Wissenswertes über unsere Muskulatur

Sie machen unseren Körper stark. Sie stehen für Kraft. Ja, ohne sie wäre unser Körper nutzlos. Alles Wichtige über unsere Muskulatur.

02.05.2019 Christian Benz 3 Minuten

Das Wichtigste vorweg: Ohne Muskulatur würde der Mensch zusammensacken. Denn selbst wenn wir es uns bequem machen und nur herumstehen oder sitzen, sind wir aktiv. Allein um den Kopf, die Arme und den Rücken in einer bestimmten Position zu halten, brauchen wir viele verschiedene Muskeln andauernd. Wenn wir viel und lange am PC sitzen, sind oft Nacken und Schultern verspannt.

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Sie geben uns warm

Die Muskulatur dient aber auch als Wärmespender. Jede Bewegung, jedes Training führt zur Produktion von Wärme. Bei intensiven Tätigkeiten kann auch zu viel Wärme entstehen, die der Körper aktiv wieder loswerden muss. Nur so kann er vermeiden, dass er überhitzt wird. Darum fangen wir an zu schwitzen. Das meiste der Energie, die ein Muskel verbraucht, wird in Wärme umgewandelt, nur wenig in Bewegung. Darum wollen wir uns vor allem an kalten Tagen viel bewegen. Bereits unser Zittern beim Frieren ist eine Muskelbewegung zur Erzeugung von Wärme.

Sie bilden unsere Lebensgrundlage

Muskeln übernehmen lebenswichtige Aufgaben, die der Mensch gar nicht wahrnimmt und in der Regel auch aktiv nicht beeinflussen kann. Der wichtigste Muskel, das Herz, hält den Kreislauf in Gang. Aber auch für jeden Atemzug ist der Mensch auf Muskeln angewiesen. Das Zwerchfell muss sich zusammenziehen, damit frische Luft mit Sauerstoff in die Lunge gelangen kann. Muskeln sind nicht zuletzt auch für unsere Verdauung wesentlich. Alles, was wir zu uns nehmen, transportieren die glatten Muskeln in Magen- und Darmwand (siehe glatte Muskulatur) durch unseren Körper. Und auch die Harnblase besteht vorwiegend aus Muskeln. Sie helfen uns, die Blase zu entleeren.

Ein Tor zur Aussenwelt

Sprechen wäre ohne Muskeln in Zunge, Kehlkopf und Zwerchfell undenkbar. Ganz zu schweigen von unserer nonverbalen Kommunikation durch Gesten oder Körperhaltung. Selbst ein Augenaufschlag oder ein Zublinzeln käme nicht zustande.

Wenn wir traurig, fröhlich oder wütend sind: Alle Gefühle zeigt der Mensch über die mimische Muskulatur. Häufig auch dann, wenn man das Innenleben gar nicht preisgeben möchte.

Feinen muskulären Bewegungen, wie dem Lächeln, hat der Mensch übrigens sehr viel zu verdanken – nicht zuletzt sein soziales Umfeld.

Herz, quergestreifte und glatte Muskulatur

Wussten Sie es? Der Mensch verfügt über drei verschiedene Muskeltypen: die Herzmuskulatur, die Skelettmuskulatur, auch quergestreifte Muskulatur genannt, und die glatte Muskulatur.

Die Herzmuskulatur

Das Herz (der Herzmuskel) ist ein eigener Muskeltyp. Und das aus gutem Grund. Schliesslich ist er der Einzige im Körper, der pausenlos arbeitet und – im Normalfall – niemals ermüdet. Er arbeitet völlig selbständig, gesteuert durch das vegetative (autonome) Nervensystem. Somit lässt er sich nicht willentlich beeinflussen. Seine Hauptaufgabe ist es, unser Blut, das mit Sauerstoff und Nährstoffen angereichert ist, in den gesamten Organismus zu pumpen.

Die glatte Muskulatur

Die glatte Muskulatur existiert unter anderem in Darm, Blase, Gebärmutter sowie in den Wänden der Arterien – in allen inneren Organen also, die vom vegetativen Nervensystem gesteuert werden. Im Gegensatz zur quergestreiften Muskulatur können wir die glatte Muskulatur nicht bewusst beeinflussen.

Die quergestreifte Muskulatur

Die quergestreifte Muskulatur, auch Skelettmuskulatur genannt, ist die bekannteste, wohl weil wir sie von blossem Auge sehen. Die Querstreifung der Skelettmuskulatur ist allerdings nur unter dem Mikroskop sichtbar. Anders als die glatte Muskulatur und die Herzmuskulatur können wir die Skelettmuskulatur willkürlich steuern. Wir brauchen sie nicht nur, um uns fortzubewegen, sondern auch um zu essen, zu trinken oder zu sprechen. Auch die Gesichtsmuskeln verfügen über eine Querstreifung.

Wie funktioniert eine Bewegung?

Damit wir uns fortbewegen können, braucht es neuronale Signale. Sie werden von den motorischen Zentren im Gehirn über die Nervenbahnen zum Skelettmuskel gesendet, wo sie die unterschiedlichsten Bewegungen auslösen. Sie entstehen aus dem Zusammenspiel von Knochen, Gelenken, Muskeln und Sehnen. Jeder Muskel arbeitet, indem er sich verkürzen will. Da sich kein Muskel aus eigener Kraft wieder verlängern kann, ist er meistens auf die Hilfe eines anderen angewiesen.

Beim Muskelaufbau arbeiten darum immer paarweise als ein Spieler und Gegenspieler zusammen: Zieht sich der eine zusammen (Spieler), wird der andere Muskel gestreckt (Gegenspieler). Spannen wir beispielsweise im Training den Bizeps an, ziehen sich die Muskelfasern zusammen und der Arm wird über den Ellenbogen gebeugt. Um den Bizeps zu strecken, beanspruchen wir den Trizeps. Während sich der Trizeps anspannt, erschlafft der Bizeps. Um einen Körperteil zu bewegen, ist der Mensch immer auf mehrere Muskeln angewiesen.

Bewegungsapparat: Gehen ist komplex

Viele unserer Bewegungsabläufe sind automatisiert und erscheinen oft mühelos. Wer aber schon einmal ein Kind beobachtet hat, wie es gehen lernt, kann sich vorstellen, wie komplex dieser Ablauf ist. Um geschickt einen Fuss vor den anderen zu setzen, brauchen wir neben zahlreichen Gelenken rund 200 Skelettmuskeln.

Aufbau nach Training

Wussten Sie schon? Beim Training findet der Aufbau von Muskeln erst danach statt. In dieser Phase nach dem Training verdicken sich die Muskelfasern. Aber nicht nur beim Aufbau, auch nach dem Training der Kondition entstehen neue Zellbestandteile, sogenannte Mitochondrien, die den Muskeln Energie liefern. Zugleich bilden sich um die Muskelfasern herum weitere Blutgefässe. Sie sind es, die letztlich unsere Ausdauer steigern.

Zum Bewegen geboren

Würden wir einem Urmenschen erklären, was ein Jogger ist, würde er wohl wenig Verständnis zeigen. Sport als Freizeitspass wäre ihm vermutlich fremd. Genauso würde ihn verwundern, dass viele von uns ihre Tage sitzend verbringen. Ob als Jäger oder Gejagter: Für unseren Vorfahren aus der Steinzeit waren Bewegung und Muskelkraft eine Frage von Leben und Tod. Heute haben wir kaum mehr natürliche Feinde, aber nach wie vor den Körperbau, um zu jagen oder zu fliehen. Aus Sicht der Evolution sind wir demnach dazu geboren, uns viel zu bewegen.

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