS erweitern. Diese Zusatzversicherung ergänzt die Leistungen aus COMPLETA: Für alle Bereiche der Gesundheitsförderung – inklusive Ernährung – beteiligen wir uns aus COMPLETA PLUS mit 75% am übersteigenden Rechnungsbetrag, bis maximal 200 Franken pro Kalenderjahr.
Die Expertin stand dem Redaktionsteam bei diesem Artikel beratend zur Seite. Nadia Cifarelli (BSc Psychologie, dipl. holistische Gesundheitsberaterin) arbeitet in der Helsana-Gesundheitsberatung. Sie unterstützt Kundinnen und Kunden bei Fragen rund um Prävention, Ernährung und mentale Gesundheit.
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