Ein zu hoher Blutdruck ist selten spürbar. Das ist fatal, denn er ist ein Risiko für Herz und Hirn. Doch ab welchen Werten spricht man von Bluthochdruck? Und wie beugt man ihm vor? Wie misst man richtig?
Bluthochdruck, in der Fachsprache arterielle Hypertonie, ist eine heimtückische Krankheit. Etwa jede vierte erwachsene Person in der Schweiz hat Bluthochdruck – und spürt meist nichts davon oder nimmt es auf die leichte Schulter. Die Folgen davon werden erst zu spät erkannt: Hoher Blutdruck schadet Herz, Hirn, Nieren und Augen. Hypertonie ist der grösste Risikofaktor für viele Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Hirnschlag, Herzinfarkt und Herzschwäche. Um Folgekrankheiten zu vermeiden, empfiehlt die Schweizerische Herzstiftung allen ab 18 Jahren, mindestens einmal jährlich den Blutdruck zu messen.
Das Blut versorgt Organe und Gewebe mit Nährstoffen und Sauerstoff. Damit es fliessen kann, braucht es einen gewissen Druck. Dieser wird reguliert durch das Zusammenspiel von Herzschlag, Blutvolumen und Blutgefässen. Gemessen werden jeweils zwei Werte, angegeben als «Millimeter-Quecksilbersäule» (mmHg): Der obere oder systolische Wert beschreibt den Druck in dem Moment, in dem sich der Herzmuskel zusammenzieht und so Blut in die Gefässe pumpt. Der untere, diastolische Wert ist der tiefste Punkt in der Entspannungsphase, wenn das Herz erschlafft und sich wieder mit Blut füllt.
Der ideale Blutdruck liegt unter 120/80 mmHg (= Millimeter-Quecksilbersäule). Ein Blutdruck ab 140/90 gilt als erhöht. Die Normalwerte verändern sich im Leben: Bei Kleinkindern sind sie niedriger als bei Senioren. Kurzfristige Schwankungen sind ebenfalls normal: Körperliche Anstrengung, Stress, Angst und Schmerzen erhöhen den Druck, nach dem Essen und im Schlaf fällt er ab.
Einteilung der Blutdruck-Normalwerte laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO):
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oberer/systolischer Wert(mmHg)
unterer/diastolischer Wert (mmHg)
optimaler Blutdruck
unter 120
unter 80
normaler Blutdruck
120–129
80–84
hoch-normaler Blutdruck
130–139
85–89
leichte Hypertonie (Stufe 1)
140–159
90–99
mässige Hypertonie (Stufe 2)
160–179
100–109
schwere Hypertonie (Stufe 3)
ab 180
ab 110
Wann ist der Blutdruck zu hoch? Werte ab 140 (oberer Blutdruck) und 90 (unterer Blutdruck) gelten als Bluthochdruck.
Sind Ihre Werte zu hoch? Nach der Diagnose von Bluthochdruck ist eine gute Betreuung der Patienten wichtig. Ziel der Behandlung ist, den Druck dauerhaft auf normale Werte zu senken. Bei leichter Hypertonie reicht in der Regel die Anpassung des Lebensstils: genügend Bewegung, Normalgewicht, ausgewogene, salzarme Ernährung, nur wenig Alkohol, Rauchstopp und ein gesunder Umgang mit Stress. Hilft bei einem Patienten alles nichts, kommen blutdrucksenkende Medikamente zum Einsatz. Ihr behandelnder Arzt legt mit Ihnen die passende Behandlung fest und berät Sie im Hinblick auf einen herzgesunden Lebensstil.
Schwindel sowie kalte Füsse sind typische Anzeichen für einen sehr tiefen Blutdruck – an sich nicht gefährlich, sofern keine weiteren Beschwerden auftauchen. Meist bringen ihn einfache Massnahmen wie Sport, Wechselduschen oder erhöhte Salz- und Flüssigkeitszufuhr wieder in Schwung.
Dr. Robert C. Keller ist Geschäftsführer der Schweizerischen Herzstiftung mit Sitz in Bern. Er verfügt über eine langjährige Erfahrung im Bereich kardiovaskuläre Erkrankungen und leitet in der Stiftung die Bereiche Forschung und Prävention. Dr. Keller stand der Redaktion beratend zur Seite.
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