Röteln: Symptome, Verlauf und Gefahren

Wie kann man Röteln erkennen und sind Röteln gefährlich? Wie lange bleiben Röteln ansteckend? Wann sollte die Röteln-Impfung erfolgen und wie oft? Die Kinderkrankheit Röteln einfach erklärt.

20.02.2025 Daniela Schori 5 Minuten

Was sind Röteln?

Röteln sind eine ansteckende Infektionskrankheit, die hauptsächlich durch einen Ausschlag am Körper gekennzeichnet ist. Obwohl Röteln zu den Kinderkrankheiten zählen, können auch Erwachsene daran erkranken. Bei schwangeren Frauen, besonders in den ersten 16 Schwangerschaftswochen, kann dies schwerwiegende Folgen für das Kind haben. 

Verursacher von Röteln ist das Rubella-Virus. Es verbreitet sich durch Tröpfcheninfektion, beim Husten oder Niesen. 

In der Schweiz ist die Zahl der Rötelnfälle dank der Impfung stark zurückgegangen und liegt heute bei maximal zwei gemeldeten Fällen pro Jahr. Für Röteln gibt es eine Meldepflicht. Das heisst, die Labore leiten die Ergebnisse an das Bundesamt für Gesundheit (BAG) weiter. 

Hinweis: Es gibt bei Röteln keine verschiedenen Arten. Denn Röteln und Ringelröteln sind zwei unterschiedliche Krankheiten.

Röteln-Impfung

Die Röteln-Impfung schützt Kinder, Erwachsene und vor allem Schwangere vor Röteln und deren Spätfolgen. Gegen Röteln gibt es in der Schweiz keinen Einzelimpfstoff, sondern die kombinierte MMR-Impfung gegen Masern, Mumps und Röteln. Oder die MMRV-Impfung, die auch vor Windpocken schützt. Die erste Impfung wird im Alter von 9 Monaten empfohlen, die zweite Dosis mit 12 Monaten. Dank der Impfung treten hierzulande kaum noch Fälle auf. Die Wahrscheinlichkeit, dass Röteln bei Kindern trotz Impfung auftreten, ist sehr gering. In diesen Fällen besteht kein oder ein zu geringer Impfschutz, da nur die erste Dosis geimpft wurde.

Wie können Sie Röteln erkennen?

Röteln können nahezu ohne Symptome verlaufen oder mit unspezifischen Symptomen, die einer normalen Erkältung ähneln. Typische Röteln-Symptome sind:

  • Geschwollene Lymphknoten: Röteln können bei Kindern besonders die Lymphknoten im Hals- und Nackenbereich anschwellen lassen. Dies ist oft schmerzhaft.
  • Erkältungssymptome: Husten, Schnupfen und leichte Kopfschmerzen, manchmal begleitet von einer Bindehautentzündung. Diese äussert sich durch gerötete, juckende Augen.
  • Ausschlag: Der Röteln-Ausschlag (Exanthem) erscheint zuerst hinter den Ohren und breitet sich dann über Gesicht und Körper aus. Dabei treten die Röteln nicht nur am Bauch, sondern überall auf. Bei Röteln zeigt sich das Exanthem als kleine, hellrote, leicht erhabene Flecken. Röteln verursachen selten Juckreiz. Der Ausschlag verschwindet nach zwei bis drei Tagen wieder.
  • Fieber: Eine Rötelninfektion kann auch leichtes Fieber bis 38 Grad verursachen.

Verdacht auf Röteln? Um Ungeimpfte – insbesondere Schwangere – zu schützen, ist eine ärztliche Abklärung sinnvoll.

Treten bei Röteln Komplikationen auf?

Bei Kindern verlaufen Röteln meist ohne Komplikationen. Nur etwa 50% der erkrankten Kinder zeigen sichtbare Symptome. Wenn sie auftreten, klingen sie in der Regel nach einer Woche wieder ab.

Röteln bei Erwachsenen und in der Schwangerschaft

Röteln verursachen bei Erwachsenen ähnliche Symptome wie bei Kindern. Brechen Röteln bei erwachsenen Männern und Frauen aus, sind sie meist ungeimpft. Besondere Vorsicht ist bei Röteln in der Schwangerschaft geboten. Doch warum sind Röteln in der Schwangerschaft so gefährlich? Wenn Röteln-Viren auf das ungeborene Kind übertragen werden, kann es zu schweren Schädigungen von Herz, Hirn, Augen und Innenohr kommen. Die Wahrscheinlichkeit dieser sogenannten Rötelnembryopathie ist in den ersten 12 Schwangerschaftswochen am höchsten.

Wichtig: Wenn Sie eine Schwangerschaft planen, sollten Sie unbedingt Ihren Impfstatus überprüfen und gegebenenfalls die Röteln-Impfung vor der Schwangerschaft nachholen. So vermeiden Sie Röteln bei Ihrem Baby und schwere Folgeschäden.

Inkubationszeit: Wie lange sind Röteln ansteckend?

Bei Röteln beträgt die Inkubationszeit – also die Zeit von der Ansteckung bis zu ersten Symptomen – in der Regel 14 bis 21 Tage. Bereits eine Woche vor dem Auftreten des Ausschlags sind Röteln ansteckend. Die Ansteckungsgefahr besteht bis etwa eine Woche nach dem Auftreten der Hautveränderungen.

Röteln: Was tun?

Bei Röteln gibt es keine ursächliche Heilung. Daher konzentriert sich bei Röteln die Behandlung darauf, die Symptome zu lindern. Mögliche Massnahmen sind:

  • Fiebersenkende Medikamente: Ibuprofen und Paracetamol lindern Fieber und Schmerzen. Sprechen Sie vorher mit Ihrer Kinderärztin oder Ihrem Kinderarzt. So wählen Sie die richtige Dosierung für Ihr Kind.
  • Wadenwickel: Kühle, feuchte Tücher um die Waden Ihres Kindes können das Fieber senken. Legen Sie die Wickel für ca. 10 Minuten an und steigern Sie bei Bedarf langsam auf 20 bis 30 Minuten.
  • Bettruhe: Ihr Kind sollte sich ausruhen, denn Schlaf fördert die Heilung.
  • Trinken: Gerade bei Fieber ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr wichtig. Deshalb sollte Ihr Kind viel trinken.
  • Juckreiz: Manchmal können Röteln leichten Juckreiz verursachen. Verwenden Sie milde, rückfettende Cremes, um bei Röteln den Juckreiz zu lindern.

Suchen Sie Ihre Kinderarztpraxis auf, wenn sich die Röteln-Symptome bei Ihrem Kind verschlimmern. Grundsätzlich verlaufen Röteln bei Kleinkindern jedoch harmlos.

Röteln – oder doch eine andere Kinderkrankheit?

Röteln bei neugeborenen Babys und Kleinkindern können leicht mit anderen Kinderkrankheiten verwechselt werden. Denn viele Kinderkrankheiten – ob Masern, Röteln, Ringelröteln oder andere Erkrankungen – verursachen einen Hautausschlag. Diese sind selbst für Fachleute nicht immer eindeutig zu unterscheiden:

  • Masern: Der Ausschlag besteht aus roten, flächigen Flecken. Der Unterschied zwischen Röteln und Masern besteht darin, dass bei Masern weisse Flecken auf der Mundschleimhaut auftreten.
  • Scharlach: Hier tritt der Ausschlag vor allem in den Achselhöhlen und an den Innenseiten der Oberschenkel auf. Wenn Sie unsicher sind, ob Ihr Kind Röteln oder Scharlach hat, schauen Sie sich die Zunge an. Bei Röteln ist die Zunge nämlich nicht betroffen, bei Scharlach schon.
  • Ringelröteln: Sie zeigen sich als auffällige, schmetterlingsförmige Rötung auf den Wangen und breiten sich als fleckiger, roter Ausschlag auf Arme, Beine und andere Körperteile aus.
  • Windpocken: Röteln und Windpocken beginnen zunächst mit roten Flecken. Bei Windpocken jucken diese und entwickeln sich schliesslich zu Bläschen.

Wenn Ihr Kind einen Ausschlag hat, wenden Sie sich an Ihre Kinderarztpraxis. Die Ärztin oder der Arzt wird feststellen, ob es sich wirklich um Röteln handelt, und leitet die entsprechende Behandlung ein.

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