Glühwein, Champagner und Co. haben derzeit Hochsaison. Was passiert damit in unserem Körper? Mehr zu Wirkung und Abbau von Alkohol, Auswirkungen am Steuer, vom Schwips bis zur Alkoholvergiftung.
Eine Tasse Glühwein am Christkindlimarkt, ein bisschen Punsch bei Oma und Opa unter dem Weihnachtsbaum, Champagner zum Jahreswechsel – Alkohol fliesst in diesem Tagen häufiger als sonst. Doch was passiert eigentlich in unserem Körper, wenn wir Alkohol trinken? Kaum haben wir ihn getrunken, gelangt ein Teil des Alkohols bereits über unsere Schleimhäute ins Blut. Zunächst über die Schleimhäute von Mund, Speiseröhre und Magen, und schliesslich – der grösste Teil – über den Darm. Besonders schnell entfaltet sich die Wirkung von Alkohol, wenn er warm ist, Kohlensäure oder Zucker enthält, schnell oder auf den leeren Magen getrunken wird. Wer vorher oder während dem Trinken isst, erreicht, dass der Alkohol länger im Magen liegen bleibt und verzögert vom Darm aufgenommen wird.
Ist der Alkohol erst mal im Blut, steigt die Alkoholkonzentration im Körper rasch an. In der Regel ist der Höchststand nach rund einer Stunde erreicht. Danach wird der Alkohol durch die Leber wieder langsam abgebaut.
Gemessen wird der nachweisbare Alkohol. Das heisst, alles, was der Körper noch nicht abgebaut hat. Je mehr Kilos man auf die Waage bringt, umso schneller baut man Alkohol ab. Denn wer schwerer ist, hat mehr Körperwasser. Und Alkohol löst sich im Wasser schneller auf. Sind Frau und Mann gleich schwer, baut in der Regel der Mann den Alkohol schneller ab. Denn Frauen haben normalerweise pro Kilogramm mehr Körperfett und weniger Körperwasser als Männer. Der Durchschnitt liegt bei Frauen bei 55% und bei Männern bei 68% Körperwasser. Diese Prozentzahl wird auch dazu verwendet, um den Promillegehalt zu berechnen. Die Formel lautet: Alkoholmenge in Gramm geteilt durch 68% oder 55% des Körpergewichts.
In der Leber sind Enzyme für den Abbau des Alkohols verantwortlich. Diese Enzyme sind bei Jugendlichen in geringerer Menge vorhanden als bei Erwachsenen. Frauen haben zudem weniger dieser Enzyme im Körper als Männer. Diverse weitere Faktoren, wie die Einnahme von Medikamenten, individuelle oder genetische Bedingungen, können den Alkoholabbau verzögern.
Alkohol beeinflusst den Körper auf verschiedenste Arten. Emotional spüren wir ihn sichtlich: Alkohol enthemmt, macht lustiger, lauter, aggressiver. Gleichzeitig beeinflusst er auch verschiedene Körperfunktionen, zum Beispiel die Atmung. Vorsicht ist geboten bei Aktivitäten, die eine hohe Konzentration erfordern, zum Beispiel beim Autofahren. Alkohol am Steuer kann fatale Folgen haben. Unser Gehirn wird beim Trinken beeinflusst, das Blickfeld verengt sich, unsere Aufmerksamkeit, Reaktionsfähigkeit und Urteilsfähigkeit wird verzögert – wir reagieren bis zu 50% langsamer. Dafür steigt die Risikobereitschaft.