Der Eisprung ist ein wichtiger Teil des weiblichen Zyklus – und entscheidend für die Fruchtbarkeit. Doch wann genau ist der Eisprung, welche Anzeichen gibt es und wie lässt sich der Eisprung berechnen? Hier finden Sie Antworten auf zentrale Fragen.
Beim Eisprung, auch Ovulation oder Follikelsprung genannt, verlässt eine reife Eizelle den Eierstock und wandert durch den Eileiter in die Gebärmutter. Wird sie im Eileiter von einer Samenzelle befruchtet, nistet sie sich danach im Idealfall in der Gebärmutter ein. Die Schwangerschaft beginnt.
Der Eisprung findet einmal pro Menstruationszyklus statt. In einem 28-Tage-Zyklus erfolgt er regulär am 14. Tag. Wann genau der Eisprung eintritt, kann je nach hormoneller Verfassung und entsprechender Zykluslänge von Frau zu Frau bzw. von Zyklus zu Zyklus unterschiedlich sein. Medikamente, Stress und klimatische Veränderungen beeinflussen den Zeitpunkt des Eisprungs.
Der genaue Zeitpunkt des Eisprungs schwankt von Zyklus zu Zyklus. Auch wann und wie lange Sie nach dem Eisprung fruchtbar sind, ist nicht immer gleich. Einen Anhaltspunkt für die Bestimmung des Eisprungs bieten Eisprung-Rechner: Geben Sie dort den ersten Tag Ihrer letzten Periode und Ihre durchschnittliche Zykluslänge ein. Der Rechner nennt den Tag des nächsten Eisprungs sowie die fruchtbaren Tage.
Auch Eisprung- oder Ovulationstests helfen, Eisprung und fruchtbare Tage zu bestimmen. Sie funktionieren ähnlich wie Schwangerschaftstests: Halten Sie den Teststreifen einige Sekunden in den Urinstrahl. Zeigt der Test ein positives Ergebnis, findet der Eisprung bald statt. Den fruchtbarsten Zeitpunkt finden Sie heraus, wenn Sie Ovulationstests regelmässig anwenden.
Beim Eisprung spielen verschiedene Hormone eine wichtige Rolle: In der ersten Zyklushälfte steigt der Östrogenspiegel an. Erreicht dieser einen bestimmten Wert, erhöht sich auch das luteinisierende Hormon (LH). Dieser LH-Anstieg signalisiert den Eierstöcken, eine Eizelle abzugeben. Der LH-Wert sinkt nach dem Eisprung wieder, ebenso der Östrogenspiegel. Gleichzeitig steigt der Progesteronspiegel. Dieses Hormon bereitet die Gebärmutter auf eine mögliche Einnistung der befruchteten Eizelle nach dem Eisprung vor.
Gelegentlich findet der LH-Anstieg ohne Eisprung statt. Das hat verschiedene Ursachen. Eine davon ist beispielsweise PCOS.
Die Antibaby-Pille verhindert die Eizellenreifung. Mit Pille findet daher im Normalfall kein Eisprung statt. Auch die Gebärmutterschleimhaut baut sich mit Pille nicht auf. Sollten also trotz Pille ein Eisprung und eine Befruchtung erfolgen, nistet sich die Eizelle in der Regel in der Gebärmutter nicht ein.
Der Eisprung an sich dauert nur wenige Minuten. Danach bleibt die Eizelle 12 bis 24 Stunden lang befruchtungsfähig. Bleibt eine Befruchtung aus, stirbt die Eizelle ab. Eine Schwangerschaft ist jedoch auch ausserhalb dieser wenigen Stunden möglich: Die fruchtbaren Tage beginnen rund drei bis fünf Tage vor dem Eisprung – so lange überleben Spermien im weiblichen Körper.
Nach dem Eisprung ist die Eizelle noch 12 bis 24 Stunden befruchtungsfähig. Danach endet die fruchtbare Phase. Der Grossteil des Menstruationszyklus besteht also aus unfruchtbaren Tagen. Medizinerinnen und Mediziner nennen die unfruchtbaren Tage in der zweiten Zyklushälfte auch luteale Phase. Die fruchtbare Phase bezeichnen sie als follikuläre Phase.
Kann man also auch nach dem Eisprung schwanger werden? Ja, wenn die Befruchtung der Eizelle innerhalb eines Tages nach dem Follikelsprung stattfindet.
Die Pille danach verhindert oder verzögert den Eisprung und dadurch eine Schwangerschaft. Hat der Eisprung bereits stattgefunden, ist die Pille danach nutzlos. Beachten Sie deshalb: Nehmen Sie die Pille danach so bald wie möglich nach dem ungeschützten Geschlechtsverkehr ein, am besten innerhalb von 12 Stunden. Halten Sie sich bei der Einnahme an die Anweisungen Ihres Apothekers, Ihrer Apothekerin oder von ärztlichen Fachpersonen.
Es gibt verschiedene Anzeichen für den Eisprung. Diese kann eine Frau in unterschiedlicher Ausprägung wahrnehmen, wenn sie über die Symptome Bescheid weiss und ihren Körper bewusst beobachtet.
Folgende Symptome können nach dem Eisprung auftreten:
Bei Endometriose wächst gebärmutterschleimhautähnliches Gewebe ausserhalb der Gebärmutter. Betroffene Frauen haben oft starke Schmerzen beim Eisprung, während der Menstruation und beim Geschlechtsverkehr. Zusätzlich machen ihnen mitunter starke Regelblutungen, Erschöpfung und Übelkeit zu schaffen. Viele Frauen mit Endometriose haben keinen Eisprung und einen unregelmässigen Zyklus. Eine mögliche Ursache dafür sind Endometrioseherde im Eierstock.
Wichtig: Schmerzen beim Eisprung haben verschiedene Ursachen und treten unabhängig von Endometriose auf. Wenn Sie regelmässig Beschwerden haben, sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin.
Wenn sich eine befruchtete Eizelle in der Gebärmutter eingenistet hat, treten spezielle Symptome auf. Das ist etwa sieben bis zehn Tage nach dem Eisprung der Fall. Jedoch gilt auch hier: Nicht jede Frau nimmt diese Anzeichen wahr.
Ab wann ist der Schwangerschaftstest positiv? Als sehr sicher gilt das Ergebnis ab dem Tag, an dem die Menstruation eigentlich kommen sollte. Dann ist die Menge des Schwangerschaftshormons in der Regel ausreichend hoch für den Test.
So finden Sie den Geburtstermin Ihres Babys anhand des Eisprungs heraus: Zählen Sie zum Tag Ihres letzten Eisprungs 266 Tage hinzu. Wenn der Eisprung beispielsweise am 9. März war und Sie einen 28-Tage-Zyklus mit Eisprung am 14. Zyklustag haben, dann ist der errechnete Geburtstermin der 30. November. Das ist aber nur eine Schätzung. Die meisten Geburten finden nicht am errechneten Termin statt, sondern in einem Zeitraum von drei Wochen vor und zwei Wochen nach diesem Termin.
Übrigens: Die meisten Eisprung-Rechner geben automatisch den möglichen Geburtstermin an.
Der Eisprung ist ein wichtiger Teil des weiblichen Zyklus und lässt sich mithilfe verschiedener Methoden gut nachverfolgen. Ovulationstests, Eisprung-Rechner oder Zyklusbeobachtung helfen Ihnen, die fruchtbaren Tage richtig einzuschätzen. So lernen Sie Ihren Zyklus besser kennen und können mögliche Symptome richtig einordnen. Das ist besonders bei einem Kinderwunsch hilfreich.
Die Expertin stand dem Redaktionsteam bei diesem Artikel beratend zur Seite. Bei Helsana hat Anna-Maria Maier die fachliche Leitung im Themengebiet Kinderwunsch und Schwangerschaft inne.
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