Rückenschmerzen mit bildgebenden Verfahren untersuchen?

In der Schweiz leiden viele Personen an unspezifischen Rücken- oder Kreuzschmerzen. Macht es Sinn, der Ursache mit bildgebenden Verfahren auf den Grund zu gehen? Den Fakten auf der Spur.

03.02.2023 Tanja Kühnle 2 Minuten

Grund für unspezifische Rückenschmerzen können verspannte Muskeln im Rücken sein, eine zu schwache Rumpfmuskulatur oder eine Fehlbelastung des Bewegungsapparates. Schwerwiegende Erkrankungen sind eher selten Ursache dieser Art von Schmerzen.

Welche bildgebenden Verfahren gibt es?

Um den Grund für unspezifische Rücken- und Kreuzschmerzen zu ermitteln, gibt es mehrere Verfahren: Das klassische Röntgenbild zeigt Knochenstrukturen auf. Die Computertomographie – kurz CT – bildet nebst Knochen und Gelenken auch Bänder, Sehnen und Bandscheiben ab. Und die Magnetresonanztomographie, abgekürzt MRT, liefert detaillierte Aufnahmen von Weichteilen und Rückenmark. Obwohl diese Verfahren in der Schweiz häufig zum Einsatz kommen, ist unklar, ob eine Bildgebung bei Rücken- oder Kreuzschmerzen tatsächlich nützlich ist.

Sind bildgebende Verfahren bei Rückenschmerzen sinnvoll?

Das Harding-Zentrum für Risikokompetenz an der Universität Potsdam hat den potenziellen Nutzen und Schaden von bildgebenden Verfahren bei Rückenschmerzen anhand wissenschaftlicher Studien zusammengefasst. Im Rahmen mehrerer Studien wurden Erwachsene mit langanhaltenden, unspezifischen Rücken- und Kreuzschmerzen bis zu zwei Jahre lang beobachtet.

Einfluss auf Beweglichkeit und Lebensqualität

Unabhängig davon, ob die Patientinnen und Patienten mit bildgebenden Verfahren untersucht wurden oder nicht: Bei gleich vielen Personen verbesserten sich die allgemeine Beweglichkeit und die Lebensqualität mit der Zeit wieder.

Risiken von bildgebenden Verfahren

Eine übermässige Bildgebung kann Schäden für die Patientin oder den Patienten zur Folge haben. Denn bei Röntgen und CT wird man Strahlung ausgesetzt, die bei übermässigem Einsatz das Erbgut verändern kann. Zudem kann die Bildgebung zu einem falschen oder einem zufälligen Befund führen, wie beispielsweise eine erkennbare Abnutzung der Wirbelsäule. Dabei muss dieser Befund aber nicht die Ursache für die Schmerzen sein. Im Extremfall können solche Befunde unnötige Operationen zur Folge haben.

Zusammenfassung

Bei unspezifischen Rückenschmerzen trägt eine bildgebende Untersuchung nicht zur Verbesserung der allgemeinen Beweglichkeit und der Lebensqualität bei.

Es kann zunächst abgewartet werden, und eine Beratung und Schulung zu den möglichen Ursachen im Vordergrund stehen. Diese beinhalten Massnahmen zur Steigerung der körperlichen Aktivitäten im Alltag und zum Selbstmanagement, wie zum Beispiel Stressbewältigung.

Auch nicht-medikamentöse Behandlungen – zum Beispiel eine Physiotherapie, eine manuelle Therapie oder Akupunktur – können zur Schmerzlinderung beitragen.

Hält der Schmerz über sechs Wochen an, verschlimmert er sich oder schränkt er die Beweglichkeit zunehmend ein, kann über eine Bildgebung nachgedacht werden. Auch bei Lähmungserscheinungen oder Taubheitsgefühl ist ein bildgebendes Verfahren ratsam.

Fazit

Jede Person muss letztlich – nach Rücksprache mit seiner Ärztin bzw. seinem Arzt – für sich entscheiden, ob ein bildgebendes Verfahren sinnvoll ist. Jetzt haben Sie einen besseren Überblick über dieses Thema.

Noch Fragen?

Haben Sie Fragen zu Rückenschmerzen? Oder beschäftigen Sie andere Themen rund um Ihre Gesundheit? Unsere Gesundheitsberaterinnen und -berater liefern Ihnen hilfreiche Informationen und konkrete Handlungsempfehlungen.

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