Helsana-Report zeigt, kantonale Planung und reale Versorgung beissen sich

Der «Regionen-Report» von Helsana zeigt, inwieweit Patienten medizinische Leistungen regional oder kantonal beziehen. Patienten orientieren sich demnach nicht an kantonalen Grenzen, sondern beanspruchen ihre medizinische Versorgung regional. Versorgungsregionen bilden die Patientenbedürfnisse realistischer ab und erklären das Verhalten der Bevölkerung besser als kantonale Strukturen. Helsana ortet grossen Bedarf an interkantonaler Zusammenarbeit für die ambulante und stationäre Gesundheitsversorgung.

17.08.2020

Die Bildung von Versorgungsregionen ist seit vielen Jahren ein Dauerbrenner in der Politik. Damit verbunden ist die Idee, bereits existierende Strukturen im Gesundheitswesen effizienter zu gestalten. Der Regionen-Report beleuchtet die Patientenströme in der Schweiz und untersucht dabei, inwieweit Patienten ihre medizinischen Leistungen regional oder kantonal in Anspruch nehmen. Es zeigt sich, dass sich Patienten in der medizinischen Versorgung nicht an Kantonsgrenzen halten. Vielmehr beziehen sie ihre medizinische Leistungen innerhalb eines wesentlich grösseren Einzugsgebietes. Zwar wird die Grundversorgung, beispielsweise über Hausärzte mehrheitlich lokal beansprucht. Doch die Spezialversorgung ist stark zentrumsorientiert. Zusammenfassend hält der Regionen-Report fest, dass Versorgungsregionen das Verhalten von Patienten und bestehende Kooperations-Netzwerke deutlich besser erklären. Versorgungsregionen existieren de facto schon heute. Die unkoordinierte kantonale Organisation des Schweizer Gesundheitswesens wird wegen kantonsübergreifender Patientenströme und Versorgungsinstitutionen zunehmend fragwürdiger.

Helsana ortet grossen Bedarf an interkantonaler Zusammenarbeit

Laut Verfassung wie auch dem Krankenversicherungsgesetz (KVG) nehmen private Initiativen und die Tarifpartner eine wichtige Rolle im Schweizer Gesundheitswesen ein. Die tatsächliche Verantwortung für die Versorgung ist daher nicht alleine bei den Kantonen zu verorten. Die Analyse der Versorgungsregionen zeigt, dass trotz Regionenbildung weiterhin erhebliche Kostenunterschiede bestehen bleiben. Die Kostenunterschiede sind nicht vollständig durch demographische Strukturen oder unterschiedliche Morbidität erklärbar. Diese Erkenntnis deutet auf Ineffizienzen in den Versorgungsstrukturen hin. Helsana ortet grosses Potenzial bei der Koordination zwischen Kantonen im Sinne einer patientenorientierten Gesundheitsversorgung.

Der Regionenreport ist Ausdruck des Engagements von Helsana, mehr Transparenz im Gesundheitswesen zu schaffen und eine faktenbasierte Diskussion anzuregen. Die Sicht auf Versorgungsregionen entfaltet ihren Nutzen primär als Hilfsmittel für unternehmerische und politische Entscheide.

Mehr zum Regionenreport von Helsana unter: 

Regionenreport

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