Wussten Sie, dass Sie Sonnenbrand mit Hausmitteln wie Gurke oder Aloe vera behandeln können? Im besten Fall kommt es jedoch gar nicht erst dazu. Lesen Sie hier, wie ein Sonnenbrand entsteht und wie Sie sich vor der Sonne schützen können.
Sonnenbrand entsteht durch UV-Strahlung. Sonnenlicht besteht aus kurzwelligen UV-B-Strahlen und langwelligen UV-A-Strahlen. Die UV-A-Strahlen dringen tief in die Haut ein. Langfristig können sie Hautalterung, Altersflecken und Hautkrebs begünstigen.
Für Sonnenbrand sind jedoch mehrheitlich UV-B-Strahlen verantwortlich. Sie dringen in die oberste Hautschicht ein und beschädigen die Hautzellen. Der Körper schüttet als Reaktion vermehrt Botenstoffe wie Histamin und Serotonin aus, die zu einer Entzündung führen. Diese Entzündung ähnelt einer Verbrennung. Die verbrannte Haut rötet sich, fühlt sich heiss an und kann anschwellen, spannen, schmerzen oder jucken. Bei schlimmeren Verbrennungen bilden sich Blasen auf der Haut. Weitere mögliche Symptome sind Kopfschmerzen, Fieber oder Übelkeit mit Erbrechen.
Bei einem leichten Sonnenbrand klingen die Symptome nach ungefähr drei Tagen wieder ab. Bis sich die Haut jedoch wieder vollständig regeneriert hat, kann es bis zu zwei Wochen dauern. Ist der Sonnenbrand schlimmer, verzögert sich der Heilungsprozess.
Chemische Sonnencremes wandeln die eindringenden UV-Strahlen in andere Energieformen wie zum Beispiel Wärme um. UV-A-Filter helfen, der vorzeitigen Hautalterung vorzubeugen. UV-B-Filter schützen vor Sonnenbrand. Bis die Creme vollständig eingezogen ist und ihren Schutz entfaltet, dauert es ca. 30 Minuten. Da sich die Cremes zersetzen, sind sie nach drei bis sechs Monaten nicht mehr nutzbar. Ein Vorteil ist jedoch, dass der Lichtschutzfaktor von chemischen Sonnencremes sehr hoch sein kann.
Mineralische Sonnencremes erkennt man meistens an einem Hinweis auf der Verpackung. Sie eignen sich vor allem für empfindliche Haut. Sie erhalten natürliche, weisse Farbpigmente. Diese funktionieren wie ein Spiegel und reflektieren die Sonnenstrahlen. Beim Eincremen bildet sich ein weisser Film, der teilweise erst nach einer gewissen Zeit verschwindet. Mineralische Lichtschutzmittel werden durch Wasser und Schweiss schneller unwirksam als chemische Cremes, dafür wirken sie bereits ab der ersten Minute.
Nein, der Eigenschutzfaktor der Haut wird dadurch zwar leicht erhöht, vor den negativen Auswirkungen der Sonnenstrahlen ist man aber trotzdem nicht geschützt. Zudem erhöhen auch die UV-Strahlen des Solariums das Hautkrebsrisiko und beschleunigen die Hautalterung.
Einen Sonnenbrand sollten Sie unbedingt kühlen, zum Beispiel mit feuchten Tüchern. Von Eis, Cold Packs oder Hausmitteln wie Quark sollten Sie die Finger lassen. Diese können die Heilung verzögern. Danach können Sie After-Sun-Produkte auftragen. Falls Sie kein solches Produkt zur Hand haben, können Sie auch normale Feuchtigkeitscreme benutzen. Sie zieht jedoch nicht so schnell ein und hat keinen kühlenden Effekt. Es gibt andere Hausmittel, die die verbrannte Haut beruhigen:
Aloe vera wirkt entzündungshemmend, kühlt und spendet Feuchtigkeit. Ausserdem lindert das Gel den Juckreiz und hilft bei der Regeneration. Neben Cremes mit Aloe vera aus der Drogerie hilft auch das Gel der Pflanze: Schneiden Sie ein Blatt der Pflanze ab. Lassen Sie es kurz ausbluten, wickeln Sie das Blatt dann in Klarsichtfolie und legen Sie es für 30 Minuten in den Kühlschrank. Schneiden Sie danach ein grosses Stück des gekühlten Blattes ab und schneiden Sie es der Länge nach auf. So können Sie das Gel herauskratzen und direkt auf den Sonnenbrand auftragen.
Salatgurken kühlen und spenden Feuchtigkeit. Sie beruhigen die strapazierte Haut. Schneiden Sie dafür einige Gurkenscheiben ab und legen Sie diese direkt auf den Sonnenbrand. Die Wirkung verstärkt sich, wenn die Gurke im Kühlschrank war. Gurken können Sie auch mit Quark oder Jogurt vermischt als Maske auftragen. Lassen Sie die Mischung zehn Minuten einwirken und wischen Sie die Reste danach ab.
Lassen Sie die Schwarzteebeutel ein paar Minuten kochen und legen Sie diese zum Abkühlen in den Kühlschrank. Bei kleinen Verbrennungen können Sie die gekühlten Teebeutel direkt auf die verletzte Stelle legen. Alternativ können Sie auch einen Kamillenblüten-Sud herstellen. Geben Sie dafür fünf Esslöffel Kamillenblüten in 0,5 l kochendes Wasser. Lassen Sie den Sud ungefähr zehn Minuten ziehen und anschliessend abkühlen. Tränken Sie dann ein paar Tücher damit. Diese können Sie direkt auf den Sonnenbrand legen. Beide Methoden beruhigen die Haut, fördern die Wundheilung und verhindern Entzündungen.
Die Gerbstoffe der Eichenrinde helfen, die Haut zu beruhigen und zu schützen. Zudem wird der Juckreiz gelindert. Nehmen Sie zwei Esslöffel Eichenrinde und kochen Sie diese mit 250 ml Wasser auf. Sieben Sie die Stücke der Eichenrinde ab und stellen Sie den Sud in den Kühlschrank. Füllen Sie eine Sprühflasche mit der kühlen Flüssigkeit und sprühen Sie diese regelmässig auf den Sonnenbrand auf.
Nach dem Kühlen mit den bereits erwähnten Heilmitteln hilft Johanniskrautöl, um die Schmerzen zu lindern und die Regeneration der Haut zu unterstützen. Zudem wirkt das Öl antibakteriell und Giftstoffe werden schneller ausgeschieden. Sie können den Sonnenbrand direkt mit einer dünnen Schicht Johanniskrautöl bestreichen oder getränkte Gazestreifen auflegen.
Achtung: Johanniskrautöl erhöht die Lichtempfindlichkeit. Meiden Sie danach die Sonne!