Ringelröteln – Anzeichen, Verlauf und Therapie

Wie sehen Ringelröteln aus und wie lange hält der Ausschlag an? Wie lassen sich Ringelröteln behandeln und wie lange sind sie ansteckend? Informieren Sie sich über die Ringelröteln-Symptome bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen.

02.07.2025 Daniela Schori 5 Minuten

Was sind Ringelröteln?

Ringröteln gehören neben Scharlach, Masern, Windpocken und Röteln zu den typischen Kinderkrankheiten, die Ausschlag verursachen. Die Krankheit tritt vor allem im Kindergarten- und Schulalter auf.

Ringelröteln sind ansteckend für alle, die noch nie daran erkrankt sind. Danach ist man immun. Das Virus verbreitet sich durch feinste Speicheltröpfchen, die beim Husten, Niesen und Sprechen entstehen, aber auch über Hände und Gegenstände. Eine gute Handhygiene ist deshalb wichtig. Da es bislang keine Impfung gibt, ist dies die einzige Schutzmassnahme.

Normalerweise sind Ringelröteln weder für Erwachsene noch für Kinder gefährlich. Allerdings haben Menschen mit einem geschwächten Immunsystem und Schwangere ein erhöhtes Risiko für Komplikationen und schwere Verläufe.

Hinweis: In der Schweiz besteht für Ringelröteln keine Meldepflicht.

Typische Ringelröteln-Symptome

Bei Ringelröteln variieren die Symptome je von Mensch zu Mensch. Bei einigen verläuft die Erkrankung nahezu symptomfrei, während andere wiederum deutliche Anzeichen bemerken. Zu den charakteristischen Symptomen gehören:

  • Ringelröteln-Ausschlag: Die Erkrankung verursacht einen girlanden- oder ringelförmigen Hautausschlag. Zunächst ist dieser im Gesicht sichtbar, vorwiegend auf den Wangen und der Stirn. Anschliessend breitet er sich auf Beine, Arme und Po aus. Der Ausschlag tritt in 15 bis 25% der Fälle auf. Ringelröteln verursachen nur manchmal Juckreiz.
  • Grippeähnliche Anzeichen: Die Betroffenen haben Fieber sowie Muskel- und Kopfschmerzen. Sie fühlen sich allgemein unwohl.
  • Blutarmut: Gelegentlich stört die Infektion die Produktion roter Blutkörperchen. Die Folge ist eine Blutarmut. Anzeichen dafür sind Blässe, Abgeschlagenheit und ein hoher Puls.

Unterschied Röteln, Ringelröteln & Co.

Ringelröteln werden häufig mit anderen Kinderkrankheiten wie Röteln, Masern oder einem grippalen Infekt verwechselt, da sie ähnliche Symptome verursachen. Weitere Kinderkrankheiten mit charakteristischem Hautausschlag sind:

Der hauptsächliche Unterschied zwischen Röteln und Ringelröteln ist der Erreger: Ringelröteln werden durch das Parvovirus B19 ausgelöst, Röteln durch das Rubella-Virus. Letzteres sorgt für einen Ausschlag am ganzen Körper, der hinter den Ohren beginnt.

Ringelröteln: Verlauf und Ansteckung

Ringelröteln verursachen bei Kindern meist milde Symptome, die von selbst wieder verschwinden. Der typische Hautausschlag tritt bei Kindern häufiger auf als bei Jugendlichen und Erwachsenen. Im Anfangsstadium ähneln Ringelröteln einer Grippe. Dabei können Durchfall und Übelkeit auftreten. Darum gehen Ringelröteln gelegentlich auch mit Erbrechen einher. Im Anfangsstadium zeigt sich der Hautausschlag bei Ringelröteln im Gesicht – oft schmetterlingsförmig um die Nase herum. Nach ein bis zwei Tagen breitet sich der Ausschlag weiter aus. Nach wenigen Tage verschwindet er wieder. Gelegentlich tritt der Ausschlag erneut auf, zum Beispiel durch Anstrengung oder Hitze. Wenn Ihr Kind vom charakteristischen Ausschlag betroffen ist, benötigt seine Haut über einen Zeitraum von vier Wochen intensive Pflege.

Ihr Kind hat Ringelröteln – wie lange sollte es zuhause bleiben? Ansteckend ist es vor allem in den Tagen, bevor der Hautausschlag auftritt. Achten Sie deshalb auf erste Symptome wie Fieber und Abgeschlagenheit und nehmen Sie diese ernst. Wenn Sie unsicher sind, wenden Sie sich an Ihre Kinderärztin oder Ihren Kinderarzt. Sobald der Ausschlag auftritt, ist die Ansteckungsgefahr vorbei – wenn sich Ihr Kind dann wohlfühlt, darf es wieder in die Kita, den Kindergarten oder zur Schule.

Verlauf von Ringelröteln bei Jugendlichen

Bei Jugendlichen bleibt der klassische Ringelröteln-Ausschlag meist aus. Stattdessen zeigen sich die Ringelröteln an Händen und Füssen in Form von Papeln und kleinen rötlichen Punkten. Zudem sind die Blutgefässe an diesen Stellen deutlicher sichtbar.

Verlauf von Ringelröteln bei Erwachsenen

Ringelröteln lösen bei Erwachsenen stärkere Symptome aus als bei Kindern. Der Hautausschlag tritt seltener auf. Allerdings entzünden sich in vielen Fällen die Gelenke – vor allem in den Knöcheln, Knien und Händen. So verursachen Ringelröteln Gelenkschmerzen. Diese Entzündungen halten bis zu drei Wochen an. In Ausnahmefällen bleiben die Schmerzen über mehrere Monate oder Jahre bestehen.

Verlauf von Ringelröteln bei Schwangeren

Ist eine Frau schwanger, verlaufen Ringelröteln wie bei anderen Erwachsenen. Allerdings gefährden Ringelröteln in der Schwangerschaft das ungeborene Kind – insbesondere in den ersten 20 Schwangerschaftswochen. Eine Infektion kann zu einer Fehlgeburt führen oder den Embryo schädigen.

Sind Sie schwanger oder planen Sie eine Schwangerschaft? Sprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt über Ihr mögliches Risiko. Bei Bedarf zeigt eine Blutuntersuchung, ob Sie Antikörper gegen das Parvovirus B19 entwickelt haben und immun sind.

Ringelröteln: Was tun?

In den meisten Fällen ist keine Ringelröteln-Behandlung nötig, da die Erkrankung häufig sehr mild verläuft. Treten jedoch Beschwerden auf, helfen folgende Massnahmen:

  • fiebersenkende Mittel: Der Wirkstoff Paracetamol senkt das Fieber. Ergänzend helfen Wadenwickel. Vermischen Sie dazu 1 Liter lauwarmes Wasser mit 2 Esslöffeln Zitronensaft. Durchfeuchten Sie 2 Tücher damit und wringen Sie sie aus. Wickeln Sie die Tücher dann um die Waden Ihres Kindes und darüber ein trockenes Tuch. Lassen Sie die Wickel für ca. 15 Minuten wirken.
  • schmerzlindernde Medikamente: Paracetamol lindert eventuelle Gelenk- und Kopfschmerzen.
  • Hautpflege: Bei Ringelröteln sind pflegende Cremes und Ölbäder sehr wohltuend. So lässt sich der bei Ringelröteln gelegentlich entstehende Juckreiz lindern. Besonders wirksam sind Ringelröteln-Salben mit einem hohen Fettanteil.

Wie kann man Ringelröteln vorbeugen?

Gegen Ringelröteln gibt es bislang keine zugelassene Impfung. Achten Sie zum Schutz vor einer Ansteckung auf eine gute Handhygiene bei sich und Ihrem Kind. Sie müssen Ihr Kind nicht zuhause behalten, wenn es Ringelrötelfälle im Kindergarten oder in der Schule gibt. Denn die Erkrankung ist bereits ansteckend, bevor der typische Ausschlag auftritt. Bis dahin hat sich Ihr Kind womöglich bereits angesteckt. Ausnahme: Wenn Sie schwanger und nicht immun sind, ist es unter Umständen sinnvoll, wenn Ihr Kind zuhause bleibt.

Meist verlaufen Ringelröteln ohne Komplikationen. Kontaktieren Sie Ihre Kinderärztin oder Ihren Kinderarzt, wenn starke oder zusätzliche Symptome auftauchen. Mit der richtigen Behandlung lassen sich die Symptome rasch lindern.

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