Die wichtigsten Fakten zu Sonnenbrand

Wussten Sie, dass Sie Sonnenbrand mit Hausmitteln wie Gurke oder Aloe vera behandeln können? Im besten Fall kommt es jedoch gar nicht erst dazu. Lesen Sie hier, wie ein Sonnenbrand entsteht und wie Sie sich vor der Sonne schützen können.

20.07.2021 Lara Brunner

Wie entsteht ein Sonnenbrand?

Sonnenbrand entsteht durch UV-Strahlung. Sonnenlicht besteht aus kurzwelligen UV-B-Strahlen und langwelligen UV-A-Strahlen. Die UV-A-Strahlen dringen tief in die Haut ein. Langfristig können sie Hautalterung, Altersflecken und Hautkrebs begünstigen. 

Weitere Informationen zur Hautkrebs-Prävention

Für Sonnenbrand sind jedoch mehrheitlich UV-B-Strahlen verantwortlich. Sie dringen in die oberste Hautschicht ein und beschädigen die Hautzellen. Der Körper schüttet als Reaktion vermehrt Botenstoffe wie Histamin und Serotonin aus, die zu einer Entzündung führen. Diese Entzündung ähnelt einer Verbrennung. Die verbrannte Haut rötet sich, fühlt sich heiss an und kann anschwellen, spannen, schmerzen oder jucken. Bei schlimmeren Verbrennungen bilden sich Blasen auf der Haut. Weitere mögliche Symptome sind Kopfschmerzen, Fieber oder Übelkeit mit Erbrechen.

Bei einem leichten Sonnenbrand klingen die Symptome nach ungefähr drei Tagen wieder ab. Bis sich die Haut jedoch wieder vollständig regeneriert hat, kann es bis zu zwei Wochen dauern. Ist der Sonnenbrand schlimmer, verzögert sich der Heilungsprozess.

So beugen Sie Sonnenbrand vor

  • Meiden Sie die Mittagssonne zwischen 12 und 14 Uhr. Denn dann scheint sie am stärksten.
  • Schützen Sie sich mit einem Hut und einer Sonnenbrille mit UV-Filter. Auch Kleidung bietet guten Schutz vor UV-Strahlen. Dabei gelten folgende Regeln: Dicht verarbeitete Stoffe schützen besser als lichtdurchlässiges Gewebe, künstliche Fasern besser als Naturfasern und kräftige und dunkle Farben besser als helle. Für Kleinkinder und Menschen mit sonnenempfindlicher Haut gibt es zudem spezielle UV-Textilien. Sie wirken auch in nassem Zustand.
  • Denken Sie daran, dass Sie auch im Schatten und im Wasser nicht komplett vor der Sonnenstrahlung geschützt sind. Auch Wind ist tückisch: Aufgrund der kühlen Luft vergisst man die Sonne schnell.
  • Informieren Sie sich darüber, welchen Hauttyp Sie haben. Er beeinflusst die Eigenschutzzeit der Haut. Wenn Sie Ihre Eigenschutzzeit mit dem Lichtschutzfaktor Ihrer Sonnencreme multiplizieren, ergibt das die Anzahl der Minuten, in denen Sie sich maximal der Sonne aussetzen sollten.
    • Hauttyp 1: sehr helle Haut, helle Augen, rotblondes Haar
      → Eigenschutzzeit: bis 10 Minuten
    • Hauttyp 2: helle Haut, helle Augen, helles Haar
      → Eigenschutzzeit: bis 20 Minuten
    • Hauttyp 3: mittelhelle Haut, helle oder dunkle Augen, braunes Haar
      → Eigenschutzzeit: bis 30 Minuten
    • Hauttyp 4: bräunliche Haut, dunkle Augen, dunkles Haar
      → Eigenschutzzeit: bis 45 Minuten
    • Hauttyp 5: dunkle Haut, dunkle Augen, schwarzes Haar
      → Eigenschutzzeit: bis 60 Minuten
    • Hauttyp 6: schwarze Haut, dunkle Augen, schwarzes Haar
      → Eigenschutzzeit: bis 90 Minuten
  • Tragen Sie alle zwei Stunden erneut Sonnencreme auf. Denken Sie daran, auch die Ohren, den Nacken und die Füsse einzucremen.
    Gut zu wissen: Achten Sie beim Kauf einer Sonnencreme nicht zu sehr auf den Preis. Wichtig sind der Lichtschutzfaktor und die Verträglichkeit.

Sonnencreme: mineralisch oder chemisch?

Chemische Sonnencremes wandeln die eindringenden UV-Strahlen in andere Energieformen wie zum Beispiel Wärme um. UV-A-Filter helfen, der vorzeitigen Hautalterung vorzubeugen. UV-B-Filter schützen vor Sonnenbrand. Bis die Creme vollständig eingezogen ist und ihren Schutz entfaltet, dauert es ca. 30 Minuten. Da sich die Cremes zersetzen, sind sie nach drei bis sechs Monaten nicht mehr nutzbar. Ein Vorteil ist jedoch, dass der Lichtschutzfaktor von chemischen Sonnencremes sehr hoch sein kann.

Mineralische Sonnencremes erkennt man meistens an einem Hinweis auf der Verpackung. Sie eignen sich vor allem für empfindliche Haut. Sie erhalten natürliche, weisse Farbpigmente. Diese funktionieren wie ein Spiegel und reflektieren die Sonnenstrahlen. Beim Eincremen bildet sich ein weisser Film, der teilweise erst nach einer gewissen Zeit verschwindet. Mineralische Lichtschutzmittel werden durch Wasser und Schweiss schneller unwirksam als chemische Cremes, dafür wirken sie bereits ab der ersten Minute.

Hilft das Vorbräunen im Solarium tatsächlich?

Nein, der Eigenschutzfaktor der Haut wird dadurch zwar leicht erhöht, vor den negativen Auswirkungen der Sonnenstrahlen ist man aber trotzdem nicht geschützt. Zudem erhöhen auch die UV-Strahlen des Solariums das Hautkrebsrisiko und beschleunigen die Hautalterung.

Diese Hausmittel helfen gegen Sonnenbrand

Einen Sonnenbrand sollten Sie unbedingt kühlen, zum Beispiel mit feuchten Tüchern. Von Eis, Cold Packs oder Hausmitteln wie Quark sollten Sie die Finger lassen. Diese können die Heilung verzögern. Danach können Sie After-Sun-Produkte auftragen. Falls Sie kein solches Produkt zur Hand haben, können Sie auch normale Feuchtigkeitscreme benutzen. Sie zieht jedoch nicht so schnell ein und hat keinen kühlenden Effekt. Es gibt andere Hausmittel, die die verbrannte Haut beruhigen:

Aloe vera

Aloe vera wirkt entzündungshemmend, kühlt und spendet Feuchtigkeit. Ausserdem lindert das Gel den Juckreiz und hilft bei der Regeneration. Neben Cremes mit Aloe vera aus der Drogerie hilft auch das Gel der Pflanze: Schneiden Sie ein Blatt der Pflanze ab. Lassen Sie es kurz ausbluten, wickeln Sie das Blatt dann in Klarsichtfolie und legen Sie es für 30 Minuten in den Kühlschrank. Schneiden Sie danach ein grosses Stück des gekühlten Blattes ab und schneiden Sie es der Länge nach auf. So können Sie das Gel herauskratzen und direkt auf den Sonnenbrand auftragen.

Gurke

Salatgurken kühlen und spenden Feuchtigkeit. Sie beruhigen die strapazierte Haut. Schneiden Sie dafür einige Gurkenscheiben ab und legen Sie diese direkt auf den Sonnenbrand. Die Wirkung verstärkt sich, wenn die Gurke im Kühlschrank war. Gurken können Sie auch mit Quark oder Jogurt vermischt als Maske auftragen. Lassen Sie die Mischung zehn Minuten einwirken und wischen Sie die Reste danach ab.

Schwarztee und Kamillenblüten

Lassen Sie die Schwarzteebeutel ein paar Minuten kochen und legen Sie diese zum Abkühlen in den Kühlschrank. Bei kleinen Verbrennungen können Sie die gekühlten Teebeutel direkt auf die verletzte Stelle legen. Alternativ können Sie auch einen Kamillenblüten-Sud herstellen. Geben Sie dafür fünf Esslöffel Kamillenblüten in 0,5 l kochendes Wasser. Lassen Sie den Sud ungefähr zehn Minuten ziehen und anschliessend abkühlen. Tränken Sie dann ein paar Tücher damit. Diese können Sie direkt auf den Sonnenbrand legen. Beide Methoden beruhigen die Haut, fördern die Wundheilung und verhindern Entzündungen.

Eichenrinde

Die Gerbstoffe der Eichenrinde helfen, die Haut zu beruhigen und zu schützen. Zudem wird der Juckreiz gelindert. Nehmen Sie zwei Esslöffel Eichenrinde und kochen Sie diese mit 250 ml Wasser auf. Sieben Sie die Stücke der Eichenrinde ab und stellen Sie den Sud in den Kühlschrank. Füllen Sie eine Sprühflasche mit der kühlen Flüssigkeit und sprühen Sie diese regelmässig auf den Sonnenbrand auf.

Johanniskrautöl

Nach dem Kühlen mit den bereits erwähnten Heilmitteln hilft Johanniskrautöl, um die Schmerzen zu lindern und die Regeneration der Haut zu unterstützen. Zudem wirkt das Öl antibakteriell und Giftstoffe werden schneller ausgeschieden. Sie können den Sonnenbrand direkt mit einer dünnen Schicht Johanniskrautöl bestreichen oder getränkte Gazestreifen auflegen.

Achtung: Johanniskrautöl erhöht die Lichtempfindlichkeit. Meiden Sie danach die Sonne!

Allgemeine Tipps bei Sonnenbrand

  • Halten Sie sich in dunklen, kühlen Räumen auf.
  • Vermeiden Sie bis zur vollständigen Rückbildung des Sonnenbrandes jede weitere UV-Bestrahlung.
  • Trinken Sie viel. Ihr Körper benötigt jetzt mehr Flüssigkeit.
  • Bei starken Verbrennungen – also bei grossen Flächen, Blasenbildung oder Hautablösung – sollten Sie eine medizinische Fachperson aufsuchen.

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