Schmerzlindernde Prachtblüte: Passionsblume

Bei der Passionsblume ist der Name Programm: Sie entfacht, in Form von Tropfen oder Urtinktur, in uns die Leidenschaft und symbolisiert sowohl die Passion Christi als auch die Sehnsucht nach dem Paradies.

13.02.2017 Lara Brunner 3 Minuten

Die prächtige Blüte zieht die Blicke auf sich: Sie leuchtet in Blau, Purpur, Gold und Weiss. Gleichzeitig fasziniert sie durch ihre ringförmig angeordneten Blütenblätter, ihren Kranz aus zarten Fäden, die auffallenden Staubbeutel und Narben in der Mitte. Ihren Namen verdankt die Blume christlichen Missionaren auf dem damals neu entdeckten Kontinent Amerika. Die Einwanderer sahen in der schönen Blüte die Symbole der Passion Christi: Die zehn Blütenblätter symbolisierten ihrer Meinung nach die Apostel ohne Judas und Petrus, die violett-weisse Krone stand für die Dornenkrone, die fünf Staubblätter für die Wunden und die drei Narben für die Kreuznägel. Die Sprossranken der Pflanze schliesslich standen für die Geisseln, wie der römische Jesuit Giovanni Baptista Ferrari, Professor und Botaniker, im Jahr 1663 in seiner Schrift «de florum cultura» festhielt. Die faszinierende Blüte inspirierte nicht nur Gläubige, sondern auch Künstler. Im 19. Jahrhundert etwa symbolisierte für sie der blühende Strahlenkranz die Sehnsucht nach einem fernen exotischen Paradies.

Passionsblume wirkt schmerzstillend und entspannend

Bekannt ist die Passionsblume schon seit mehreren Tausend Jahren, wie Ausgrabungen von Samen in Amerika beweisen. Die «Passiflora incarnata» stammt ursprünglich aus dem Norden des Kontinents. Heute wird sie in Kulturen in Florida und in Indien angebaut. Dass die Blume nicht nur schön anzusehen, sondern auch als Heilmittel sehr wertvoll ist, erkannte der Arzt Phares im Jahr 1867. Er entdeckte ihre schmerzstillende Wirkung.

Inzwischen ist es wissenschaftlich erwiesen, dass das Flavonoid Vitexin als wichtigster Inhaltsstoff der Passionsblume entspannend wirkt. Hoch dosiert findet die schöne Pflanze bei Angstzuständen und Panikattacken Verwendung, und zwar in Form von Dragées, Sirup oder einer speziell aufbereiteten Pflanzentinktur. Niedrig dosiert hilft sie, Anspannungen zu lösen sowie Schlaflosigkeit oder nervöse Magen-Darm-Probleme zu beseitigen. In diesem Fall nimmt man dreimal täglich fünfundzwanzig Tropfen einer Urtinktur ein. In Kombination mit anderen psychisch ausgleichenden Arzneipflanzen verstärkt die Tinktur deren lindernde Wirkung. Bei zu starkem Herzklopfen ist Vorsicht geboten: In diesem Fall sollten Patienten lieber auf eine Mischung aus Baldrian, Hopfen und Melisse zurückgreifen.

Emotionale Gefühlsschwankungen mindern

Die entspannende Wirkung der Passionsblume kann in vielerlei Hinsicht das Leben positiv beeinflussen. So kann sie etwa helfen, dass ein lang ersehnter Kinderwunsch in Erfüllung geht, denn sie schenkt dem Körper die Ruhe und Gelassenheit, die es für eine Schwangerschaft braucht. Ebenso «glättet» die schöne Pflanze emotionale Gefühlsschwankungen in den Wechseljahren oder während einer Midlife-Crisis und macht so den Blick frei für die wesentlichen Fragen in diesem Lebensabschnitt: Wofür schlägt mein Herz? Welche Leidenschaft will ich verwirklichen und ausleben? Die Passionsblume hilft uns, auf unser Herz zu hören. Das sehen nicht nur die Vertreter der alten Kräuterheilkunde so, sondern auch jene der modernen rationalen Phytotherapie.

Steckbrief

Familie

Passionsblumengewächs (Passifloraceae)

Aussehen

Die Passionsblume entwickelt bis zu zehn Meter lange Wurzeln (Rhizome). Aus den Wurzeln wachsen dünne Stängel mit links und rechts wechselseitigen Blättern. Diese sind dreiteilig tief gelappt und bis zu 15 Zentimeter lang. In den Blattachseln entspringen Ranken, die an der Spitze korkenzieherförmig eingerollt sind. Die Blüten gleichen einem Strahlenkreuz, dessen Bau und Form viele Künstler inspiriert haben.

Standort

Beheimatet in der tropischen und subtropischen Wildnis des südöstlichen Nordamerika, in Mexiko, Brasilien, Argentinien, Ostindien und in der Südsee; in Europa in Gewächshäusern und als Topfpflanze

Botanische Einordnung

Die Passionsblume ist eine schnell wachsende, ausdauernde mehrjährige Schlingpflanze.

Erntezeit

  • Blüten der Passiflora incarnata: Juni bis September
  • Früchte von verwandten Arten: Maracuja (Passiflora edulis), Granadilla (Passiflora ligularis), Riesengranadilla (Passiflora quadrangularis)
  • Kraut mit Blüten: bei Vollblüte

Anwendung

  • Bei Panik und akuten Angstzuständen als Trockenextrakt in Form von Dragées (3 Mal täglich 2 Dragées à 425 mg) oder als homöopathische Urtinktur (3–6 Mal 3–9 Tropfen).
  • Als Urtinktur oder Spagyrik bei Angstgefühl mit rasendem Herzklopfen in Verbindung mit Weissdorn, Herzgespann, Beifuss, Lavendel und Ufer-Wolfstrapp.
  • Als Tee in Kombination mit Melisse, Johanniskraut und Birkenblättern. Alle Teekräuter zu gleichen Teilen mischen und 3 Mal täglich 1 Tasse ohne Zucker während 6 Wochen zwischen den Mahlzeiten trinken.

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