Was ist häusliche Pflege und welche Dienste unterstützen pflegebedürftige Menschen? Welche Pflegeformen gibt es und wie hoch sind die Kosten für die Betreuung zu Hause? Informieren Sie sich hier über die häusliche Pflege.
Viele ältere Menschen wünschen sich ein Leben in vertrauter Umgebung. Auch bei gesundheitlichen Einschränkungen ist eine Pflege zu Hause oft möglich. Meist übernehmen pflegende Angehörige diese Aufgabe. Sie umfasst Tätigkeiten wie Hilfe beim Gehen, An- und Auskleiden, Waschen oder beim Toilettengang. Zur häuslichen Pflege gehört aber auch die Unterstützung im Alltag, etwa beim Einkaufen, Kochen, Putzen oder bei Behördengängen.
Die Pflege zu Hause durch Angehörige bedeutet für viele einerseits eine intensive Bindung, aber andererseits auch eine hohe Belastung. In der Schweiz gibt es verschiedene Angebote, die ältere Menschen im Alltag unterstützen und ihre Angehörigen entlasten. Organisationen wie Spitex oder Pro Senectute bieten beispielsweise Betreuung und Pflege zu Hause an. Gemeinsam schaffen Angehörige und Fachkräfte die Basis für sicheres, altersgerechtes Wohnen.
Wenn sie von einer Pflegekraft oder einer Organisation der Krankenpflege durchgeführt wird, gibt es für die ambulante häusliche Pflege eine Kostenübernahme durch die Krankenkasse. Die Grundversicherung übernimmt feste Beiträge pro Stunde: 76.90 Franken für Abklärung, Beratung und Koordination, 63 Franken für Behandlungspflege und 52.60 Franken für Grundpflege. Versicherte müssen sich nur mit einem kleinen Teil selbst beteiligen: maximal 15.35 Franken pro Tag – unabhängig davon, wie viel Pflege sie tatsächlich erhalten. Zusätzlich gelten die üblichen Regelungen der Krankenkasse wie Franchise und Selbstbehalt. Falls nach Abzug all dieser Beträge noch Kosten offenbleiben, übernehmen Kanton oder Gemeinde diese.
Kennen Sie unsere Zusatzversicherungen CURA und VIVANTE bereits? Sie helfen Ihnen, finanzielle Lücken zu schliessen, beispielsweise wenn Sie über einen längeren Zeitraum pflegebedürftig sind. Mit CURA erhalten Sie unter anderem Beiträge für eine Haushaltshilfe. Mit VIVANTE erhalten Sie im Pflegefall jeden Tag einen Betrag in wählbarer Höhe ausbezahlt, solange Sie Betreuung benötigen. Wie Sie das erhaltene Taggeld einsetzen, steht Ihnen völlig frei.
Als Ihre Krankenkasse beraten wir Sie gerne hinsichtlich der Kostenübernahme und zur passenden Unterstützung für Ihre individuelle Situation. Weitere Informationen zur Pflege zu Hause und im Heim finden Sie in unserer Broschüre.
Viele Angehörige übernehmen zu Hause die Pflege nahestehender Menschen. Sie erledigen etwa Einkäufe, putzen oder begleiten die Person ausserhalb der Wohnung. Mit steigendem Alter wächst oft der Bedarf an Hilfe bei grundlegenden Tätigkeiten wie dem Toilettengang, der Körperpflege oder der Medikamenteneinnahme. Dabei stossen Angehörige häufig an ihre zeitlichen und emotionalen Grenzen. Ambulante Pflegedienste ergänzen die familiäre Seniorenbetreuung und sichern die Altenpflege zu Hause ab. Die häusliche Pflege umfasst unterschiedliche Formen:
Überlegen Sie gemeinsam mit Ihren Angehörigen, in welchen Bereichen externe Unterstützung sinnvoll sein könnte. Informieren Sie sich, welche ambulanten Dienste in Ihrer Nähe tätig sind und welche Leistungen sie anbieten. Die Helsana Gesundheitsberatung unterstützt Sie dabei gerne. Die Beratung ist für alle Helsana-Zusatzversicherten kostenlos. Sprechen Sie auch mit Menschen aus Ihrem Umfeld. So erhalten Sie oft nützliche Hinweise und Empfehlungen. Ambulante Pflegedienste bieten häufig auch eine unverbindliche Beratung an. In einem persönlichen Gespräch erkennen Sie in der Regel schnell, ob der Dienst zu Ihren Vorstellungen von der Altersbetreuung zu Hause passt.
Neben der Grundversorgung bieten einige Pflegedienste auch spezialisierte Leistungen an. Diese richten sich etwa an Menschen mit psychischen Erkrankungen, intensivmedizinischem Versorgungsbedarf oder chronischen Krankheitsbildern wie Demenz und Alzheimer. Die Pflege zu Hause stellt in solchen Fällen eine besondere Herausforderung dar. Professionelle Dienste erleichtern Angehörigen den Umgang mit diesen komplexen Pflegesituationen und unterstützen im Alltag.
Bei ausgeprägten demenziellen Erkrankungen stösst die Altenpflege zu Hause oft an ihre Grenzen, wenn keine 24-Stunden-Betreuung vorhanden ist. Mit dem Fortschreiten der Krankheit steigen in der Regel der Pflegegrad und die Anforderungen an die häusliche Pflege. Prüfen Sie in solchen Situationen daher gründlich, ob die Pflege zu Hause ausreichend Versorgung bietet. Berücksichtigen Sie dabei auch, wie sich der Bedarf in Zukunft entwickeln könnte und welche Pflegeangebote dafür infrage kommen.
Heute gibt es viele Angebote, die Unterstützung für Senioren und Seniorinnen in ihrem Zuhause bieten. Diese Services umfassen nicht nur direkte Pflege, sondern auch kleine Dienstleistungen, die den Alltag erheblich erleichtern. Besonders ältere Menschen, die nicht pflegebedürftig sind, profitieren von solcher Hilfe. Hier finden Sie einen Überblick über gängige Formen der häuslichen Unterstützung im Alter:
Neben familiärer Hilfe und professionellen Pflegediensten gibt es in vielen Orten zusätzliche Unterstützung für Senioren und Seniorinnen in ihrem Zuhause. Engagierte Ehrenamtliche besuchen pflegebedürftige Menschen und helfen ihnen bei Alltagstätigkeiten oder im Haushalt. Solche Angebote werden häufig von Kirchengemeinden, Nachbarschaftsinitiativen oder Wohlfahrtsverbänden bereitgestellt.
Die Wahl der passenden Wohn- und Betreuungsform im Alter zählt zu den schwierigsten und emotionalsten Entscheidungen – sowohl für die pflegebedürftigen Menschen selbst als auch für ihre Angehörigen. Neben der gesundheitlichen Situation spielen persönliche Wünsche, vertraute Gewohnheiten und finanzielle Faktoren eine entscheidende Rolle. Damit Ihnen die Abwägung gelingt, finden Sie im Folgenden die wichtigsten Argumente, die für und gegen die häusliche Pflege sprechen.
Vorteile der Pflege zu Hause:
Nachteile der Pflege zu Hause:
Letztendlich entscheiden Sie, welche Vor- und Nachteile für Ihre Situation ausschlaggebend sind und wie stark sie ins Gewicht fallen. Treffen Sie Ihre Entscheidung nicht überstürzt, sondern informieren Sie sich ausführlich über alle Möglichkeiten der Pflege zu Hause.
Es gibt nicht die eine Wohnform im Alter, die für alle Menschen passt. Überlegen Sie deshalb, welche Wünsche und Bedürfnisse Sie haben, und besprechen Sie diese idealerweise mit Angehörigen und weiteren vertrauten Personen. Folgende Fragen unterstützen Sie bei Ihrer Entscheidung:
Prüfen Sie auch Ihren aktuellen Unterstützungsbedarf. Wächst dieser im Laufe der Zeit, ist es ratsam, die Hilfsleistungen zu erweitern. Nutzen Sie etwa die Unterstützungsangebote des Schweizerischen Roten Kreuzes oder von Pflegehelden Schweiz. Reicht die Altenpflege zu Hause trotz Anpassungen nicht mehr aus, gibt es Alternativen wie betreute Wohnanlagen oder den Eintritt ins Pflegeheim. Vergleichen Sie sorgfältig die verschiedenen Angebote und Wohnmodelle, damit eine Einrichtung Ihren Erwartungen entspricht. Viele Häuser bieten die Möglichkeit eines Kurzzeitaufenthalts. Ein solches Probewohnen gibt Ihnen einen realistischen Einblick in den Alltag im Pflegeheim und erleichtert die Entscheidungsfindung.
Wenn Sie sich für die Pflege zu Hause entscheiden, ist es empfehlenswert, strukturiert vorzugehen. Nehmen Sie sich Zeit, um die wichtigsten Schritte sorgfältig zu planen, und beziehen Sie Ihre Angehörigen in diesen Prozess mit ein. So schaffen Sie eine sichere Umgebung, in der Sie sich auch bei höherem Pflegebedarf wohl und geschützt fühlen. Berücksichtigen Sie folgende Aspekte, wenn Sie die Pflege zu Hause organisieren:
Lassen Sie sich professionell beraten und informieren Sie sich über verschiedene Wohnformen im Alter, bevor Sie eine Entscheidung treffen. Prüfen Sie in Ruhe und gemeinsam mit Ihren Angehörigen, ob die Pflege zu Hause für Ihre Situation die passende Lösung ist. So gestalten Sie Ihr Zuhause altersgerecht und sorgen für Stabilität – auch dann, wenn der Pflegebedarf steigt.
Die Expertin stand dem Redaktionsteam bei diesem Artikel beratend zur Seite. Ronja Hollinger (Dentalassistentin und ehemalige Spitex-Fachfrau) arbeitet in der Helsana-Gesundheitsberatung. Sie unterstützt Kundinnen und Kunden bei Fragen rund um Pflege im Alter und Gesundheitsförderung.
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