Ist Scharlach ansteckend? Welche Inkubationszeit hat Scharlach? Lässt sich Scharlach ohne Antibiotika behandeln? Und wie sieht Scharlach bei Erwachsenen aus? Scharlach und seine Symptome wie die typische «Himbeerzunge» im Überblick.
Scharlach ist eine ansteckende bakterielle Infektionskrankheit. Sie betrifft überwiegend Kinder im Kindergarten- und Primarschulalter. Deshalb zählt Scharlach zu den Kinderkrankheiten.
Doch Scharlach ist auch ansteckend für Erwachsene. Wenn zu einer Mandelentzündung, der Angina tonsillaris, ein charakteristischer Hautausschlag oder die sogenannte Himbeerzunge hinzukommt, spricht man von Scharlach.
Bei Scharlach erfolgt die Ansteckung durch Tröpfcheninfektion. Die verursachenden Streptokokken-Bakterien werden über kleinste Tropfen übertragen, beim Sprechen, Husten oder Niesen. In seltenen Fällen stecken sich Menschen über Gegenstände oder Körperflüssigkeiten an.
Die möglichen Scharlach-Symptome bei Kindern und Erwachsenen sind vielfältig. Sie verändern sich zudem im Verlauf der Scharlach-Erkrankung:
Bei Scharlach ist die Inkubationszeit sehr kurz: Sie beträgt nur ein bis drei Tage. So viel Zeit vergeht zwischen der Ansteckung und dem Auftreten erster Symptome. Diese sind zunächst unspezifisch, wie Kopfschmerzen und Halsbeschwerden.
Gut zu wissen: Scharlach verursacht bei Erwachsenen meist mildere Symptome als bei Kindern. Dennoch weist Scharlach bei Erwachsenen einen ähnlichen Verlauf und ähnliche mögliche Folgen auf. Da die Scharlach-Symptome bei Erwachsenen aber weniger offensichtlich sind, übersehen Betroffene die Anzeichen manchmal.
Die Scharlach-Symptome lassen sich nicht immer eindeutig von den Anzeichen anderer Kinderkrankheiten abgrenzen. Der Hautausschlag ist jedoch unterschiedlich. Wie sieht der Ausschlag bei Scharlach aus? Bei Scharlach bleibt im Gesicht eine Stelle ausgespart, nämlich rund um den Mund herum. Bei den Röteln hingegen ist meist das gesamte Gesicht mit einzelnen kleinen Flecken betroffen. Bei Ringelröteln zeigt sich ein schmetterlingsförmiger Ausschlag auf den Wangen und ein ringelförmiger auf dem Körper. Nur mit Scharlach geht die typische Himbeerzunge einher.
Die Dauer variiert bei Scharlach stark. Wie lange Betroffene krank sind, hängt auch von der Behandlung ab. Wenn Betroffene ein Antibiotikum einnehmen, beträgt bei Scharlach die Dauer etwa sieben bis zehn Tage.
Scharlach ist bereits ansteckend, bevor die ersten Anzeichen auftreten. Mit Antibiotikum endet die Ansteckungsgefahr etwa 24 Stunden nach der ersten Einnahme. Ohne antibiotische Behandlung sind Erkrankte bis zu drei Wochen ansteckend.
Scharlach kann unter Umständen ohne Antibiotika behandelt werden. Entscheidend sind der allgemeine Gesundheitszustand sowie weitere Faktoren wie Alter, Krankheitsgeschichte und zusätzliche Erkrankte in der Familie. Ob eine Scharlach-Behandlung ohne Antibiotika sinnvoll ist, sollte medizinisch gut abgewogen und mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt besprochen werden.
So lassen sich die Symptome von Scharlach bei Erwachsenen und Kindern lindern:
Angina tonsillaris bezeichnet eine Entzündung der Gaumenmandeln. Wird diese durch A-Streptokokken ausgelöst und kommen ein charakteristischer Hautausschlag oder auch die typische Himbeerzunge hinzu, spricht man von Scharlach.
Scharlach ist bei Kindern und auch bei Erwachsenen in der Regel nicht gefährlich. Sehr selten treten Komplikationen und Spätfolgen auf:
Sprechen Sie unbedingt mit einer Ärztin oder einem Arzt, wenn Sie eine dieser Komplikationen bei sich oder Ihrem Kind bemerken.
Scharlach stellt bei Schwangeren in der Regel kein erhöhtes Risiko dar. Ebenso ist Scharlach für das ungeborene Baby bei normalen Verläufen ungefährlich. Eine ärztliche Betreuung ist aber ratsam. Sprechen Sie in jedem Fall mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt, falls Sie entsprechende Anzeichen bemerken.
Weder Erwachsene noch Kinder sind vor einer Scharlach-Ansteckung vollständig geschützt. Denn eine Scharlach-Impfung ist in der Schweiz und auch in anderen Ländern nicht erhältlich. Da es verschiedene Streptokokken-Stämme gibt, ist eine mehrmalige Erkrankung möglich. Wie schützen Sie sich und Ihr Kind auch ohne Scharlach-Impfung?
Scharlach ist in der Regel nicht gefährlich – aber hochansteckend. Schützen Sie sich und andere mit obigen Massnahmen. Bemerken Sie Symptome bei sich oder Ihrem Kind, wenden Sie sich an Ihre Arztpraxis, um die geeignete Behandlung zu starten.
Sabrina Stollberg ist Fachärztin für Allgemeinchirurgie FMH und wissenschaftliche Mitarbeiterin im Team Gesundheitswissenschaften bei Helsana. Sie stand dem Redaktionsteam bei diesem Artikel beratend zur Seite.
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