Umzug ins Pflegeheim organisieren: Checkliste

Wann kommt man ins Pflegeheim? Welche Einrichtung eignet sich und welche Kosten werden übernommen? Wie kann ich den Einzug ins Pflegeheim erleichtern und wie organisiere ich ihn? Erfahren Sie, wie Sie den Umzug ins Pflegeheim von A bis Z planen.

04.08.2025 Imke Schmitz 11 Minuten

Themen im Überblick

Der Eintritt ins Pflegeheim: Was bedeutet das für Betroffene und ihre Angehörigen?

Das eigene Zuhause steht für Geborgenheit, Selbstbestimmung und Routine. Daher möchten viele ältere Menschen so lange wie möglich in den vertrauten vier Wänden leben. Doch mit zunehmendem Alter entwickeln sich häufig chronische Krankheiten und die körperlichen Einschränkungen nehmen zu. In manchen Fällen gelingt es nicht mehr, die Pflege und Versorgung im gewohnten Umfeld zu organisieren. Dann steht meist ein Umzug in ein Pflegeheim an.

Pflegeeinrichtungen begleiten Menschen, die ihren Alltag nicht mehr selbstständig bewältigen können. Fachpersonen übernehmen die medizinische Versorgung, die persönliche Pflege und die Alltagsunterstützung und sorgen für eine sichere Umgebung. Gleichzeitig fördern sie soziale Kontakte und eine Tagesstruktur, die Stabilität gibt.

Der Eintritt in ein Pflegeheim ist ein tiefgreifender Einschnitt – für die betroffene Person ebenso wie für ihr Umfeld. Einerseits bedeutet die Umstellung Abschied von Gewohnheiten, andererseits aber auch Entlastung. Angehörige fühlen sich emotional oft stark gefordert. Schuldgefühle, Zweifel und Unsicherheit können diesen Schritt begleiten. Umso wichtiger ist es deshalb, diese Entscheidung gut vorzubereiten. Sprechen Sie beispielsweise frühzeitig mit allen Beteiligten über das Thema und legen Sie Kriterien und Bedürfnisse fest. 

Gründe für den Einzug ins Pflegeheim

Reichen ambulante Dienste oder die Alterspflege zu Hause nicht mehr aus, ist die Betreuung im Pflegeheim oft die passende Lösung. Das Pflegepersonal im Heim kümmert sich rund um die Uhr um die betroffene Person. So beugen sie Einsamkeit vor und schaffen ein stabiles Umfeld. Das ist besonders wertvoll, wenn sich der körperliche oder geistige Zustand eines Menschen deutlich verändert hat. Folgende Situationen sprechen häufig für einen Eintritt ins Pflegeheim:

  • Verschlechterung der allgemeinen Gesundheit: Mit zunehmendem Alter verändern sich die körperlichen und geistigen Fähigkeiten schrittweise. Stürze im Alltag häufen sich und führen oft zu Verletzungen. Auch Altersdepression oder ständige Erschöpfung können das Wohlbefinden beeinträchtigen. Sicherheit und Hygiene lassen sich zu Hause dann nur noch schwer umsetzen.
  • Körperliche Beeinträchtigungen: Erkrankungen wie Parkinson schränken die Beweglichkeit stark ein. Die Muskelsteifigkeit nimmt zu, die Schritte werden unsicher und alltägliche Handgriffe gelingen meist nur noch mit Hilfe. In einem Pflegeheim erhalten Betroffene von Parkinson therapeutische Begleitung und Unterstützung im Alltag.
  • Kognitive Beeinträchtigung: Menschen mit fortschreitender Demenz finden sich im Alltag nicht mehr zurecht, erkennen vertraute Menschen nicht wieder und reagieren häufig aggressiv. Solche Veränderungen überfordern oft das persönliche Umfeld und gefährden die Sicherheit der Betroffenen. Der Umgang mit Menschen, die an Demenz leiden, gelingt im Pflegeheim mit geschultem Personal und festen Strukturen oft besser als im privaten Umfeld.
  • Überforderung der Angehörigen: Die Betreuung eines nahestehenden Menschen ist sehr kräftezehrend – sowohl körperlich als auch seelisch. Wer Tag und Nacht pflegt, verzichtet meist auf Erholung, eigene Bedürfnisse und soziale Kontakte. Dadurch können mit der Zeit Erschöpfung, Angstzustände, Schlafprobleme, Niedergeschlagenheit und depressive Verstimmungen entstehen.

Sprechen Sie offen über die aktuelle Situation und die Gründe für einen Einzug ins Pflegeheim. Laden Sie alle betreuenden Personen zu einem gemeinsamen Gespräch ein. Beziehen Sie, wenn möglich, auch die pflegebedürftige Person mit ein. So klären Sie Erwartungen und die nächsten organisatorischen Schritte.

Medizinische Voraussetzungen für die Aufnahme ins Pflegeheim

Der Eintritt ins Pflegeheim erfolgt nicht spontan. Im Vorfeld prüfen Fachpersonen sorgfältig, ob eine stationäre Betreuung medizinisch notwendig ist und sich organisatorisch umsetzen lässt. In diese Einschätzung fliessen Pflegebedarf, persönliche Lebensumstände und bestehende Unterstützungsangebote ein. Die Voraussetzungen für die Unterbringung in einem Pflegeheim sind erfüllt, wenn Pflege und Betreuung zu Hause an ihre Grenzen stossen. Körperliche Einschränkungen, psychische Belastungen und soziale Faktoren können die Situation zusätzlich verschärfen. 

Wer veranlasst die Einweisung ins Pflegeheim gegen den Willen?

Eine Einweisung ins Pflegeheim durch einen Arzt oder eine Ärztin ohne Einwilligung ist nur in besonderen Situationen möglich. Nämlich dann, wenn die betroffene Person oder andere ernsthaft gefährdet sind und keine andere Lösung ausreicht. In solchen Fällen greift das Verfahren der fürsorgerischen Unterbringung. Die Einschätzung stützt sich dabei auf medizinische, psychische und soziale Aspekte. Eine Unterbringung im Pflegeheim gegen den Willen erfordert ausserdem eine rechtliche Überprüfung.

Welches Pflegeheim ist das richtige?

Steht der Entschluss für den Eintritt ins Pflegeheim fest, beginnt die Suche nach einer geeigneten Einrichtung. Grundsätzlich haben Sie freie Wahl. Die Angebote unterscheiden sich jedoch deutlich in Bezug auf Preis, Ausstattung, Betreuung und pflegerische Schwerpunkte. Es lohnt sich deshalb, vor der Auswahl gemeinsam mit der betroffenen Person zu klären, welche Kriterien wichtig sind. So schaffen Sie eine gute Grundlage für Besichtigungen vor Ort. Die folgenden Punkte unterstützen Sie bei der Suche nach einem Platz im Pflegeheim:

  • Standort: Die Lage des Pflegeheims hat Einfluss auf den Alltag und das emotionale Wohlbefinden. Ist eine gute Infrastruktur vorhanden? Kann die betroffene Person beispielsweise selbstständig Arztbesuche oder Einkäufe erledigen? Wichtig ist auch die Nähe zu einer vertrauten Umgebung, zur Familie oder zu Bekannten. Das schafft Orientierung und Geborgenheit. Überlegen Sie gemeinsam, wie oft Besuche im Pflegeheim realistisch und erwünscht sind. Im Idealfall unterstützt der Standort diese Wünsche.
  • Ausstattung: Achten Sie auf eine Umgebung, in der sich die betreute Person wohlfühlt. Helle Gemeinschaftsräume, ein gepflegter Garten und ruhige Rückzugsorte laden zum Verweilen ein. Eine barrierefreie Gestaltung erleichtert den Alltag und sorgt für mehr Sicherheit.
  • Zimmer: Gibt es nur Einzelzimmer oder auch Angebote für Paare? Prüfen Sie zudem, ob ein gut begehbares Bad mit Dusche und WC vorhanden ist und ob ein Telefon-, Fernseh- oder Internetanschluss zur Ausstattung gehört. Klären Sie, welches Notrufsystem vorhanden ist und ob Sie eigene Möbel mitbringen dürfen.
  • Mahlzeiten: Ein abwechslungsreicher und ausgewogener Speiseplan ist gut für die Gesundheit. Fragen Sie nach individuellen Diäten und Möglichkeiten zur Mitgestaltung. Gibt es ein Restaurant, in dem man gemeinsam essen kann?
  • Medizinische Versorgung: Informieren Sie sich über die ärztliche Betreuung im Haus und die Zusammenarbeit mit externen Fachpersonen. Wie läuft die Medikamentenversorgung? Wer kümmert sich im Notfall? Bei chronischen oder fortschreitenden Erkrankungen spielen Angebote wie Demenzbetreuung und Palliativpflege im Pflegeheim eine wichtige Rolle.
  • Pflege: Erkundigen Sie sich, wie die Pflege organisiert ist und ob sie zur gesundheitlichen Situation der zu betreuenden Person passt. Welche Leistungen übernimmt das Pflegeteam im Alltag? Gibt es Erfahrung mit spezifischen Krankheitsbildern? Ein spezialisiertes Pflegeheim bei Demenz bietet oft besondere Betreuungskonzepte und geschulte Mitarbeitende. 
  • Aktivitäten: Ein abwechslungsreicher Alltag stärkt das seelische Wohlbefinden. Fragen Sie nach Bewegungsangeboten, Kreativgruppen, gemeinsamen Ausflügen oder kulturellen Veranstaltungen. Idealerweise entsprechen die Aktivitäten den Interessen und Möglichkeiten der betreuten Person . Informieren Sie sich zudem über die Besuchszeiten und die angebotenen Dienstleistungen. Könnte man sich beispielsweise vor Ort die Haare schneiden oder eine Pediküre machen lassen?
  • Kosten: Verschaffen Sie sich einen Überblick über alle Ausgaben – von der Grundpflege bis hin zu Zusatzleistungen. Achten Sie darauf, welche Leistungen im Tagestarif enthalten sind und was separat verrechnet wird. Die Kosten für ein Pflegeheim fallen in der Schweiz je nach Einrichtung, Kanton und Pflegebedarf unterschiedlich aus. 

Ein persönlicher Besuch vermittelt meist den besten Eindruck. Schauen Sie sich das Pflegeheim in Ruhe an, sprechen Sie mit der Heimleitung und beobachten Sie den Alltag. In der Regel lässt sich so die Qualität des Pflegeheims gut einschätzen. Unter Umständen liefern auch Gespräche mit Personen, die das Heim kennen, wertvolle Hinweise. Beachten Sie zudem: Viele Einrichtungen führen lange Wartelisten. Planen Sie deshalb frühzeitig und beziehen Sie mehrere Heime in die Auswahl ein. So erhöhen Sie die Chance, zum gewünschten Zeitpunkt einen passenden Platz zu erhalten.

Hilfreiche Informationen, Adressdatenbanken und weiterführende Links finden Sie auf heiminfo.ch.

Wer zahlt die Kosten für das Pflegeheim in der Schweiz?

Bei der Finanzierung eines Aufenthalts in einem Pflegeheim in der Schweiz sind drei Stellen beteiligt: die Grundversicherung, die öffentliche Hand und die pflegebedürftige Person selbst. Die Krankenkasse übernimmt einen festen Anteil der anerkannten Leistungen, zum Beispiel für Grundpflege und Medikamentenverabreichung, und zwar unabhängig vom jeweiligen Pflegeheim. Der Kanton oder die Gemeinde beteiligt sich an weiteren Pflegekosten. Den Rest finanziert die betroffene Person. Dazu zählen neben einem Anteil an der Pflege auch die Kosten für Unterkunft und Verpflegung sowie persönliche Ausgaben.

Unterstützung beim Eintritt ins Pflegeheim durch die Krankenkasse

Sie möchten die Finanzierung eines Pflegeheims erleichtern? Die Helsana Zusatzversicherungen VIVANTE und CURA sichern langfristige Pflegeleistungen finanziell und organisatorisch ab. So schaffen Sie mehr Sicherheit für die Zukunft und mehr Eigenständigkeit – auch bei steigendem Pflegebedarf.

Sozialhilfe für den Einzug ins Pflegeheim

Nicht alle pflegebedürftigen Menschen können die Kosten für einen Platz im Pflegeheim selbst tragen. In solchen Fällen bietet die öffentliche Hand unter bestimmten Voraussetzungen finanzielle Unterstützung. Diese Unterstützung erfolgt in Form einer Hilflosenentschädigung oder von Ergänzungsleistungen zur AHV oder IV. Wenn weder Einkommen noch Vermögen die Pflegekosten decken, ist auch eine Sozialhilfe im Pflegeheim möglich.

Bei einem Umzug ins Pflegeheim und bei Fragen zur Kostenübernahme lohnt sich ein frühzeitiger Austausch mit der AHV/IV-Stelle oder der zuständigen Gemeinde. Dort erfahren Sie, welche Leistungen in Ihrem individuellen Fall möglich sind. Auch Pro Senectute berät Sie gerne ausführlich zu finanziellen Fragen.

Vorbereitung auf den Umzug ins Pflegeheim

Wenn der Einzug ins Pflegeheim ansteht, gibt es einige Aufgaben zu erledigen. Diese Checkliste hilft Ihnen, den Überblick beim Umzug ins Pflegeheim zu behalten:

  • Telefonanschluss kündigen: Prüfen Sie, ob Sie einen Festnetzanschluss weiterhin benötigen. Falls nicht, genügt eine Sonderkündigung mit dem Hinweis, dass Sie den Telefonanschluss wegen des Eintritts ins Pflegeheim kündigen möchten.
  • Mietvertrag beenden: Informieren Sie die Vermietung rechtzeitig schriftlich. In der Regel reicht es als Grund aus, die Wohnung wegen eines Umzugs ins Pflegeheim zu kündigen. Kopieren Sie das Schreiben für Ihre Unterlagen.
  • Hausratversicherung prüfen: Klären Sie, ob der Versicherungsschutz entfällt oder angepasst werden muss. Oft sparen Sie Beiträge, wenn Sie die Hausratversicherung bei einem Umzug ins Pflegeheim kündigen.
  • Ummeldung bei der Gemeinde: Bei Einzug ins neue Pflegeheim melden Sie die pflegebedürftige Person am alten Wohnort ab und bei der neuen Gemeinde an.
  • Adressänderung bekannt geben: Informieren Sie Verwandte, Freundeskreis, Krankenkasse, Banken, Post, Rentenkasse und weitere wichtige Stellen. Richten Sie bei Bedarf einen Nachsendeauftrag ein.
  • Hilfsmittel klären: Sprechen Sie mit der Einrichtung über benötigte Hilfsmittel wie Rollator, Rollstuhl oder Pflegebett. Nicht mehr benötigte Hilfsmittel geben Sie über die Krankenkasse zurück.
  • Möbel und persönliche Dinge mitnehmen: Erfragen Sie, ob es erlaubt ist, eigene Möbelstücke mitzunehmen. Persönliche Gegenstände wie Bilder, Bücher oder Erinnerungsstücke schaffen ein vertrautes Umfeld.
  • Vorsorgevollmacht hinterlegen: Prüfen Sie, ob eine gültige Vollmacht vorliegt und wer als bevollmächtigte Person eingetragen ist. Die Einrichtung benötigt diese Information für rechtssichere Entscheidungen in medizinischen und finanziellen Angelegenheiten. Legen Sie die Vorsorgevollmacht im Pflegeheim in Kopie vor.
  • Wichtige Dokumente sammeln: Packen Sie Ausweise, Versicherungskarten, Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht, Pflegegradbescheid, Medikamentenplan und Arztberichte ein.
  • Ärztliche Betreuung organisieren: Klären Sie mit der Hausärztin oder dem Hausarzt, ob die Betreuung weiterläuft oder an das Heim übertragen wird. Informieren Sie auch weiteres medizinisches Fachpersonal über den Umzug ins Pflegeheim.
  • Pflegedienst und Lieferdienste: Kündigen Sie ambulante Pflege, Mahlzeitendienste und andere regelmässige Dienste, die zuvor in Anspruch genommen wurden.

In der Regel folgt nach der Auswahl des passenden Heims ein Eintrittsgespräch mit der Heimleitung. Dabei sprechen Sie über Pflegeleistungen, Finanzierung, Betreuung und persönliche Wünsche.

Patientenverfügung und Vollmacht für das Pflegeheim

Wie stellen Sie das Selbstbestimmungsrecht sicher – auch in Situationen, in denen sich Personen nicht mehr äussern können? Erstellen Sie eine Patientenverfügung. Darin legen Sie fest, welche medizinischen Massnahmen gewünscht sind und welche nicht. Vor dem Verfassen empfiehlt sich ein Austausch mit der Hausärztin oder dem Hausarzt. Stellen Sie zudem einen Vorsorgeauftrag aus. Dieses Dokument regelt, wer stellvertretend für eine Person Entscheidungen treffen darf. Dies können Entscheidungen im Alltag, zur Verwaltung des Vermögens oder zu rechtlichen Themen sein. Sprechen Sie mit Angehörigen oder anderen Vertrauenspersonen über die Wünsche. Geben Sie ihnen eine Kopie der Dokumente und teilen Sie ihnen mit, wo die Originale aufbewahrt werden.

Erhalten Sie eine Vollmacht, tragen Sie Verantwortung für medizinische und organisatorische Entscheidungen, etwa im Kontakt mit der Krankenversicherung oder der Pflegeeinrichtung. So lassen sich Fragen zu den Rechten und Pflichten des Pflegeheims unkompliziert klären. Gleichzeitig macht die Vollmacht Ihre Rechte und Pflichten als Angehörige oder Angehöriger im Pflegeheim deutlich – beispielsweise im Hinblick auf Besuche, Mitwirkung oder Auskünfte.

Den Einzug ins Pflegeheim besser begleiten

Ein Heimeintritt verändert für die betroffene Person ebenso wie für das familiäre Umfeld vieles. Oft kommen Gefühle wie Traurigkeit, Unsicherheit oder Schuld auf. Sprechen Sie deshalb offen über den geplanten Umzug ins Pflegeheim. Beziehen Sie die pflegebedürftige Person aktiv ein und besuchen Sie gemeinsam frühzeitig verschiedene Einrichtungen. Oft lässt sich der Einzug ins Pflegeheim erleichtern, wenn Sie Wünsche, Bedürfnisse und Bedenken direkt ansprechen.Der Abschied vom bisherigen Zuhause kann schmerzhaft sein. Haben Sie Geduld, wenn sich die Ihnen nahestehende Person in den ersten Wochen zurückzieht oder verunsichert reagiert. Die Eingewöhnung im Pflegeheim braucht Zeit. Erinnerungsstücke, vertraute Möbel oder persönliche Fotos schaffen Vertrautheit und geben dem neuen Alltag im Pflegeheim Halt.

Bleiben Sie stets in Kontakt. Kleine Ausflüge, gemeinsames Kaffeetrinken oder ein vertrautes Gespräch tragen viel zum Wohlbefinden bei. Zeigen Sie durch kleine Gesten und regelmässige Besuche, wie lebendig die Verbindung trotz des Eintritts ins Pflegeheim bleibt. Oft entsteht dadurch eine neue Dynamik in der Beziehung mit weniger Belastungen.

Was tun, wenn jemand nicht ins Pflegeheim will?

Menschen mit Demenz reagieren häufig sensibel auf Veränderungen. Ein Umzug verunsichert sie besonders, wenn dadurch vertraute Routinen wegfallen. Bereiten Sie den Einzug ins Pflegeheim daher behutsam vor. Bieten Sie erste Betreuungserfahrungen ausserhalb der eigenen Wohnung an, zum Beispiel durch eine Tagespflegeeinrichtung oder eine stundenweise Begleitung durch eine vertraute Person. Achten Sie bei der Auswahl auf ein Umfeld, das auf die Eingewöhnung im Pflegeheim bei Demenz spezialisiert ist. So gelingt der Übergang sanfter, und für Ihre nahestehende Person fühlt sich das Leben im Pflegeheim schneller vertraut an.

Vergessen Sie dabei sich selbst nicht. Wenn Sie sich überlastet fühlen oder Schuldgefühle haben, sprechen Sie offen mit vertrauten Menschen oder einer Fachperson. Gerade in der Angehörigenpflege ist es wichtig, die eigenen Kräfte im Blick zu behalten. Wenn Ihre Mutter oder Ihr Vater ins Pflegeheim zieht, brauchen Sie kein schlechtes Gewissen zu haben – dieser Schritt entlastet oft und schafft Raum für neue, schöne gemeinsame Momente.

Alternativen zum Einzug ins Pflegeheim

Ein Umzug ins Pflegeheim ist nicht immer die ideale oder einzige Lösung. Vor allem bei beginnender Pflegebedürftigkeit oder wenn die Selbstbestimmung im Alltag sehr wichtig ist, lohnt sich ein Blick auf andere Wohn- und Betreuungsmodelle. Die grössten Alternativen zum Pflegeheim sind:

  • Spitex: Verschiedene Pflegefachpersonen bieten Unterstützung im gewohnten Umfeld . Sie übernehmen stundenweise medizinische und pflegerische Aufgaben. Zudem helfen sie im Haushalt. Spitex eignet sich somit für Menschen mit leichtem bis mittlerem Pflegebedarf, die allein leben und weiterhin zu Hause bleiben möchten.
  • 24-Stunden-Betreuung: Wenn eine Person einen hohen Pflegebedarf hat, aber trotzdem in den eigenen vier Wänden bleiben möchte, ist eine 24-Stunden-Betreuung geeignet. Dabei lebt eine Betreuerin oder ein Betreuer dauerhaft im Haushalt und unterstützt bei allen Aktivitäten des täglichen Lebens.
  • Betreuung durch Angehörige: Familienmitglieder übernehmen die Pflege und Begleitung im Alltag. Dieses Modell erfordert zwar viel Engagement, schafft aber eine vertraute Atmosphäre. Es ist besonders für Personen mit stabilem Gesundheitszustand und einem unterstützenden sozialen Umfeld geeignet. Entlastungsangebote und Beratung helfen dabei, eine Überforderung der Angehörigen zu vermeiden.
  • Betreutes Wohnen: Diese Wohnform verbindet selbstständiges Wohnen mit unterstützenden Dienstleistungen. Bei Bedarf steht Betreuung zur Verfügung, etwa bei der Hausarbeit oder in organisatorischen Fragen. Das Modell richtet sich an Menschen mit leichtem Unterstützungsbedarf, die Sicherheit schätzen, aber eigenständig leben möchten. Der Unterschied zwischen einem Pflegeheim und betreutem Wohnen liegt im Pflegegrad und im Umfang der Betreuung .
  • Altenheim: Altenheime sind eine Wohnform für ältere Menschen mit geringem Pflegebedarf. Sie stellen Unterkunft, Verpflegung und Gemeinschaftsangebote zur Verfügung, ohne eine intensive medizinische Pflege sicherzustellen. Oft stellt sich die Frage: Was ist der Unterschied zwischen einem Altenheim und einem Pflegeheim? Während in Altenheimen das betreute Wohnen im Vordergrund steht, sind Pflegeheime auf umfassende Pflegebedarfe ausgerichtet.

Die Entscheidung zwischen einem Pflegeheim oder betreutem Wohnen verdient Aufmerksamkeit, Geduld und Verständnis. Je besser Sie über die verschiedenen Möglichkeiten informiert sind, desto leichter können Sie den passenden Weg einschlagen – im Sinne der betroffenen Person und ihres Wohlbefindens. Manchmal zeigt sich erst im Gespräch mit Fachleuten oder nach einer intensiveren Auseinandersetzung, ob der Eintritt ins Pflegeheim die richtige Lösung ist. Vertrauen Sie dabei auf Ihr Gefühl, auf Ihre Beobachtungen und auf den Austausch mit dem Menschen, den Sie begleiten.

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