Ein erhöhter Blutzuckerspiegel kann zu einem Typ-2-Diabetes führen. Macht es in so einer Situation Sinn, sich mehr zu bewegen und seine Ernährung umzustellen? Wir klären auf.
Von Typ-2-Diabetes spricht man, wenn die Insulinaufnahme durch die Körperzellen gestört ist, wodurch sich der Blutzuckerspiegel dauerhaft erhöht. Die Erkrankung kann sich über Jahre unbemerkt entwickeln und macht sich oft erst im höheren Alter bemerkbar. Deshalb spricht man auch von Altersdiabetes.
Hinweise auf eine versteckte Erkrankung sind beispielsweise ein starkes Durstgefühl, häufiges Wasserlassen, Müdigkeit und Antriebsschwäche, Übelkeit oder Schwindel. Risikofaktoren für die Entstehung von Typ-2-Diabetes sind unter anderem ein zu hohes Körpergewicht, eine ballaststoffarme, fett- und zuckerreiche Ernährung sowie zu wenig Bewegung.
Von einer Diabetes-Vorstufe spricht man, wenn noch keine Symptome eines Diabetes vorliegen, der Blutzucker aber ohne Nahrungsaufnahme erhöht ist. In diesem Fall besteht ein grösseres Risiko, an Diabetes zu erkranken. Ein erhöhter Blutzuckerspiegel kann frühzeitig erkannt und durch verschiedene Massnahmen gesenkt werden. Wie viel können eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Bewegung bewirken?
Das Harding-Zentrum für Risikokompetenz an der Universität Potsdam hat den potenziellen Nutzen und Schaden von Massnahmen zur Vorbeugung von Typ-2-Diabetes bei Personen mit leicht erhöhten Blutzuckerwerten anhand wissenschaftlicher Studien zusammengefasst.
In elf Studien mit etwa 4500 Teilnehmenden wurden zwei Gruppen miteinander verglichen. Eine Gruppe erhielt im Rahmen der Regelversorgung von der Hausärztin oder dem Hausarzt Informationsbroschüren und praktische Tipps für eine gesunde Lebensweise sowie eine jährliche Überprüfung des Blutzuckerspiegels. Bei der zweiten Gruppe wurde eine systematische Ernährungsumstellung mit gezielter körperlicher Aktivität wie schnelles Gehen, Joggen oder Schwimmen verbunden. Die Teilnehmenden beider Gruppen wurden durchschnittlich über sechs Jahre lang beobachtet.
Bei etwa 26 von je 100 Personen, die die Regelversorgung erhielten, hatte sich in den folgenden sechs Jahren ein Typ-2-Diabetes aus der Diabetes-Vorstufe entwickelt. Hingegen hatte sich bei 15 von je 100 Personen, die sich an eine Ernährungsumstellung und gezielte körperliche Aktivität hielten, ein Typ-2-Diabetes aus den Diabetes-Vorstufen entwickelt. Damit konnten durch die Ernährungsumstellung mit gezielter körperlicher Aktivität 11 von je 100 Personen vor einer Typ-2-Diabetes-Diagnose bewahrt werden.
Abgesehen von den üblichen Sportrisiken gab es keine unerwünschten Ereignisse.
Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass Personen mit einer Diabetes-Vorstufe durch eine gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung das Risiko für das Auftreten von Typ-2-Diabetes kurzzeitig deutlich verringern können. Zudem trägt es auch dazu bei, Körpergewicht zu reduzieren. Unklar bleibt jedoch, wie viele Personen sich dauerhaft vor Diabetes schützen und Folgeerkrankungen vermieden werden konnten. Jetzt haben Sie einen besseren Überblick über dieses komplexe Thema.
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