Was ist im Alltag mit einem Neugeborenen wichtig? Wie können Sie mit Ihrem Säugling spielen und wie ziehen Sie Ihr Baby nachts richtig an? Erfahren Sie, wie Sie den Alltag mit Ihrem Baby sinnvoll strukturieren.
Das Baby füttern, wickeln und baden – all das fördert das Bonding nach der Geburt, muss sich aber erst einspielen. Geniessen Sie diese besonderen Augenblicke und verzweifeln Sie nicht, wenn etwas nicht sofort funktioniert oder viel Zeit in Anspruch nimmt. Gemeinsam finden Sie heraus, was Ihrem Baby besonders gefällt, wo es am liebsten schläft und wie Sie es am besten füttern. Im Folgenden erfahren Sie, wie Sie Ihren Alltag mit Baby gestalten und was es dabei zu beachten gibt.
Ein Neugeborenes verändert den Alltag grundlegend. Umso wichtiger ist es, diesen gut zu strukturieren:
Ein fehlender Rhythmus, kurze Schlafphasen und eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung – für Eltern können die ersten drei Monate mit Baby anstrengend sein. Versuchen Sie deshalb, sich auch tagsüber hinzulegen und auszuruhen, wenn Ihr Kind schläft. Manche Menschen mit Baby erleben das ganze erste Jahr als anstrengend – das ist völlig individuell.
Und wann wird der Alltag mit einem Baby leichter? Auch das ist unterschiedlich. Bleiben Sie geduldig und zuversichtlich. Mit der Zeit werden Sie eine passende Routine entwickeln und den Alltag mit Ihrem Neugeborenen deutlich einfacher empfinden.
Zögern Sie nicht, sich an Angehörige oder eine Mütter- und Väterberatung zu wenden, falls Sie Hilfe benötigen. Die Elternbriefe von Pro Juventute informieren Sie zudem über wichtige Themen der Elternschaft.
Wie viel Schlaf braucht ein Baby? In den ersten Wochen schlafen Säuglinge bis zu achtzehn Stunden pro Tag. Schläft Ihr Kind mehr oder weniger, ist das kein Grund zur Sorge. Denn bei Babys ist der Schlafbedarf individuell. Neugeborene haben noch keinen Rhythmus und wachen zu jeder Tages- und Nachtzeit auf. Sei es, weil sie hungrig sind, eine neue Windel benötigen oder ganz einfach Ihre Nähe brauchen. Wenn Ihr Baby schlecht schläft, kann das verschiedene Ursachen haben. Sie sind sich unsicher, ob Ihr Säugling Schmerzen hat? Ihre Hebamme, der Kinderarzt oder die Mütter- und Väterberatung helfen Ihnen gerne weiter.
Eine Abendroutine mit Ritualen hilft Ihrem Baby dabei, einzuschlafen. Läuft der Abend immer gleich ab, weiss Ihr Kind, was als Nächstes ansteht. Dadurch fühlt es sich sicher und geborgen. Beobachten Sie Ihr Neugeborenes und richten Sie die Routine nach seinem Tempo aus. Es entspannt womöglich, wenn Sie es am Abend stillen, streicheln oder sanft massieren. Auch eine Spieluhr mit leiser Musik kann es beruhigen. Probieren Sie verschiedene Dinge aus und beobachten Sie, was Ihrem Baby am besten gefällt.
Säuglinge trinken unterschiedlich lange: Der eine ist nach zehn Minuten satt, der andere braucht dreissig bis vierzig Minuten. Wie oft sollten Sie Ihr Baby stillen? In den ersten Wochen tun Sie dies innerhalb von vierundzwanzig Stunden ungefähr acht- bis zwölfmal. Glauben Sie, Ihr Kind trinkt nicht ausreichend Milch, können Sie Ihr schlafendes Baby auch wecken zum Stillen. Dabei nimmt es nicht nur Nahrung zu sich, sondern stillt auch sein Saugbedürfnis. Wenn es saugt, ist das Kind entspannt. Wie lange Sie stillen, entscheiden Sie – und Ihr Baby. Institutionen wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) oder UNICEF empfehlen, Babys mindestens bis zum vollendeten sechsten Lebensmonat zu stillen. Mit der Beikost starten Sie idealerweise ab dem vierten Monat.
Hinweis: Wenn Sie Ihr Kind stillen möchten und können, ist das wunderbar. Denn Muttermilch ist das Beste für Neugeborene. Aber nicht immer klappt das auf Anhieb. Manchmal geht es nicht oder nur für kurze Zeit. Vielleicht möchten Sie auch gar nicht stillen. Sprechen Sie mit Ihrer Hebamme oder einer Stillberaterin, wenn Sie Fragen dazu haben.
In der Öffentlichkeit zu stillen, ist praktisch, wenn Sie und Ihr Baby gerade unterwegs sind. Was ist dabei zu beachten?
Zum Tagesablauf mit Baby gehört es auch, den Säugling zu wickeln und zu baden. Doch wie oft sollten Sie seine Windeln wechseln? In der Regel benötigen Babys etwa fünf bis acht Windeln pro Tag. Wickeln Sie Ihr Baby, sobald die Windel nass oder schmutzig ist. Idealerweise legen Sie Ihrem Säugling auch eine frische Windel an, nachdem er aufgewacht ist und bevor er abends schläft. Wichtig: Sie sollten Ihr Baby nachts nicht wickeln, sobald es durchschläft. Verwenden Sie lieber Einweg-Einlagen und machen Sie die Windel damit saugfähiger. Das Wickeln ist ein besonderer Moment. Seien Sie zärtlich und spielen Sie mit Ihrem Baby. Planen Sie dafür bewusst ausreichend Zeit ein.
Wie oft sollten Sie Ihr Baby baden? Grundsätzlich ist es ausreichend, wenn Sie Ihr Kind einmal pro Woche für etwa zehn Minuten baden. Geniesst Ihr Säugling diese Zeit, baden Sie ihn gerne mehrmals wöchentlich. Verzichten Sie jedoch darauf, dies jeden Tag zu tun. So bewahren Sie die hauteigene Schutzbarriere. Verwenden Sie Wasser mit einer Temperatur von 36 °C bis 37 °C. Pflegeprodukte wie Badezusätze, Öle und Cremes sind nicht nötig, ausser Ihr Kind hat trockene Haut. Untersuchen Sie die Babyhaut ausserdem täglich auf gerötete und wunde Stellen. Falls Sie auffällige Stellen bemerken, sprechen Sie mit Ihrer Kinderärztin oder Ihrem Kinderarzt. Meist ist es ratsam, Babys am Abend zu baden, da sie dabei gut entspannen. Wenn Ihr Kind hingegen vom Baden munter wird, passen Sie die Badezeit einfach entsprechend an.
Gut zu wissen: Fachpersonen empfehlen, frühestens vierundzwanzig Stunden nach der Geburt das Baby zum ersten Mal zu baden. Der Grund: Die bei der Geburt vorhandene Käseschmiere schützt den Säugling vor bestimmten Bakterien und Pilzen.
Sie können Ihr Baby richtig anziehen, wenn Sie diese Faustregel beachten: Ihr Säugling sollte immer eine Schicht mehr tragen als Sie selbst. Im Sommer wie im Winter. Orientieren Sie sich ausserdem an folgenden Tipps:
Babys können ihre Körpertemperatur noch nicht selbst regulieren. Deshalb sind Hände und Füsse häufig kalt. Doch wie wissen Sie, ob Ihrem Baby zu heiss oder zu kalt ist? In diesem Fall ist Ihr Neugeborenes womöglich unruhig oder weint. Legen Sie zwei Finger an den Nacken Ihres Kindes. Fühlt sich die Haut schwitzig an, ziehen Sie Ihrem Baby eine Schicht aus.
Ihr Baby können Sie zum Schlafen richtig anziehen, indem Sie einen lockeren Pyjama aus Baumwolle wählen. Ziehen Sie Ihr Baby nachts nicht zu warm an. Ein spezieller Babyschlafsack ersetzt die Decke und hält gleichmässig warm. Bei heissem Wetter genügt ein leichter Body oder nur eine Windel.
Hinweis: Waschen Sie neu gekaufte Babykleidung vor dem ersten Tragen zweimal. Verwenden Sie dabei vorzugsweise ein flüssiges, unparfümiertes Waschmittel und verzichten Sie auf Weichspüler. Diese können die Haut reizen. Waschen Sie Babywäsche bei 60 °C und spülen Sie sie gründlich nach. So beugen Sie möglichen Allergien vor.
Mit Ihrem Säugling spielen Sie, indem Sie seine Sinne ansprechen:
Der Alltag mit einem Säugling ist manchmal herausfordernd – vor allem, wenn bereits ein Geschwisterchen da ist oder das Neugeborene unruhig ist. Wie Sie mit solchen Situationen umgehen, erfahren Sie in den nachfolgenden Abschnitten.
Für den Alltag mit Baby und Kleinkind gibt es einige Tipps. Haben Sie bereits ein Kind und erwarten Sie ein weiteres, ist es wichtig, sich und das Geschwisterkind vorzubereiten. Beziehen Sie den Bruder oder die Schwester von Anfang an mit ein – auch während der Schwangerschaft. Machen Sie das erwartete Baby aber nicht zum Hauptthema. Behalten Sie gewohnte Rituale sowohl während der Schwangerschaft als auch anschliessend bei. Dazu zählen beispielsweise Gute-Nacht-Geschichten oder Kuschelzeiten.
Binden Sie Ihr Kleinkind nach der Geburt ein, indem es Ihnen bei alltäglichen Dingen hilft (z. B. Babysachen verstauen, Kinderwagen hervorholen).
Es gibt keine Patentlösung dafür, den Alltag mit Baby und Kleinkind zu strukturieren. Einigen Eltern gelingt dies problemlos, andere wiederum brauchen etwas Zeit, um sich umzugewöhnen. Zögern Sie nicht, Hilfe von Angehörigen anzunehmen. Tauschen Sie sich zusätzlich mit anderen Menschen aus, die sich in einer ähnlichen Situation befinden.
Der Alltag mit mehreren Säuglingen kann Sie vor Herausforderungen stellen. So gehen Sie entspannter damit um:
Die Schreiphase eines Säuglings dauert bis zu drei Stunden am Tag. Das ist sowohl für Sie als auch für Ihr Kind anstrengend. Wie verhalten Sie sich in diesen Situationen am besten?
Routine, feste Abläufe und Geduld sind wichtig für den Alltag mit einem Baby. Ob zwei Monate oder vier Monate alt – Sie finden Ihren eigenen Rhythmus. Setzen Sie klare Prioritäten und lassen Sie weniger Wichtiges auch einmal liegen. Gönnen Sie sich regelmässig kleine Pausen und holen Sie sich bei Bedarf Rat bei Fachpersonen oder Angehörigen.
Die Expertin stand dem Redaktionsteam bei diesem Artikel beratend zur Seite. Bei Helsana hat Anna-Maria Maier die fachliche Leitung im Themengebiet Kinderwunsch und Schwangerschaft inne.
Erfahren Sie monatlich mehr über aktuelle Gesundheitsthemen und erhalten Sie alle Informationen zu den attraktiven Angeboten aller Gesellschaften der Helsana-Gruppe * bequem per E-Mail zugestellt. Registrieren Sie sich kostenlos für unseren Newsletter.
Ihre Daten konnten nicht übermittelt werden. Bitte versuchen Sie es später erneut.
* Zur Helsana-Gruppe gehören die Helsana Versicherungen AG, Helsana Zusatzversicherungen AG sowie die Helsana Unfall AG.