Hautkrebs: Prävention ist alles

In der Schweiz werden jedes Jahr über 3000 Menschen mit der Diagnose schwarzen Hautkrebs (malignes Melanom) konfrontiert. Hauptursache sind die mit dem Sonnenlicht verbreiteten UV-Strahlen. Wer sich schützen will, hält sich mit Sonnenbaden zurück, verzichtet nicht auf Sonnenschutz – und lässt seine Haut regelmässig beim Hautarzt oder bei der Hautärztin kontrollieren.

11.07.2023 Nina Merli 4 Minuten

Früherkennung kann Leben retten

Sonnenstrahlen haben positive Auswirkungen auf den Menschen: Sie regen Stoffwechselvorgänge an, heben die Stimmung, kurbeln die Vitamin-D-Produktion an und wirken entspannend. Wenn man sich jedoch zu stark der Sonne aussetzt, können die UV-Strahlen des Sonnenlichts kurzfristige wie auch langfristige Schäden hervorrufen. Immer mehr Menschen leiden heute unter sonnenbedingten Hautproblemen. 50 bis 70 Prozent der Hautkrebsfälle entsteht durch übermässige Sonneneinwirkung. Weitere Risikofaktoren: erbliche Veranlagung, helle Hautfarbe und Anzahl der Pigmentmale.

Oft unterschätzt man die Sonne, denn Lichtschäden können auch ohne Sonnenbrand auftreten. Sonnenschutzmittel mit einem hohen UVA- und UVB-Schutzfaktor sind ein absolutes Muss, ebenso UV-Schutzmassnahmen durch richtige Kleidung. Regelmässige Muttermalkontrollen oder ein Hautkrebs-Screening beim Hautarzt oder bei der Hautärztin tragen massgebend dazu bei, dass ein Hautkrebs im Anfangsstadium erkannt wird. Entdeckt man ihn früh, bestehen gute Heilungschancen.

Wie funktioniert ein Hautscreening?

Bei einem Hautscreening untersucht der Hautarzt oder die Hautärztin die gesamte Haut von Kopf bis Fuss. Dabei werden auch Stellen wie Kopfhaut, Ohren, Achseln, Genitalien oder die Haut zwischen den Zehen geprüft. Wichtig: Beim Hautscreening sollten sie auf Nagellack verzichten, da Hautkrebs auch unter den Nägeln entstehen kann. Wer übernimmt bei einem Hautkrebs-Screening in der Schweiz die Kosten? Bei erhöhtem familiärem Risiko für Hautkrebs (Melanom) übernimmt die Grundversicherung die Kosten.

Darum sollten Sie Ihre Muttermale kontrollieren

Bei einer Hautkrebs-Vorsorge beim Hautarzt oder bei der Hautärztin gilt Muttermalen eine besonders grosse Aufmerksamkeit. Denn ein bösartiges Melanom, wie der schwarze Hautkrebs genannt wird, sieht oft einem Muttermal ähnlich. Dabei stützen sich Dermatologinnen und Dermatologen auf die ABCDE-Regel.

Mit der ABCDE-Regel haben Sie Ihre Muttermale im Griff

Eine regelmässige Selbstuntersuchung ist unbedingt notwendig, um ein Melanom zu erkennen. Die ABCDE-Regel hilft, ein Muttermal von einem Melanom zu unterscheiden: Sofern mindestens einer der fünf Punkte bei einem Muttermal zutreffen, ist ein Arztbesuch notwendig.

  • A: Asymmetrie: ein Muttermal, das keine runde oder ovale Form hat
  • B: Begrenzung: die Ränder sind unregelmässig oder unscharf
  • C: Color = Farbe: ein Muttermal, das unterschiedliche Farben hat (braun, rot, weiss etc.)
  • D: Development = Entwicklung: ein Muttermal, das seine Grösse, Form, Farbe oder Dicke schnell ändert
  • E: Erhabenheit: ein Muttermal, das nicht flach ist, sondern über das Niveau der umgebenen Haut hinausragt

Wichtig: Die ABCDE-Regel kann wichtige Hinweise liefern. Sie ersetzt aber nicht die regelmässige ärztliche Kontrolle. Wenn Sie beobachten, dass ein Muttermal, das Sie schon länger haben, sich verändert – grösser wird oder seine Form oder Farbe verändert – ist das ebenfalls ein Alarmsignal. Das Gleiche gilt, wenn ein Juckreiz an dieser Stelle auftritt oder der Fleck blutet. In solchen Fällen sollten Sie unbedingt Ihren Arzt oder Ihre Ärztin aufsuchen.

Sind Sie eine Person mit erhöhtem Risiko?

An folgenden Merkmalen, erkennen Sie, ob Sie ein höheres Risiko für Hautkrebs haben:

  • Sie haben eine sehr helle Haut mit Sommersprossen, helle Augen und blonde oder rote Haare
  • Sie haben regelmässig Sonnenbrand und werden an der Sonne nur leicht bis gar nicht braun
  • Sie hatten bereits mehrfach einen heftigen Sonnenbrand oder waren während der Kindheit und Jugend starker Sonneneinstrahlung ausgesetzt
  • In Ihrer Familie gibt es eine Vorgeschichte von Melanomen oder anderem Hautkrebs
  • Sie haben sehr viele Muttermale, von denen einige grösser als 6 mm sind, eine unregelmässige Form oder Farbe haben
  • Sie haben ein geschwächtes Immunsystem infolge einer medizinischen Behandlung wie etwa eine immunsuppressive Therapie nach einer Organtransplantation oder Chemotherapie

Risikopersonen sollten ihre Haut alle ein bis zwei Jahre von einem Facharzt oder einer Fachärztin untersuchen lassen. Befragen Sie einen Dermatologen oder eine Dermatologin, wenn Ihnen ein Muttermal verdächtig scheint.

Wie schützen Sie sich vor der Sonne?

Mittagssonne zwischen 11.00 und 15.00 Uhr meiden

Vermeiden Sie es, sich der Sonne auszusetzen, wenn sie am stärksten scheint.

Möglichst in den Schatten gehen

Setzen Sie Kinder so wenig wie möglich der direkten Sonneneinstrahlung aus: 80 Prozent aller Hautschäden durch die Sonne entstehen bis zum Alter von 18 Jahren. Sonnenbrille, Hut und UV-Shirt sind der beste Schutz, besonders für empfindliche Kinderhaut.

Mit Kleidung und Hut schützen

Textilien, Sonnenbrille und eine Kopfbedeckung schützen vor UV-Strahlen. Mittlerweile gibt es eine grosse Auswahl an Bekleidung mit speziellem UV-Schutz.

Wiederholter Sonnenbrand kann das Hautkrebsrisiko erhöhen. Lesen Sie, wie Sie einen Sonnenbrand vermeiden und mit welchen Hausmitteln Sie ihn behandeln können.

Sonnenbrand behandeln: Diese Hausmittel müssen Sie kennen

Wiederholt Sonnencreme auftragen

Verwenden Sie einen sehr hohen Sonnenschutz mit Lichtschutzfaktor 50+, der Sie vor UVB- und UVA-Strahlen schützt, und denken Sie daran, die Sonnencreme alle zwei Stunden erneut aufzutragen sowie Sonnenbrille und Hut zu tragen. Weitere Informationen zum Sonnenschutz

Sonnenschutzprodukte wirken heutzutage sofort. Dennoch ist es wichtig, sie vor dem Sonnenbad aufzutragen.

Obwohl Hautkrebs auch in der Schweiz weitverbreitet ist, ist da noch kein Grund zur Sorge. Denn die Todesrate ist in den vergangenen 20 Jahren konstant geblieben. Dies ist nicht zuletzt der wachsenden Aufmerksamkeit, die man dieser Erkrankung schenkt, zu verdanken. Dank einer frühzeitigen Erkennung lässt sich ein Hautkrebs gut behandeln. Es lohnt sich also, die Haut sorgfältig zu schützen und sie vor allem auch regelmässig untersuchen zu lassen.

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