Wie kann man Röteln erkennen und sind Röteln gefährlich? Wie lange bleiben Röteln ansteckend? Wann sollte die Röteln-Impfung erfolgen und wie oft? Die Kinderkrankheit Röteln einfach erklärt.
Röteln sind eine ansteckende Infektionskrankheit, die hauptsächlich durch einen Ausschlag am Körper gekennzeichnet ist. Obwohl Röteln zu den Kinderkrankheiten zählen, können auch Erwachsene daran erkranken. Bei schwangeren Frauen, besonders in den ersten 16 Schwangerschaftswochen, kann dies schwerwiegende Folgen für das Kind haben.
Verursacher von Röteln ist das Rubella-Virus. Es verbreitet sich durch Tröpfcheninfektion, beim Husten oder Niesen.
In der Schweiz ist die Zahl der Rötelnfälle dank der Impfung stark zurückgegangen und liegt heute bei maximal zwei gemeldeten Fällen pro Jahr. Für Röteln gibt es eine Meldepflicht. Das heisst, die Labore leiten die Ergebnisse an das Bundesamt für Gesundheit (BAG) weiter.
Hinweis: Es gibt bei Röteln keine verschiedenen Arten. Denn Röteln und Ringelröteln sind zwei unterschiedliche Krankheiten.
Die Röteln-Impfung schützt Kinder, Erwachsene und vor allem Schwangere vor Röteln und deren Spätfolgen. Gegen Röteln gibt es in der Schweiz keinen Einzelimpfstoff, sondern die kombinierte MMR-Impfung gegen Masern, Mumps und Röteln. Oder die MMRV-Impfung, die auch vor Windpocken schützt. Die erste Impfung wird im Alter von 9 Monaten empfohlen, die zweite Dosis mit 12 Monaten. Dank der Impfung treten hierzulande kaum noch Fälle auf. Die Wahrscheinlichkeit, dass Röteln bei Kindern trotz Impfung auftreten, ist sehr gering. In diesen Fällen besteht kein oder ein zu geringer Impfschutz, da nur die erste Dosis geimpft wurde.
Röteln können nahezu ohne Symptome verlaufen oder mit unspezifischen Symptomen, die einer normalen Erkältung ähneln. Typische Röteln-Symptome sind:
Verdacht auf Röteln? Um Ungeimpfte – insbesondere Schwangere – zu schützen, ist eine ärztliche Abklärung sinnvoll.
Bei Kindern verlaufen Röteln meist ohne Komplikationen. Nur etwa 50% der erkrankten Kinder zeigen sichtbare Symptome. Wenn sie auftreten, klingen sie in der Regel nach einer Woche wieder ab.
Röteln verursachen bei Erwachsenen ähnliche Symptome wie bei Kindern. Brechen Röteln bei erwachsenen Männern und Frauen aus, sind sie meist ungeimpft. Besondere Vorsicht ist bei Röteln in der Schwangerschaft geboten. Doch warum sind Röteln in der Schwangerschaft so gefährlich? Wenn Röteln-Viren auf das ungeborene Kind übertragen werden, kann es zu schweren Schädigungen von Herz, Hirn, Augen und Innenohr kommen. Die Wahrscheinlichkeit dieser sogenannten Rötelnembryopathie ist in den ersten 12 Schwangerschaftswochen am höchsten.
Wichtig: Wenn Sie eine Schwangerschaft planen, sollten Sie unbedingt Ihren Impfstatus überprüfen und gegebenenfalls die Röteln-Impfung vor der Schwangerschaft nachholen. So vermeiden Sie Röteln bei Ihrem Baby und schwere Folgeschäden.
Bei Röteln beträgt die Inkubationszeit – also die Zeit von der Ansteckung bis zu ersten Symptomen – in der Regel 14 bis 21 Tage. Bereits eine Woche vor dem Auftreten des Ausschlags sind Röteln ansteckend. Die Ansteckungsgefahr besteht bis etwa eine Woche nach dem Auftreten der Hautveränderungen.
Bei Röteln gibt es keine ursächliche Heilung. Daher konzentriert sich bei Röteln die Behandlung darauf, die Symptome zu lindern. Mögliche Massnahmen sind:
Suchen Sie Ihre Kinderarztpraxis auf, wenn sich die Röteln-Symptome bei Ihrem Kind verschlimmern. Grundsätzlich verlaufen Röteln bei Kleinkindern jedoch harmlos.
Röteln bei neugeborenen Babys und Kleinkindern können leicht mit anderen Kinderkrankheiten verwechselt werden. Denn viele Kinderkrankheiten – ob Masern, Röteln, Ringelröteln oder andere Erkrankungen – verursachen einen Hautausschlag. Diese sind selbst für Fachleute nicht immer eindeutig zu unterscheiden:
Wenn Ihr Kind einen Ausschlag hat, wenden Sie sich an Ihre Kinderarztpraxis. Die Ärztin oder der Arzt wird feststellen, ob es sich wirklich um Röteln handelt, und leitet die entsprechende Behandlung ein.
Der Experte stand dem Redaktionsteam bei diesem Artikel beratend zur Seite. Simeon Zürcher (PhD Epidemiologie und Biostatistik) arbeitet als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Team Gesundheitswissenschaften bei Helsana.
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