Keuchhusten: Impfung auffrischen?

Auch Jugendliche und Erwachsene können an Keuchhusten erkranken. Macht es also Sinn, die Schutzimpfung aufzufrischen? Wir informieren – Sie entscheiden.

01.02.2023 Tanja Kühnle 2 Minuten

In der Schweiz erkranken pro Jahr rund 7000 Personen an Keuchhusten. Auslöser ist ein hochansteckendes Bakterium. Es verteilt sich beim Niesen, Sprechen und Husten durch Tröpfchen leicht über einen Meter in der Luft.

Welche Symptome verursacht Keuchhusten?

An Keuchhusten erkrankte Jugendliche und Erwachsene leiden meist unter grippeähnlichen Symptomen wie Schnupfen, Schwächegefühl und teilweise an Fieber sowie unter einem über mehrere Wochen andauernden Husten. Die klassischen Keuchhustensymptome der Kinderkrankheit – wie krampfartiger Husten mit starken Hustenanfällen in der Nacht – treten bei ihnen nur sehr selten auf. Trotzdem sind erkrankte Jugendliche und Erwachsene ansteckend.

Komplikationen bei Säuglingen

Keuchhusten ist vor allem für Säuglinge gefährlich. Denn bei Ihnen kann die Erkrankung zu Atemaussetzern, Schädigungen des Gehirns aufgrund von Sauerstoffmangel, Lungenentzündungen und im Extremfall zum Tod durch Ersticken führen.

Auffrischimpfung: Ja oder Nein?

Mit einer kombinierten Auffrischimpfung können Jugendliche und Erwachsene nicht nur sich selbst, sondern auch die Kleinsten schützen. Mit der sogenannten Dreifach-Impfung wird in der Schweiz nebst Keuchhusten gleichzeitig auch gegen Diphtherie und Tetanus geimpft. Doch ist eine solche Auffrischimpfung sinnvoll?

Das Harding-Zentrum für Risikokompetenz an der Universität Potsdam hat den potenziellen Nutzen und Schaden der kombinierten Auffrischimpfung gegen Keuchhusten bei Jugendlichen und Erwachsenen anhand der vorliegenden wissenschaftlichen Studien zusammengefasst. 

Erkrankungsrate

Auf den Studien basierende Modellrechnungen zeigen: Von je 100 Jugendlichen und Erwachsenen ohne die kombinierte Auffrischimpfung würden voraussichtlich 50 bis 80 an Keuchhusten erkranken, wenn sie mit dem Bakterium in Kontakt kämen. Demgegenüber würden von je 100 geimpften Jugendlichen und Erwachsenen zwischen 3 und 10 beim Kontakt mit dem Erreger erkranken.

Langanhaltender Husten

Ohne kombinierte Auffrischimpfung würden 40 bis 80 von je 100 Personen an einem mindestens drei Wochen anhaltenden Husten leiden. Unter den Geimpften sind es nur 2 bis 10 Personen. 

Mögliche Nebenwirkungen

Gemäss den Studien macht es bei den impfbedingten vorübergehenden Nebenwirkungen keinen Unterschied, ob nur gegen Tetanus und Diphterie oder mit der Dreifachimpfung zusätzlich noch gegen Keuchhusten geimpft wird. Zwischen 5 und 30 von je 100 Jugendlichen und Erwachsenen litten in beiden Fällen unter erhöhter Temperatur. In der Häufigkeit von Kopfschmerzen und Erschöpfung gab es ebenfalls keine Unterschiede. Wie bei jeder Impfung sind Rötungen, Schmerzen und Schwellungen an der Einstichstelle möglich. Schwerwiegende Komplikationen nach einer Kombinationsimpfung sind nicht bekannt.

Die Wahrscheinlichkeit, mit dem Keuchhustenerreger tatsächlich in Kontakt zu kommen, hängt von vielen Faktoren ab, zum Beispiel von der Anzahl der Geimpften in der Bevölkerung. Je mehr Personen geimpft sind, desto weniger kann sich der Erreger ausbreiten. Mit einer Impfung schützt man nicht nur sich selbst, sondern auch andere vor der Ansteckung. Letztlich sollte aber jede Person für sich selbst entscheiden, ob eine Auffrischimpfung sinnvoll erscheint oder nicht. Jetzt haben Sie einen besseren Überblick über dieses komplexe Thema. 

Noch Fragen?

Haben Sie Fragen zu einer erhaltenen Diagnose? Oder beschäftigen Sie andere Themen rund um Ihre Gesundheit? Unsere Gesundheitsberaterinnen und -berater liefern Ihnen hilfreiche Informationen und konkrete Handlungsempfehlungen.

Gesundheitsberatung 058 340 15 69

Montag bis Freitag, 8.00 Uhr bis 20.00 Uhr (Lokaltarif).

Die Helsana-Gesundheitsberatung steht allen Helsana-Zusatzversicherten zur Verfügung und ist kostenlos. Mit Ihrem Anruf erklären Sie sich mit den Nutzungsbestimmungen und der Datenschutzerklärung einverstanden.

Weiterlesen

Umgang mit Kinderkrankheiten
Fast jedes Kind macht eine oder mehrere der typischen Kinderkrankheiten durch. Ein Überblick über Symptome, Therapien und erprobte Hausmittel.
13. Februar 2017 5 Minuten

Impfungen für Babys und Kleinkinder
Ist Ihr Baby zwei Monate alt, müssen Sie entscheiden: impfen oder nicht. Hier eine Übersicht zu den vom BAG empfohlenen Basisimpfungen.
29. März 2021 2 Minuten

Newsletter

Erfahren Sie monatlich mehr über aktuelle Gesundheitsthemen und erhalten Sie alle Informationen zu den attraktiven Angeboten aller Gesellschaften der Helsana-Gruppe * bequem per E-Mail zugestellt. Registrieren Sie sich kostenlos für unseren Newsletter.

Senden

Herzlichen Dank für Ihre Anmeldung.
Sie haben soeben ein E-Mail mit einem Bestätigungslink erhalten. Bitte klicken Sie diesen an, um Ihre Anmeldung abzuschliessen.

Leider ist etwas schiefgelaufen.

Ihre Daten konnten nicht übermittelt werden. Bitte versuchen Sie es später erneut.

* Zur Helsana-Gruppe gehören die Helsana Versicherungen AG, Helsana Zusatzversicherungen AG sowie die Helsana Unfall AG.