Jungs in der Pubertät: Aus Buben werden Männer

Stimmbruch, Wachstumsschub, schlechte Laune – wenn Jungs in der Pubertät sind, verändert sich ihr Körper und parallel dazu auch ihr Verhalten. Für Eltern bedeutet dies nun: Geduld und starke Nerven. Lesen Sie hier, wie Sie Ihr Kind in dieser Zeit unterstützen können.

20.12.2023 Nina Merli 4 Minuten

Wie lange dauert die Pubertät bei Jungs?

Jungen kommen teilweise etwas später in die Pubertät als Mädchen: Zwischen 9 und 14 Jahren geht bei ihnen die grosse Veränderung los. Im Schnitt dauert diese Phase 4 bis 5 Jahre und ist im Alter von 18 bis 20 Jahren abgeschlossen.

Erste Anzeichen von Pubertät bei Jungen

Wenn Buben anfangen, in die Höhe zu schiessen, die ersten Barthaare spriessen und sie sich vermehrt aggressiv verhalten, können Eltern davon ausgehen, dass die Pubertät eingesetzt hat. Es beginnt eine Phase der Veränderung, die spannend und anstrengend zugleich ist.

Körperliche Veränderungen

In der Pubertät kündigen viele körperliche Veränderungen den Übergang vom Kind zum Mann an: Die Muskelmasse nimmt zu, die Schultern werden breiter, es kommt zum Stimmbruch, der erste Samenerguss erfolgt und lästige Pickel verunstalten die Haut.

Erfahren Sie, mit welchen Veränderungen Teenager in der Pubertät rechnen müssen:

Körperliche Veränderung in der Pubertät

Wachstum

Ein erstes, klares Indiz für das Einsetzen der Pubertät bei Jungen ist ein massgeblicher Wachstumsschub. Die Buben schiessen ab dem 12. Lebensjahr regelrecht in die Höhe. Ein Wachstum von fünf bis acht Zentimeter in nur einem Jahr ist normal. Wachstum von Jungen in der Pubertät äussert sich in verschiedenen Körperbereichen. Insbesondere Arme und Beine verlängern sich manchmal überproportional zum Körper. Dies führt nicht selten zu Schmerzen in Armen, Beinen, Gelenken und Muskeln. Einfache Dehnübungen, regelmässiger Sport oder Massagen können diese Schmerzen teilweise lindern. Sollten die Beschwerden über einen längeren Zeitraum andauern, empfiehlt es sich, eine Ärztin oder einen Arzt aufzusuchen. Die medizinische Fachperson kann eine spezielle Therapie wie etwa Physiotherapie verschreiben.

Schnelles Wachstum in der Pubertät kann Dehnungsstreifen verursachen. Hier finden Sie ausführliche Tipps zu diesem Thema:

Körperliche Veränderung in der Pubertät

Pickel und Akne in der Pubertät bei Jungen

Der sich verändernde Körper mag Jungen gefallen. Lästig sind jedoch die Pickel, die leider in der Pubertät auch bei Jungen ausbrechen. Das liegt in erster Linie am Anstieg der Sexualhormone. Durch die erhöhte Talgproduktion verstopfen die Hautporen und es können Pickel entstehen. Da sich Jungen eher weniger als Mädchen mit Kosmetika auseinandersetzen, ist es wichtig, dass Eltern ihren Söhnen Tipps zur Hautpflege geben. Das können Hausmittel sein wie etwa Teebaumöl, Aloe vera oder Honig. Die richtige Hautpflege für Jungen in der Pubertät besteht zudem aus:

  • einem milden Gesichtsreinigungsmittel – ohne aggressive Inhaltsstoffe
  • einer leichten, nicht fettenden Feuchtigkeitscreme
  • einer speziellen Aknecreme für die punktuelle Behandlung von Pickeln

Akne ist eine Hautkrankheit, tritt vor allem während der Pubertät auf und hat verschiedene Ursachen. Erfahren Sie, welche unterschiedlichen Formen von Akne es gibt und wie Sie sie behandeln können. 

Akne: Ursachen und Behandlung

Kopfschmerzen, Bauchschmerzen und Kreislaufprobleme in der Pubertät bei Jungen

Bei diesen Beschwerden handelt es sich nicht um typische körperliche Veränderungen, die mit der Pubertät zusammenhängen. Viel eher sind sie eine Folge davon. Kopfschmerzen etwa können durch Spannung, Dehydrierung, Schlafmangel oder Augenprobleme verursacht werden – oder durch einen erhöhten Medienkonsum.

Jugendliche können ebenfalls von Migräne betroffen sein. Lernen Sie die Unterschiede zwischen Kopfschmerzen und Migräne kennen, um sie effektiver zu bekämpfen.

Verhalten

Aggressives Verhalten kommt bei vielen Jungen in der Pubertät vor. Ursache ist oft eine Kombination aus hormonellen, körperlichen und emotionalen Veränderungen sowie sozialen Einflüssen von Schule und Freunden. Die Pubertät ist für Jungen eine Zeit der Identitätsfindung und eine Ablösung von der Kindheit. Dieser Prozess ist nicht einfach und kann bei Jungen Aggressionen auslösen – in der Familie, aber auch in der Schule. Ein Anruf von der Schulleitung an die Eltern kann in dieser Phase öfter vorkommen, als Ihnen lieb ist. Versuchen Sie, trotz Spannungen auf Ihr Kind einzugehen und ein offenes Gehör für seine Befindlichkeiten zu haben. Ist das aggressive Verhalten unkontrollierbar, soll man sich nicht scheuen, professionelle Hilfe zu beanspruchen.

Seelische Veränderungen in der Pubertät bei Jungs

Die Pubertät ist eine Achterbahn der Gefühle – auch für Jungen. Genau wie Mädchen machen auch Jungs in der Pubertät seelische Veränderungen durch. Wegen der Hormone erleben sie Stimmungsschwankungen, soziale Beziehungen rücken in den Vordergrund, doch nicht immer erleben Teenager Freundschaften als positiv. Auch die erste Liebe oder das erste Mal Sex können bei Jungen Unsicherheit auslösen. Dazu kommen unerreichbare Schönheitsideale, die längst auch die Welt von Jungs erfasst haben und sich negativ auf das Selbstwertgefühl auswirken können. 

Handelt es sich um Antriebslosigkeit? Steckt Ihr Kind gerade in einer Null-Bock-Phase? Oder deuten seine Symptome tatsächlich auf eine Depression hin? Lesen Sie mehr über das Thema Jugenddepression und erfahren Sie, wo Sie Hilfe bekommen.

Das steckt hinter einer Jugenddepression

Körperliche und seelische Veränderung, aggressives Verhalten – in der Pubertät ist bei Jungs so einiges los. Ob Pickel, Stimmbruch oder andere Belange, die Pubertät ist eine Phase, in der Eltern ihre Söhne mit viel Verständnis unterstützen, offen kommunizieren und ihre Privatsphäre respektieren sollten.

Helsana Gesundheitsberatung

Die Helsana Gesundheitsberatung stand dem Redaktionsteam bei diesem Artikel beratend zur Seite. Ob zu Ernährung und Bewegung oder zum Umgang mit einer erhaltenen Diagnose oder empfohlenen Behandlungen – unsere Gesundheitsberaterinnen und -berater beantworten alle Ihre Fragen zur Gesundheit. 

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