Altersgerechtes Wohnen: Komfort und Sicherheit zu Hause

Was ist barrierefreies Wohnen? Welche Hilfsmittel gibt es für Senioren und Seniorinnen? Was bezahlen Krankenkassen für Treppenlifte und Aufstehhilfen für die Toilette? Hier erfahren Sie, wie Sie Ihr Zuhause hindernisfrei und altersgerecht gestalten.

03.10.2025 Imke Schmitz 7 Minuten

Themen im Überblick

Barrierefreies Wohnen im Alter

Die meisten Senioren und Seniorinnen möchten so lange wie möglich selbstbestimmt in ihrer vertrauten Umgebung wohnen. Damit die Wohnung barrierefrei und altersgerecht ist, sind oft Vorkehrungen notwendig. Ein Umbau oder kleinere Anpassungen ermöglichen es, sich auch im Alter hindernisfrei und sicher in der Wohnung zu bewegen.

Was bedeutet altersgerechtes Wohnen?

Altersgerechtes Wohnen ist eng mit der jeweiligen körperlichen und psychischen Verfassung einer Person verbunden. Bei älteren Menschen treten häufig Gesundheitsprobleme auf, die ein selbstständiges Leben erschweren. Abnehmende Trittsicherheit und schwindende Kraft machen Treppen und Türschwellen zu ernsthaften Hindernissen. Eine barrierefreie Gestaltung der Innenräume und Zugänge im Alter verhindert in vielen Fällen gefährliche Stürze und einen frühzeitigen Eintritt ins Pflegeheim. Zu den Anforderungen an diese Wohnform im Alter zählen Zimmer, die weitgehend ohne Hindernisse begehbar sind.

Achten Sie auf folgende Aspekte, wenn Sie barrierefrei wohnen möchten:

  • Ihr Zuhause ist leicht zugänglich. Sie erreichen Ihre Wohnung ohne Treppen oder über einen Lift beziehungsweise Ihr Haus hat einen ebenerdigen Zugang und Wohnraum.
  • Auch im Innenbereich fehlen Stufen und Schwellen, sodass Sie alle Räume hindernisfrei erreichen.
  • Eine bodengleiche Dusche, ein frei zugängliches Lavabo oder eine Badewanne mit Haltegriffen erleichtern Ihnen die eigenständige Körperpflege.
  • Benutzen Sie einen Rollator oder Rollstuhl? Achten Sie dann darauf, dass Sie über ausreichende Bewegungsflächen sowie eine für barrierefreies Wohnen geeignete Türbreite verfügen.
  • Eine gute technische Ausstattung und Beleuchtung erhöhen Ihre Sicherheit im Alltag.

Altersgerechtes Wohnen erhöht Ihren Komfort und Ihre Sicherheit im Alltag. Ausserdem pflegen Sie dadurch soziale Kontakte leichter und beugen Einsamkeit im Alter vor. Ein barrierefreier Wohnraum ohne Stufen und Schwellen erleichtert auch Ihren Bekannten, die beispielsweise im Rollstuhl oder mit dem Kinderwagen unterwegs sind, den Besuch.

Hilfsmittel für Senioren und Seniorinnen

Eigenständigkeit ist entscheidend für eine hohe Lebensqualität im Alter. Praktische Hilfsmittel für Senioren und Seniorinnen schaffen im Alltag Bewegungsfreiheit und erhöhen die Sicherheit – oft ohne aufwendige Umbauten. Sie unterstützen Sie dabei, die Pflege im Alter eigenständig zu bewältigen. Es gibt viele Lösungen, die Routinetätigkeiten vereinfachen. In Ihrem örtlichen Sanitätshaus erhalten Sie weitere Informationen zu Hilfsmitteln, die altersgerechtes und hindernisfreies Wohnen ermöglichen.

Hilfsmittel für ein barrierefreies Bad

Bereits leichte Einschränkungen können die tägliche Körperpflege im Badezimmer zur Herausforderung machen und das Sturzrisiko erhöhen. Zum Glück gibt es verschiedene Hilfsmittel, die Ihnen dabei helfen, Dusche, Badewanne und WC zu benutzen. So wird im Bedarfsfall auch die Angehörigenpflege deutlich einfacher. Im Bad unterstützen Sie diese Hilfsmittel:

  • Ein barrierefreier Waschtisch hat Armaturen, die Sie auch im Sitzen gut erreichen können und die sich bei eingeschränkter Feinmotorik leicht bedienen lassen. Berührungslose Modelle sparen Wasser und erleichtern die Handhabung. Stellen Sie alle wichtigen Hygieneartikel in Griffweite auf und platzieren Sie eine Sitzmöglichkeit davor.
  • Ein Duschhocker für Senioren und Seniorinnen bietet Ihnen eine einfache, wenn auch nicht ganz stabile Möglichkeit, sich in der Dusche hinzusetzen. Eine bessere und platzsparendere Alternative ist ein an der Wand montierter Duschklappsitz. Besonders stabil und komfortabel sind Duschstühle mit Armstützen und Rückenlehne. Sie bieten Halt und lassen sich auch vor dem Waschtisch einsetzen. Zudem können Sie in der Dusche Haltegriffe anbringen. So steigen Sie leichter ein und aus.
  • Ein Badewannenlift oder ein Badewannensitz für Senioren und Seniorinnen erleichtert die Körperpflege bei eingeschränkter Beweglichkeit. Voraussetzung ist, dass Sie Ihre Füsse selbstständig über den Wannenrand heben können oder eine Person Ihnen beim Baden hilft.
  • Eine höher montierte Toilette oder eine Sitzerhöhung hilft Ihnen beim Aufstehen. Viele Sitzerhöhungen für das WC sind mit zusätzlichen Aufstehhilfen wie stabilen Armstützen ausgestattet.
  • Mit einer höhenverstellbaren Handbrause duschen Sie problemlos in verschiedenen Positionen, beispielsweise im Sitzen auf einem Duschstuhl.

Hilfsmittel für den Wohnalltag

Zum altersgerechten Wohnen gehören unter anderem diese Hilfsmittel, die alltägliche Abläufe erleichtern und mehr Selbstständigkeit ermöglichen:

  • Eine Aufstehhilfe für Senioren und Seniorinnen entlastet die Gelenke und die Muskulatur beim Hinsetzen und Aufstehen. Besonders praktisch ist ein Aufstehsessel, der sich elektrisch in eine aufrechte Position bringen lässt und so den Übergang vom Sitzen zum Stehen erleichtert.
  • Mit einer Aufstehhilfe für das Bett können Sie sich leichter aufrichten und die Liegeposition verlassen. Verstellbare Einlegerahmen heben das Kopf- oder Fussteil an, entlasten den Körper und ermöglichen eine bequeme Schlaf- oder Pflegeposition. Alternativ können Sie auch ein Pflegebett verwenden. Der Vorteil: Sie können die Höhe des Bettes ebenfalls verändern. Das erleichtert die Pflege durch eine dritte Person.
  • Greifhilfen für Senioren und Seniorinnen helfen dabei, Gegenstände ohne tiefes Bücken zu erreichen. Schuh- und Strumpfanzieher vereinfachen zum Beispiel das Ankleiden. Und mit Fenstergriffverlängerungen lassen sich schwer zugängliche Fenster öffnen und schliessen.
  • Für ein barrierefreies Wohnen in der Küche eignen sich rutschhemmende Arbeitsmatten oder ein Fixierbrett, wenn nur eine Hand einsatzfähig ist. Mit speziellen Flaschen- und Dosenöffnern können Sie Behälter einfacher öffnen. Eine Kehrgarnitur mit langem Stiel ermöglicht Ihnen zudem das Kehren, ohne dass Sie sich bücken müssen.

Smart-Home-Lösungen für Senioren und Seniorinnen

Neue Entwicklungen im Bereich barrierefreies Wohnen durch Technologie eröffnen viele Möglichkeiten, Wohnräume an individuelle Bedürfnisse anzupassen. Digitale Helfer erhöhen in vielen Fällen die Sicherheit, erleichtern die Orientierung und unterstützen bei täglichen Abläufen. Einige Beispiele:

  • Lautsprecher mit Notfallfunktion sind Teil moderner Hausnotrufsysteme. Sie bestehen in der Regel aus einer Basisstation, die an das Telefon angeschlossen ist, sowie einem tragbaren Notrufsender, den Sie wie eine Uhr oder eine Kette tragen. Per Knopfdruck lösen Sie den Alarm aus. Alternativ erkennen Sensoren einen Sturz. Über die Freisprecheinrichtung nehmen Sie direkten Kontakt zur Notrufzentrale auf. Die Bedienung der Lautsprecher ist einfach, sodass Senioren und Seniorinnen schnell und unkompliziert Hilfe erhalten.
  • Verschiedene Smart-Home-Geräte für Senioren und Seniorinnen übernehmen Aufgaben im Haushalt oder erhöhen den Bedienkomfort. KI-basierte Staubsaugroboter reinigen Böden automatisch und ersparen Ihnen körperliche Anstrengung. Mit einem vernetzten Smart-Home-System steuern Sie die Beleuchtung Ihrer Wohnung per Knopfdruck oder Sprachbefehl und passen diese jederzeit an Ihre Bedürfnisse an.
  • Die automatische Herdüberwachung ist ein weiteres Beispiel für altersgerechte Technik. Sie schützt vor gefährlichen Situationen in der Küche. Das System lässt sich an allen Elektroherden installieren, überwacht die Laufzeit und kontrolliert die Temperatur der Kochfelder. Bei Überhitzung oder zu langer Nutzung schaltet es den Herd automatisch ab.

Welche Hilfsmittel und Wohnraumanpassungen zahlt die Krankenkasse?

Mit unseren Zusatzversicherungen TOP und COMPLETA unterstützt Sie Helsana mit der Kostenbeteiligung an ausgewählten Hilfsmitteln. Als Ihre Krankenkasse übernehmen wir die Kosten für Badewannensitze für Senioren und Seniorinnen und weitere Gegenstände. Eine ärztliche Verordnung und die medizinische Notwendigkeit bilden die Grundlage für jede Vergütung. Bei der Kostenübernahme für einen Treppenlift erhalten Sie von uns als Ihre Krankenkasse bis zu 3000 Franken beim Kauf oder bei der Miete. Vereinbaren Sie ein persönliches Beratungsgespräch mit Ihrer Krankenkasse, falls Sie einen rollstuhlgerechten Umbau planen. So erfahren Sie, welche Kosten wir im Einzelfall übernehmen.

TOP

Ihr Zusatz zur Grundversicherung: Wichtige ambulante Leistungen sind gedeckt.

COMPLETA

Alle Leistungen von TOP und SANA mit teilweise höheren Vergütungen.

Barrierefreies Wohnen: Ideen ohne Umbau

Welche Raumgestaltung bietet Sicherheit und schafft gleichzeitig ein angenehmes Wohngefühl? Diese Frage wird mit zunehmendem Alter immer wichtiger. Da etwa die Hälfte aller Stürze im Alter in den eigenen vier Wänden passiert, spielt die Sturzprävention hier eine zentrale Rolle. Bereits kleine Veränderungen schaffen barrierefreie Zimmer und vermeiden gefährliche Stolperfallen.

Die folgenden Tipps setzen Sie mit etwas handwerklichem Geschick oder der Unterstützung einer erfahrenen Person um:

  • Gehen Sie Ihren Tagesablauf gedanklich durch und identifizieren Sie mögliche Hindernisse in Ihrer Wohnung. Entfernen Sie überflüssige Möbel und halten Sie Flure und Treppen frei von Gegenständen. Alle Treppen sollten einen Handlauf haben. Platzieren Sie Ihre Möbel so, dass Sie Fenster, Schränke und wichtige Bereiche leicht erreichen können.
  • Wenn Sie ausreichend freie Bewegungsflächen schaffen, haben Sie auch beim Gehen mit einer Gehhilfe genügend Raum. Planen Sie beispielsweise genügend Platz am Bett ein, damit Sie bequem ein- und aussteigen können.
  • Für ein hindernisfreies Bad und Haus reduzieren Sie Matten und Läufer auf ein Minimum. Bei denjenigen, die notwendig sind, legen Sie eine Antirutschmatte darunter. Gegebenenfalls können Sie die Ecken und Kanten zusätzlich mit Antirutschband fixieren.
  • Bringen Sie an Dusche, Badewanne und WC Haltegriffe an und reduzieren Sie so die Sturzgefahr. Im Badezimmer erleichtern diese Haltegriffe für Senioren und Seniorinnen das Aufstehen und bieten eine stabile Unterstützung.
  • Sorgen Sie für eine gleichmässige und helle Beleuchtung in allen Wohnbereichen. Wenn Sie Sehschwierigkeiten haben, sind gut ausgeleuchtete Wege besonders wichtig. Ein Bewegungsmelder für das Licht erleichtert nächtliche Gänge ins Bad und trägt zu einem altersgerechten Wohnen bei.
  • Für eine barrierefreie und funktionale Küche im Alter platzieren Sie täglich benutztes Geschirr in greifbarer Höhe und halten Sie auch Zutaten und Utensilien wie Kaffee oder Töpfe in unmittelbarer Nähe. Ersetzen Sie herkömmliche Einlegeböden in Oberschränken durch Glasböden, damit Sie den Inhalt leichter überblicken.

Nehmen Sie diese Veränderungen frühzeitig vor. So lassen sich Stürze und häusliche Unfälle vorbeugen. Barrierefreies Wohnen erleichtert zudem die Alterspflege zu Hause.

Altersgerechte Renovierung und Umbaumassnahmen

Für eine vollständige Barrierefreiheit im Alter reichen manchmal kleine Wohnraumanpassungen nicht aus. Vor allem, wenn Sie auf eine Gehhilfe angewiesen sind, ist oft ein seniorengerechter Umbau erforderlich. Wenn Sie Eigentümerin oder Eigentümer Ihrer Immobilie sind, können Sie Ihren Wohnraum frei nach Ihren Bedürfnissen gestalten. Wohnen Sie zur Miete, sollten Sie sich frühzeitig mit Ihrem Vermieter oder Ihrer Vermieterin abstimmen, bevor Sie einen Umbau für altersgerechtes Wohnen durchführen. Einige Beispiele für mögliche Baumassnahmen:

  • Ein treppenloser Zugang erleichtert Personen mit Gehhilfe, Rollstuhl oder Rollator den Eintritt ins Haus. Eine barrierefreie Rampe vor der Haustür schafft Komfort und Bewegungsfreiheit. Je nach baulichen Gegebenheiten eignet sich eine gemauerte Lösung oder eine fest montierte Rollstuhlrampe für Senioren und Seniorinnen. Modelle mit Handlauf bieten zusätzliche Sicherheit.
  • Ein Treppenlift für Senioren und Seniorinnen unterstützt gehbeeinträchtigte Personen beim Auf- und Abstieg und steht in vielen Montagevarianten zur Verfügung. Das Treppenhaus bleibt unverändert. Wichtig ist ein ausreichender Platz am Fussende des Treppenlaufs.
  • Eine bodengleiche Dusche bietet einen barrierefreien Zugang und ermöglicht eine sichere Nutzung, auch bei eingeschränkter Beweglichkeit. Ein Duschstuh oder ein an der Wand montierter Duschsitz erhöht den Komfort. Achten Sie auf rutschfeste Bodenbeläge und ausreichend Platz für eine zweite Person.

Ein barrierefreier Garten regt dazu an, Zeit im Freien zu verbringen. Achten Sie auf einen schwellenlosen Zugang zur Terrasse und zum Garten. Eine breite Terrassen-Schiebetür ist für Personen mit Gehhilfe barrierefrei und einfacher zu bedienen als herkömmliche Türen. Für den Weg in den Garten sind feste, gut begehbare und automatisch beleuchtete Wege sowie Rampen mit stabilem Handlauf ideal.

Erfordert Ihre Wohnsituation grössere Veränderungen wie den Umbau des Badezimmers oder die Installation eines Treppenlifts, ist die Unterstützung durch Fachpersonen ratsam. Denn jede Wohnung stellt individuelle Anforderungen. Eine Prüfung vor Ort zeigt Ihnen, welche Massnahmen für Ihre Situation sinnvoll sind. Eine Beratung zur Planung eines Umbaus für barrierefreies Wohnen erhalten Sie unter anderem bei Wohnberatungsstellen, Handwerkskammern oder Ihrer Krankenkasse. Durch eine vorausschauende Gestaltung wird Ihr Wohnraum auch in Zukunft Ihren Bedürfnissen entsprechen. So haben Sie die Möglichkeit, trotz veränderter Lebensumstände altersgerecht im eigenen Zuhause zu wohnen.

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