Kniearthroskopie – ja oder nein?

Bei einer Arthrose im Kniegelenk besteht die Möglichkeit, eine Kniearthroskopie durchzuführen. Doch ist dieser Eingriff sinnvoll? Wir informieren – Sie entscheiden.

18.01.2023 Tanja Kühnle 2 Minuten

Verspüren Sie anhaltende Knieschmerzen und eingeschränkte Beweglichkeit, ohne gestürzt zu sein oder sich am Knie verletzt zu haben? Das könnten erste Anzeichen einer Arthrose sein – ein langsam fortschreitender Abbau des Knorpels im Kniegelenk.

Bei Arthrose besteht die Möglichkeit, eine Kniearthroskopie durchzuführen. Der Eingriff wird auch als Gelenkspiegelung bezeichnet. Dabei wird durch kleine Schnitte ein Instrument – das sogenannte Arthroskop – eingeführt. Zweck der Operation ist, lose Knorpelteilchen auszuspülen oder raue Oberflächen des Knorpels im Kniegelenk zu glätten. Es können auch Teile des Meniskus entfernt werden.

Ist eine Kniearthroskopie sinnvoll?

Über die Risiken der Kniearthroskopie gibt es keine eindeutigen Aussagen. Es ist jedoch bekannt, dass der Nutzen in Bezug auf Schmerzen und Beweglichkeit langfristig vernachlässigbar klein ist. Die Alternative: Gewichtsabnahme und die Muskeln rund um das Knie stärken sowie eine Behandlung mit entzündungshemmenden Medikamenten.

Das Harding-Zentrum für Risikokompetenz an der Universität Potsdam hat potenzielle Nutzen und Schäden von Kniearthroskopien anhand wissenschaftlicher Studien zusammengefasst:

Verbessern sich die Schmerzen nach der Operation?

Vergleicht man je 100 Personen, die eine Operation erhielten, mit je 100 Personen, die nicht operiert wurden, beschrieben nach 3 Monaten 79 Operierte im Vergleich zu 67 Nicht-Operierten eine minimale Verbesserung der Schmerzen. Nach 12 bis 24 Monaten gab es allerdings keinen Unterschied zwischen den beiden Gruppen.

Erhöht sich die Beweglichkeit durch den Eingriff?

In punkto Beweglichkeit beschrieben 65 von je 100 Personen, die eine Operation erhielten, nach 3 Monaten mindestens eine leichte Verbesserung. Demgegenüber stellten 52 von je 100 Personen, die nicht operiert wurden, eine leichte Verbesserung der Beweglichkeit fest. Auch hier zeigte sich nach 12 bis 24 Monaten kein Unterschied mehr zwischen den beiden Gruppen.

Welche Risiken birgt eine Kniearthroskopie?

Die Kniearthroskopie ist ein operativer Eingriff und birgt daher auch Risiken. Zwar können Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aufgrund der schwachen Studienlage keine Zahlen nennen, dennoch ist mit möglichen Komplikationen wie Thrombosen, Infektionen und Nervenschäden zu rechnen.

Fazit

Ob angesichts dieser Faktenlage eine Kniearthroskopie Sinn macht oder nicht, muss letztlich jede Person für sich entscheiden. Jetzt haben Sie einen besseren Überblick über dieses komplexe Thema.

Noch Fragen?

Haben Sie Fragen zum Thema Arthrose oder Knieschmerzen? Unsere Gesundheitsberaterinnen und -berater liefern Ihnen hilfreiche Informationen und konkrete Handlungsempfehlungen.

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